Der Erbschleicher

Der Erbschleicher

Der Erbschleicher ist ein Lustspiel in 3 Akten von Johann N. Nestroy, das am 21. Mai 1840 in Wien (im Theater an der Wien) uraufgeführt wurde. Nestroy ging damit nach sechs Aufführungen auf Tournee und wurde damit in Prag groß gefeiert. Es stand jedoch lange Zeit im Schatten des Stückes Der Talisman.

Inhalt

Der alte Baron Kuppenschnee hat seinen Neffen Rudolf enterbt, weil er sich von seiner Frau Pauline getrennt hat und einen entfernten Verwandten (Herrn von Walting) als Universalerbe eingesetzt. Dieser unterschlägt mit Hilfe seines Dieners Jean alle Briefe des Neffen und der Frau, damit kein Kontakt mehr entsteht und eine Versöhnung der beiden ausbleibt. Außerdem will er den alten Baron auf eine lange Reise schicken, um ungehindert erben zu können. Jean will den Diener Rudolfs (Friedrich) dazu anstiften, gegen seinen Herrn zu intrigieren. Dieser hält jedoch eisern zu seiner Herrschaft und findet Mittel und Wege unter der Mithilfe von Paulines Vormund, des Herren von Moorbach, den gemeinsamen Plan zu unterbinden.

Der Wirt Gregorius Tost sieht sich als großen Intriganten und will bei den Machenschaften des Erbschleichers mitmischen. Simon Dappel (1840 von Nestroy selbst dargestellt), ein etwas einfältiger Bauernbursche, ist seiner großen Liebe, dem Bauernmädchen Agnes, in die Stadt nachgereist. Diese will in der Stadt ihr Glück versuchen und es bis zur Kammerjungfer bringen. Simon, Agnes, Everl (Tosts Tochter) und einige Fuhrleute, Jäger und Bauern decken jedoch im Einkehrhof der Madam Bratelhoferin und im Gebirgsgasthof des Gregorius Tost das Komplott des Erbschleichers Waltinger auf.

Der Bösewicht wird nach einigen Täuschungen und Verwechslungen entlarvt. Simon bekommt seine Agnes, Rudolf versöhnt sich mit Pauline und alles kommt zu einem guten Ende.

Siehe auch


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