Denkmal für die Flut von 1771

Denkmal für die Flut von 1771
Das Denkmal um 1890 am Hammer Deich.
Das Denkmal um 1900 am Bullenhuser Schleusenhaus

Das Denkmal für die Flut von 1771 war ein Denkmal in Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Anlass für die Errichtung des Denkmals war eine Überschwemmung im Sommer 1771. Ungewöhnlich heftige Regenfälle hatten die Elbe anschwellen und über die Ufer treten lassen. Am 8. Juli 1771 brachen die Elbdeiche bei Neuengamme; das Wasser überflutete das Hamburger Umland und bedrohte die Stadt selbst. Am 21. Juli 1771 erreichte die Überflutung ihren höchsten Stand am Deichtor unmittelbar außerhalb der Stadt, ehe die Flut wieder zurückwich.

Das Denkmal

Drei Jahre nach der Flut wurde zur Erinnerung an die Katastrophe ein steinernes Denkmal errichtet. Aufstellungsort war das Vorland des Deichtors, wo die Flut ihren Höchststand erreicht hatte. Das Denkmal in klassizistischem Stil folgte den Gestaltungskonventionen für Trauermonumente: Auf einem mehrfach abgestuften Sockel erhob sich ein Obelisk, der seinerseits von einer Urne gekrönt wurde. Der Obelisk trug die Inschrift:

Die Elbe, von den Regengüssen eines trüben Sommers angeschwollen, drang über unsre Fluren ein und stieg bis an die unten bezeichnete Linie. Den 21. Juli 1771.

Obwohl das Denkmal in seiner künstlerischen Gestaltung nicht herausragend war, kam ihm dennoch besondere historische Bedeutung zu, da es sich um das erste öffentliche Denkmal Hamburgs überhaupt handelte. Zudem war es in ganz Europa das erst zweite Ereignisdenkmal nach dem gut hundert Jahre früher erbauten Monument in London.

Besonders da es sich um das erste Denkmal Hamburgs handelte, wurde es in den folgenden Jahrzehnten gelegentlich in Schriften über Hamburgs Bauten und Sehenswürdigkeiten erwähnt, geriet aber dennoch langsam in Vergessenheit. Es wurde mehrfach versetzt und stand zuletzt an der Grünen Brücke in Billwerder. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Denkmal beschädigt, wurde aber in den nachfolgenden Jahren vernachlässigt und verfiel, bis es das Denkmalschutzamt abtragen und durch eine Gedenktafel ersetzen ließ.

Literatur

  • Volker Plagemann: Vaterstadt, Vaterland - Denkmäler in Hamburg. Hans Christians Verlag, Hamburg 1986

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