- Der Ewige Krieg
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Der Ewige Krieg (englisch: The Forever War) ist der deutsche Titel eines 1975 veröffentlichten Science Fiction-Romans von Joe Haldeman. Haldeman war selbst Teilnehmer des Vietnamkrieges und verarbeitete in diesem Werk seine Erfahrungen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In einem interstellaren Krieg werden Soldaten gegen die außerirdischen Taurier durch Kollapsare mit Überlichtgeschwindigkeit in die Nähe ihrer Ziele verfrachtet, legen aber den Weg zu und von den Kollapsaren mit einer Geschwindigkeit nahe der des Lichts zurück. Durch den sich dadurch ergebenen Effekt der Zeitdilatation vergehen zwischen den verschiedenen Kämpfen für die Soldaten nur Monate, auf der Erde jedoch Jahre und Jahrzehnte (daher der Name des Romans).
Die Raumsoldaten erhalten vor jedem Kampf Drogen, die ihre Hemmungen ausschalten. Als der Protagonist und Raumsoldat William Mandella nach einem Gemetzel durch rotes Blut watet und die Psychopharmaka ihre Wirkung verlieren, erkennt er, dass Gott all seinen Geschöpfen Hämoglobin mitgegeben hat.
Der Abstand in Sitten und Werten zwischen den Kämpfenden und der Gesellschaft, die sie ausgeschickt hat, wird mit den Generationen, die vergehen, immer größer, eine wirkungsvolle Allegorie für den Entfremdungsprozess heimkehrender Soldaten und die Frage nach dem Sinn des Krieges. Am Ende des Romans verstehen sich die Krieg führenden Gesellschaften gut miteinander, die überlebenden Soldaten werden aber von den inzwischen lebenden Menschen als fremd erlebt. Zu den beeindruckendsten Abschnitten des Romans gehört der Teil, in dem der Protagonist nach Abschluss seiner Dienstzeit auf die Erde zurückkehrt, nach kurzer Zeit aber feststellt, dass er mit den dortigen Lebensverhältnissen nicht mehr zurechtkommt und sich aus Verzweiflung für eine weitere Militärdienstzeit verpflichtet – wie fast alle seiner Kameraden auch.
Der Roman fand vor allem deshalb große Anerkennung, weil er einerseits den Zeitgeist traf und als einer von sehr wenigen SF-Romanen politische Themen aufgriff, andererseits aber den Regeln des Genres entsprechend spannend blieb und nicht zum Pamphlet ausartete.
Auszeichnungen
Der Roman wurde mit dem Hugo Award, dem Nebula Award und dem Locus Award ausgezeichnet.
Sonstiges
- Zusammen mit dem Zeichner Marvano veröffentlichte Haldeman 1988 eine Comic-Version, die zunächst auf holländisch (De Eeuwige Oorlog) und französisch (La Guerre Eternelle) erschien, bevor sie 1991 ins Englische (The Forever War) und ins Deutsche übersetzt wurde.
- Der auch in diesem Roman verwendete Begriff Zeitschuld wird in der Science-Fiction öfter benutzt, um die Zeitdilatation zu beschreiben.
- Im ursprünglichen Roman beginnt die Handlung 1997 und zieht sich bis in die ferne Zukunft, in der aktuellen (deutschen) Auflage von 2004 wurde der Beginn der Handlung jedoch in das Jahr 2297 verlegt, da dem Verleger die alte Zeitlinie nicht mehr realistisch erschien.
- Der Ewige Friede (engl. Forever Peace) von Haldeman aus dem Jahr 1997 ist keine Fortsetzung, sondern eine Variation des gleichen Themas: Die Geschichte eines Menschen, der gegen seinen Willen Teil der grausamen, scheinbar unaufhaltsamen Kriegsmaschinerie wird. Erst der Roman Am Ende des Krieges (engl. Forever Free) aus dem Jahr 1998 setzt die Handlung aus dem ersten Teil fort.
Literatur
- Joe Haldeman: Der ewige Krieg, mit einem Vorwort von Ben Bova, Neuausgabe, Heyne-Verlag, München 2000, ISBN 978-3-453-16414-7.
- Marvano/Haldeman: Der Ewige Krieg, Edition ComicArt im Carlsen Verlag Hamburg 1991, 3 Bände, ISBN 3-551-72291-9 bis 3-551-72293-5.
- Joe Haldeman: Der Ewige Friede, Heyne-Verlag, München 1997, ISBN 978-3-453-16186-3
- Joe Haldeman: Am Ende des Krieges, Heyne-Verlag, München 1998, ISBN 978-3-453-19672-8
Kategorien:- Literarisches Werk
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