- Deutsche Liga für Volk und Heimat
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Die Deutsche Liga für Volk und Heimat (Kurzbezeichnung: DLVH) ist eine rechtsextreme[1] politische Organisation in Deutschland, die vereinzelt zu Landtags- und Kommunalwahlen antritt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Partei-Ära
Die DLVH wurde 1991 zunächst unter dem Namen Deutsche Allianz – Vereinigte Rechte als „Sammlungsvereinigung demokratischer Patrioten“ gegründet. Dieser Name musste aufgrund einer Klage der Allianz Versicherungs-AG aufgegeben werden.[2] Nachdem klar wurde, dass das Ziel einer „Sammlungsvereinigung“ nicht erreicht werden konnte, wurde die Organisation im gleichen Jahr als Partei gegründet[3]. Prominentestes Gründungsmitglied war der frühere NPD-Bundesvorsitzende Martin Mußgnug. Als drei gleichberechtigte Bundesvorsitzende fungierten Rudolf Kendzia, Harald Neubauer und Jürgen Schützinger.
Ende 1991 gewann die Partei ihr erstes Landtagsmandat durch den Übertritt eines DVU-Abgeordneten aus Bremen, der knapp anderthalb Jahre später jedoch auch der DLVH wieder den Rücken kehrte.
Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 1992 erhielt die DLVH 0,5 Prozent der Stimmen.
Mitte 1993 traten dann drei ehemalige DVU-Abgeordnete aus Schleswig-Holstein (Ingo Schachtschneider, Ingo Stawitz und Karin Voß) der DLVH bei, ein halbes Jahr später auch Benvenuto-Paul Friese, ebenfalls ein ehemaliger DVU-Abgeordneter, wodurch sie mit vier Abgeordneten (dem Minimum für eine Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein) eine eigenständige Fraktion bilden konnte. Mitte des Jahres 1995 kehrte Friese jedoch zur DVU zurück und somit verlor die DLVH ihren Fraktionsstatus wieder.
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1996 erreichte sie lediglich 0,2 % und verschwand somit in der politischen Bedeutungslosigkeit.
Die Vereins-Ära
Im Oktober 1996[4] gab sie ihren Parteistatus auf und ist seitdem ein Verein. 2004 erreichte sie bei der Kommunalwahl in Villingen-Schwenningen 6,2 % und somit 2 Sitze im dortigen Gemeinderat, im Kreistag des Schwarzwald-Baar-Kreises erreichte sie im selben Jahr einen Sitz. 2009 verlor sie einen der beiden Sitze im Stadtrat von Villingen-Schwenningen, konnte ihren Sitz im Kreistag jedoch verteidigen. Der dortige Stadt- und Kreisrat Jürgen Schützinger ist gleichzeitig Landesvorsitzender der baden-württembergischen NPD.[5]
Aktionsformen
Im März 1993 setzten drei Parteimitglieder ein Kopfgeld von 5.000 Mark für die Ergreifung einer von Abschiebung bedrohten der ethnischen Minderheit der Roma angehörenden Frau aus, die versteckt in Köln lebte. Die antiziganistische Aktion führte zu Geldstrafen für die Verantwortlichen.[6]
Quellen
- ↑ Erklärung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns, 1997, Seite 2
- ↑ Decker/Neu (Hrsg.), Handbuch der deutschen Parteien, BPB-Schriftenreihe Band 640, S. 244
- ↑ Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991, S. 18f.
- ↑ Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1997, S. 64.
- ↑ www.dlvh.de Homepage von Jürgen Schützinger
- ↑ Schmalenber, Detlef. Hetzjagd gegen Roma-Frau. die tageszeitung 2. Februar 1994, S. 5.
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