- Der kleine Muck
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Der kleine Muck (auch: Die Geschichte von dem kleinen Muck) ist ein Märchen von Wilhelm Hauff, das in dem „Märchen-Almanach auf das Jahr 1826“ veröffentlicht wurde. Es gibt Druckversionen mit dem Titel „Der kleine Huck“, welche bis auf den abweichenden Titel inhaltlich identisch sind. Die Erzählung spielt, wie auch die Rahmenhandlung des Almanachs, „Die Karawane“, im orientalischen Milieu der Märchen aus Tausendundeine Nacht. Die Geschichte selbst, die ein Kaufmann in der Rahmenhandlung erzählt, ist wieder eine Rahmenerzählung: In seiner Kindheit kannte er in seiner Heimatstadt einen kleinwüchsigen Sonderling, den „kleinen Muck“, den er zunächst wegen seiner Missgestalt hänselte, bis er von seinem Vater, der ihm die Lebensgeschichte des kleinen Mucks erzählte, zur Rede gestellt und bestraft wurde.
Auch diese Erzähltechnik der mehrfach geschachtelten Rahmenerzählung hat Hauff den Märchen aus „Tausendundeine Nacht“ entlehnt.
Handlung
Der kleine Muck wird als junger, unbedarfter Mann nach dem Tod seines Vaters von den Verwandten fortgejagt, da er wegen seines zwergenhaften Wuchses kein Handwerk gelernt hat und für keine Arbeit geeignet scheint. In einer fremden Stadt findet er Unterkunft und eine Anstellung bei der etwas sonderbaren Frau Ahavzi, deren Katzen und Hunde er zu versorgen hat. Bald muss er aus dem Dienst fliehen, hält sich aber für vorenthaltenen Lohn und ungerechte Bestrafungen schadlos, indem er zwei Gegenstände aus dem Haus der Frau Ahavzi mitnimmt, die, wie sich herausstellt, magische Kräfte besitzen: Ein Paar Pantoffeln, in denen er schneller als jeder andere Mensch laufen und zu jedem beliebigen Ort fliegen kann, und einen Spazierstock, der vergrabene Schätze offenbart.
In einer neuen Stadt erlangt er dank seiner Pantoffeln die Gunst des Sultans und eine Stellung als königlicher Kurier, aber auch den Neid der übrigen Bediensteten des Sultans. Als der kleine Muck einen vergessenen Schatz im Schlossgarten entdeckt und sich Freunde mit dem Verteilen von Gold machen will, wird er bald des Diebstahls bezichtigt, fällt beim Sultan in Ungnade und wird ins Gefängnis geworfen. Sein Leben und seine Freiheit werden ihm geschenkt, nachdem er dem Sultan die Macht seiner Zaubergegenstände verrät. Er wird aber ohne diese aus der Stadt verstoßen.
Durch Zufall entdeckt der kleine Muck bald darauf zwei Feigenbäume, mit deren Früchten er seinen Racheplan ausführen kann: Der Genuss der einen Sorte Feigen lässt einem Menschen riesige Eselsohren und eine lange Nase wachsen, durch Essen von dem anderen Baum wird die Gestalt wieder normal. Als Händler verkleidet schmuggelt der kleine Muck die erste Sorte der Feigen auf die Tafel des Sultans, um wenig später als Gelehrter die zweite Sorte als Heilmittel für die Missbildungen des Sultans und seines Hofstaates anzubieten. Nach einem Beweis der Wirksamkeit seiner Kur führt der Sultan den kleinen Muck in die Schatzkammer, um sich eine Belohnung auszuwählen. Dieser ergreift sofort seine Zaubergegenstände, gibt sich als kleiner Muck zu erkennen und fliegt mit Hilfe der Pantoffeln in die Heimat zurück, den treulosen Sultan zur Strafe mit missgebildetem Gesicht zurücklassend.
Verfilmungen
- 1921: Der kleine Muck (Regie: Wilhelm Prager)
- 1944: Der kleine Muck (Regie: Franz Fiedler; schwarz-weiß)
- 1953: Die Geschichte vom kleinen Muck (Regie: Wolfgang Staudte; DDR)
- 1971: Der kleine Muck (Regie: Otto Anton Eder; TV-Film, Österreich)
Weblinks
Wikisource: Die Geschichte von dem kleinen Muck – Quellen und Volltexte
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