- Deutsche Buddhistische Union
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Die Deutsche Buddhistische Union e.V. (Kurz DBU) ist ein Dachverband von Buddhisten in Deutschland. Die DBU wurde 1955 gegründet und hat 59 Mitgliedsgruppen (Stand 11.2009).
Mitglieder der DBU sind buddhistische Gruppen und Organisationen der verschiedenen Lehrtraditionen. Natürliche Personen können Einzelmitglied in der untergeordneten Buddhistischen Gemeinschaft (BG) werden; dies ist auch die mitgliederstärkste Gruppe.
Die DBU bringt eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift unter dem Namen Buddhismus Aktuell heraus. Die Geschäftsstelle ist in München.
Strukturen der DBU
Die Mitgliedsgemeinschaften treffen sich einmal im Jahr meist Ende April. Alle drei Jahre wird ein Rat aus elf Personen gewählt der wiederum einen dreiköpfigen Vorstand aus seinen Reihen ernennt. Der Vorstand besteht, Stand 2008, aus Vajramala, Hans-Erich Frey und Pawo Baner. Die inhaltliche Arbeit der DBU findet in Arbeitsgruppen (AGs) statt.
Ziele der DBU
Die Deutsche Buddhistische Union setzt sich folgende Ziele:
- Unterstützen und Entwickeln buddhistischer Gruppen bei der Entwicklung eines authentischen Buddhismus in Deutschland.
- Bilden einer Plattform für den Austausch zwischen buddhistischen Gruppen, insbesondere auch zwischen den verschiedenen buddhistischen Traditionen.
- Ansprechpartner und Vertreter des Buddhismus im interreligiösen Dialog und in der Öffentlichkeit.
- Neutrale Informationsstelle zum Buddhismus.
Buddhistisches Bekenntnis
Nach eingehenden Diskussionen unter dem Mitgliedsgruppen und den Einzelmitgliedern der DBU, wurde im Jahr 2004 ein buddhistisches Bekenntnis als Grundlage der DBU und Ihrer Mitglieder veröffentlicht. Die Kritiker, die dieses Bekenntnis für unvereinbar mit einer bekannten Aussage des Buddha Shakyamuni im Kâlâma Sutta (Anguttara Nikâya III. 66)[1][2] hielten, wurden überstimmt. Eine buddhistische Gruppe, die Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union werden will, muss den Text des Buddhistischen Bekenntnisses der DBU als verbindlich anerkennen.[3][4]
Der Text dieses Bekenntnisses
Ich bekenne mich zum Buddha
- als meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.
Ich bekenne mich zum Dharma,
- der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.
Ich bekenne mich zum Sangha,
- der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens verwirklichen.
Ich habe festes Vertrauen zu den Vier Edlen Wahrheiten
- Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
- Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
- Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
- Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
Ich habe festes Vertrauen in die Lehre des Buddha
- Alles Bedingte ist unbeständig.
- Alles Bedingte ist leidvoll.
- Alles ist ohne eigenständiges Selbst.
- Nirwana ist Frieden.
Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten
- und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung.
Ich übe mich darin,
- keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, Nichtgegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.
Zu allen Lebewesen
- will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.
Referenzen
- ↑ Text in dt. Übers. von Walter Markgraf, aus: Anguttara 3, Leipzig: Buddhistischer Verlag 1914.
- ↑ übersichtliche Kurzfassung des Textes
- ↑ Info Gruppenmitgliedschaft
- ↑ Quelle: DBU
Weblinks
Kategorien:- Buddhismus in Deutschland
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