- Deltaplan
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Die Deltawerke (niederländisch: Deltawerken) sind ein Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten in den Niederlanden mit Schwerpunkt in der Provinz Zeeland. Sie schützen den südlichen Teil der Provinz Südholland, den westlichen Teil der Provinz Nordbrabant sowie die Provinz Zeeland. Die einzelnen Bauwerke der Deltawerke sind räumlich voneinander getrennt an mehreren Küstenabschnitten zu finden.
Einige Dämme, wie das Oosterschelde-Sturmflutwehr sind offen und werden nur bei Hochwasser- oder Sturmflutgefahr geschlossen, während andere, wie zum Beispiel der Brouwersdam gänzlich geschlossen waren, was zu einer problematischen Abnahme des Salzgehaltes des landseitigen Wasservorkommens führte. Um dies zu korrigieren, wurde nach Fertigstellung ein Durchlass in den Damm eingebracht, der Brouwerssluis. Er wurde am 1. Juni 1978 fertiggestellt. Diese sogenannte Durchlassschleuse steht nicht für die Schifffahrt zu Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anlass zur Konstruktion der Deltawerke war die Flutkatastrophe von 1953, bei der im Flussdelta im Süden der Niederlande 1835 Menschen und über 200.000 Stück Vieh ums Leben kamen. Es war die größte niederländische Sturmflutkatastrophe seit der St.-Elisabeth-Flut von 1421.
Die erforderliche Höhe der Seedeiche betrug vor dieser Katastrophe 4,30 Meter über NAP; im Rahmen des Delta-Projekts wurde sie auf 7,65 Meter über NAP festgelegt. Solche Vorgänge werden „die Deiche auf Deltahöhe bringen“ genannt. Daher leitete sich der Projektname ab.
Um das Land für die Zukunft gegen solche Sturmfluten zu schützen, gründete die Regierung am 21. Februar 1953 die Delta-Kommission, die bis zum 18. Oktober 1955 den Delta-Plan entwarf. Das auf dieser Grundlage entworfene Gesetz („Deltawet“) wurde am 8. Mai 1958 beschlossen.
1958 wurde ein bewegliches Sturmflutwehr in der Hollandse IJssel in Betrieb genommen, 1961 wurden das Veerse Gat und der Zandkreek abgeriegelt. 1971 wurde der Haringvlietdamm fertig gestellt, 1971 der Brouwersdam. Zur Regulierung des Wasserabflusses aus den Rhein- und Maasmündungsarmen mussten die Dämme jeweils mit großen Entwässerungsschleusen versehen werden. Nach der Fertigstellung des Oosterschelde-Sturmflutwehrs 1986 sowie Oesterdam, Philipsdam und Bathse Spuisluis alle im Jahr 1987, wurde mit der Fertigstellung des Maeslant- und des Hartel-Sturmflutwehrs 1997 die Deltawerke vollendet. Die Länge der Seedeiche verkürzte sich um 700 km. Die Kosten des Projekts waren mit 6 Milliarden Gulden letztlich mehr als dreimal so teuer wie veranschlagt.[1]
Konstruktion
Die Deltawerke bestehen aus den folgenden Bauwerken:
- Sturmflutwehr Holländische IJssel (1958)
- Zandkreekdam (1960)
- Veerse Gatdam (1961)
- Grevelingendam (1965)
- Volkerakdam (1969)
- Haringvlietdam (1971)
- Brouwersdam (1971)
- Markiezaatskade (1983)
- Oosterschelde-Sturmflutwehr (1986)
- Oesterdam (1987)
- Philipsdam (1987)
- Bathse Spuisluis (1987)
- Maeslant-Sturmflutwehr (1997)
- Hartel-Sturmflutwehr (1997)
- Krammerschleusen
Für den Bau der Deltawerke wurden neuartige Techniken benutzt. Vor allem das Oosterschelde- und das Maeslant-Sturmflutwehr fanden international große Beachtung. Die Deltawerke wurden durch die American Society of Civil Engineers zu einem der modernen Weltwunder erklärt.
Siehe auch
Weblinks
- Der Ablauf der Fertigstellung des Deltaplans ist auf dieser Webseite detailliert dargestellt - Einzelne Dammbauten im Detail
- Deltawerke Online – Webseite über die Deltawerke (beinhaltet viele Fotos, Videos und mehr)
- Privat erstellte Webseite über den Bau des Sturmflutwehrs in der Oosterschelde
- Deltapark Neeltje Jans
Einzelnachweise
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