Der treue Husar

Der treue Husar

Der treue Husar ist ein deutsches Volkslied, das insbesondere im Karneval gesungen wird. Herkunft und Entstehungszeit sind jedoch umstritten.

Herkunft und Entstehung

Eine Quelle will wissen[1], dass sich im Nachlass des Caspar Josef Carl von Mylius (* 11. November 1749 in Köln als Sohn des damaligen Kölner Bürgermeisters, † 1831 Leverkusen-Bürrig) eine handgeschriebene Textfassung aus dem Jahr 1781 befand, die er aus Österreich nach Köln gebracht haben soll. Den Beweis fand man nach seinem Tod 1831. Diese Fassung soll nachweislich die älteste überhaupt sein. Eine weitere Quelle hält fest, dass das Stück 1825 aufgezeichnet worden sei[2]. Als Autoren werden häufig Heinrich Frantzen (Musik) und dessen Sohn Joseph "Jupp" Frantzen angegeben, der nachträglich den Text hinzugefügt haben soll. Unter diesem Namen gibt es jedenfalls einen GEMA-Eintrag[3] [4]. Dabei wird allerdings auch auf "public domain" (DP) hingewiesen, was bedeutet, dass das Stück zur Registrierungszeit bereits urheberrechtsfrei gewesen war. Der Kölner Musikverlag Gustav Gerdes OHG (jetzt in Bergisch Gladbach) hat das Copyright hierzu im Jahre 1924 eintragen lassen, also über 100 Jahre nach der vermeintlichen Entstehung.

1. Es war einmal ein treuer Husar,
Der liebt' sein Mädchen ein ganzes Jahr,
|: Ein ganzes Jahr und noch viel mehr,
Die Liebe nahm kein Ende mehr. :|
2. Der Knab' der fuhr ins fremde Land,
Derweil ward ihm sein Mädchen krank,
|: Sie ward so krank bis auf den Tod,
Drei Tag, drei Nacht sprach sie kein Wort. :|
3. Und als der Knab' die Botschaft kriegt,
Daß sein Herzlieb am Sterben liegt,
|: Verließ er gleich sein Hab und Gut,
Wollt seh'n, was sein Herzliebchen tut. :|
4. Ach Mutter bring' geschwind ein Licht,
Mein Liebchen stirbt, ich seh' es nicht,
|: Das war fürwahr ein treuer Husar,
Der liebt' sein Mädchen ein ganzes Jahr. :|
5. Und als er zum Herzliebchen kam,
Ganz leise gab sie ihm die Hand,
|: Die ganze Hand und noch viel mehr,
Die Liebe nahm kein Ende mehr. :|
6. "Grüß Gott, grüß Gott, Herzliebste mein!
Was machst du hier im Bett allein?"
|: "Hab dank, hab Dank, mein treuer Knab'!
Mit mir wird's heißen bald: ins Grab!" :|
7. "Grüß Gott, grüß Gott, mein feiner Knab.
Mit mir wills gehen ins kühle Grab.
|: "Ach nein, ach nein, mein liebes Kind,
Dieweil wir so Verliebte sind." :|
8. "Ach nein, ach nein, nicht so geschwind,
Dieweil wir zwei Verliebte sind;
|: Ach nein, ach nein, Herzliebste mein,
Die Lieb und Treu muß länger sein. :|
9. Er nahm sie gleich in seinen Arm,
Da war sie kalt und nimmer warm;
|: "Geschwind, geschwind bringt mir ein Licht!
Sonst stirbt mein Schatz, daß's niemand sicht. :|
10. Und als das Mägdlein gestorben war,
Da legt er's auf die Totenbahr.
|: Wo krieg ich nun sechs junge Knab'n,
Die mein Herzlieb zu Grabe trag'n? :|
11. Wo kriegen wir sechs Träger her?
Sechs Bauernbuben die sind so schwer.
|: Sechs brave Husaren müssen es sein,
Die tragen mein Herzliebchen heim. :|
12. Jetzt muß ich tragen ein schwarzes Kleid,
Das ist für mich ein großes Leid,
|: Ein großes Leid und noch viel mehr,
Die Trauer nimmt kein Ende mehr.

Wirkung und Bearbeitungen

Die erste Version auf Schallplatte in Deutschland stammt von den Monacos, die den Schlager unter dem Titel Es war einmal ein treuer Husar im Jahr 1912 herausbrachten. Ein unbekannt gebliebener deutscher Film mit dem Titel Der treue Husar kam am 17. April 1954 in die Kinos, Regie führte Rudolf Schündler. Das Lied ist unter anderem aus der Schlussszene von Stanley Kubricks Film „Wege zum Ruhm“ aus dem Jahre 1957 bekannt, in der eine deutsche Kriegsgefangene, gespielt von Kubricks späterer Frau Christiane, dieses Lied vor französischen Soldaten singt und starke Gefühle unter ihnen erzeugt.

Unter dem Titel The Faithful Hussar erschienen mehrere US-amerikanische Pop-Versionen, u.a. von Louis Armstrong (Juni 1956) und Vera Lynn (Mai 1957). Armstrong spielte den Song am 15. Februar 1959 bei seinem Auftritt in Stuttgart mit der Besetzung Louis Armstrong (Trompete), Trummy Young (Posaune), Peanuts Hucko (Klarinette), Billy Kyle (Piano), Mort Herbert (Bass) und Danny Barcelona (Schlagzeug).

Einzelnachweise

  1. Homepage der "Roten Funken", dem ältesten Karnevalskorps des Kölner Karnevals
  2. Privates Volksmusikarchiv
  3. Eintrag bei der BMI
  4. GEMA-Eintrag

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