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ADEXA
Die ApothekengewerkschaftGewerkschaftsdaten Landesgruppen: 17 Bundesvorstand 1. Vorsitzende: Barbara Neusetzer 2. Vorsitzende (Tarife): Tanja Kratt Pressesprecherin: Dr. Sigrid Joachimsthaler Leiterin der Hauptgeschäftsstelle: Susanne Kirstein Leiterin Justiziariat: RAin Iris Borrmann Internet Website: [1] ADEXA ist eine deutsche Gewerkschaft für Angestellte und Auszubildende in öffentlichen Apotheken.
Sie handelt als alleinige Tarifvertragspartei des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) und der übrigen Arbeitgeberverbände die Arbeitsbedingungen und Gehälter aus. Vertreten werden alle Berufsgruppen, die in öffentlichen Apotheken arbeiten (Apotheker, Pharmazeutisch-technischer Assistent, Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter, Pharmazieingenieure u. a.), sowie die Auszubildenden, Praktikanten und Pharmaziepraktikanten. 2010 waren rund 130.000 Personen in Apotheken beschäftigt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1949 wurde die „Tarifgemeinschaft deutscher angestellter Apotheker“ gegründet.[2] 1954 wurde sie aufgelöst und der Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA) als unmittelbarer Nachfolger gegründet.[3] 2004 wurde der BVA in „ADEXA - Die Apothekengewerkschaft“ umbenannt.[4]
Ziele und Angebote
Ziele von Adexa sind die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Apothekenangestellten und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Dies soll durch den Abschluss von Tarifverträgen mit den entsprechenden Arbeitgeberverbänden und die Absicherung der Ansprüche durch Tarifbindung geschehen.[5] In diesem Rahmen soll auch die gleiche Entlohnung von Männern und Frauen im Apothekenbereich durchgesetzt werden[6], da Frauen in Apotheken durchschnittlich ein geringeres Einkommen haben als Männer.[7]
Daneben stellt die Gewerkschaft Rechtsberatung und Rechtsvertretung bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen für Mitglieder zur Verfügung und informiert die Mitglieder auch über apothekeninterne Berufspolitik, u.a. durch das eigene Magazin Spektrum. Daneben werden auch Informationen für Studenten und Studieninteressierte bereitgestellt.
Fortbildungsangebote werden stärker auf berufspolitische Inhalte fokussiert. Aus dem Bereich der rein pharmazeutisch-fachlichen Veranstaltungen, die seit Anfang 2008 von der ADEXA Wissenswerkstatt GmbH organisiert worden sind, zieht sich ADEXA zum 1. Januar 2011 zurück.[8].[9].
Mitglieder können außerdem Dienstleistungen wie Finanzen und Steuerberatung (über Kooperationspartner) in Anspruch nehmen.
Organisation
ADEXA gliedert sich in 17 Landesverbände.
Alle Mitglieder werden je nach Ausbildung einer der vier Fachgruppen zugeordnet. Diese gibt es für Apotheker, Pharmazieingenieure und Apothekerassistenten, pharmazeutisch-technische Assistenten und Apothekenassistenten, pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, pharmazeutische Assistenten und Apothekenfacharbeiter. Die Fachgruppen vertreten die spezifischen Belange der einzelnen Berufsgruppen.
Die Vorsitzenden der 17 Landesvorstände bilden den Beirat. Die Beiratsmitglieder vertreten die Meinung der Landesgruppenmitglieder und Landesvorstände. Sie wählen auch den Vorstand. Dessen Amtszeit beträgt fünf Jahre. Er besteht aus dem Ersten und dem Zweiten Vorsitzenden.
Die Referate „Schulen und Unis“, „ADEXA Aktive“, „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ und „Messen und Veranstaltungen“ sind für die Beratung und Organisation dieser speziellen Fachgebiete zuständig. Das Referat ADEXA Aktive ist dabei für die Betreuung der Mitglieder zuständig.
Die Tarifkommission verhandelt mit den Arbeitgeberverbänden, bereitet Abschlüsse vor und stimmt über den Abschluss oder die Kündigung von Tarifverträgen ab.
Tarifverträge
Der letzte Gehaltstarifabschluss von 2011 gilt für alle Kammerbezirke mit Ausnahme von Sachsen, da die Arbeitgeber aus dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken ausgetreten sind und Nordrhein, für den ein eigener Tarifvertrag von 2010 besteht. In diesem Vertrag wurde eine Erhöhung der Gehälter um 2,0 % und die Anpassung der Vergütung für Pharmaziepraktikanten im ersten Halbjahr an den im Oktober 2010 erhöhten BAföG-Höchstsatz von 619 € auf 670 € beschlossen. Ferner wurde eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge ab 1. Januar 2012 eingeführt. Dabei wurde ein nach Arbeitszeit gestufter Arbeitgeberbeitrag zwischen 10 € für Teilzeitkräfte bis zu zehn Wochenstunden und für PKA-Auszubildende bis 27,50 € für Mitarbeiter mit mehr als 30 Stunden pro Woche sowie ein Arbeitgeberzuschuss bei Entgeltumwandlung von 20 % des umgewandelten Betrages beschlossen. [10]
Daneben gibt es einen Bundesrahmentarifvertrag von 2011 für alle Kammerbezirke mit Ausnahme von Sachsen (Austritt der Arbeitgeber aus dem Arbeitgeberverband) und Nordrhein (hier gilt der Rahmentarifvertrag Nordrhein). Unter anderem gilt eine Höchstarbeitszeit von 24 Stunden für Notdienste und ein Anspruch des gesamten pharmazeutischen Personals auf sechs Tage Bildungsurlaub in zwei Jahren, auch in den Ländern in denen dieser rechtlich nicht vorgesehen ist. Diese Regelung galt bislang nur für Apotheker.[11]
Einzelnachweise
- ↑ ABDA-Statistik Abgerufen: 30. Juni 2011
- ↑ Ein Blick nach Deutschland - Arbeitsbedingungen für Angestellte in öffentlichen Apotheken - ADEXA: historische Wurzeln, moderne Konzepte Abgerufen: 18. November 2009
- ↑ Daten zur Geschichte der Frauenberufe Abgerufen: 18. November 2009
- ↑ Jubiläum - 55 Jahre Apothekengewerkschaft Abgerufen: 18. November 2009
- ↑ ADEXA: Partner für Tarifbindung Abgerufen: 15. Januar 2010
- ↑ Gleichberechtigung – aber nicht beim Einkommen Abgerufen: 8. August 2010
- ↑ Arbeitsplatz Apotheke Abgerufen: 23. November 2010
- ↑ Tarife, Service, Nachwuchsförderung und Fortbildung: ADEXA setzt neue Schwerpunkte Abgerufen: 29. Dezember 2010
- ↑ Deutsche Apotheker Zeitung 40 / 7. Oktober 2010
- ↑ Tarifverträge Abgerufen: 30. Juni 2011
- ↑ Tarifverträge Abgerufen: 30. Juni 2011
Weblinks
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