- Dezentralisation
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Unter Zentralisation oder Zentralisierung versteht man allgemein die Fokussierung auf einen Mittelpunkt, auf eine Zentrale oder ein Zentrum. Der Zentralismus ist in diesem Zusammenhang das Streben nach Zentralisation im Staatssystem.
Zentralisation in den Wirtschaftswissenschaften
In der Betriebswirtschaft wird unter Zentralisation die Zusammenfassung von gleichartigen oder ähnlichen Aufgaben, Arbeitsbereichen oder Verantwortungsbereichen nach einem organisatorischen Kalkül verstanden. Die Zentralisation verfolgt das Ziel, die Effizienz der beteiligten Prozesse zu steigern und Redundanzen abzubauen. Diesem Ziel kann man sich sowohl durch räumliche als auch durch sachliche Zentralisation annähern.
Die Effizienzsteigernde Wirkung zentralisierender Maßnahmen kann durch längere Entscheidungswege und zusätzliche Entscheidungsebenen gemindert werden.
Der gegensätzliche Ansatz ist die Dezentralisation, also verschiedene Aufgabenbereiche auf viele Standpunkte oder Stellen zu verteilen.
Marxismus
Die Zentralisation des Kapitals ist bei Karl Marx eine wichtige Tendenz kapitalistischer Wirtschaften. Er meint damit, dass die Zahl der Unternehmen abnimmt, indem große Unternehmen die kleinen schlucken, oder indem es zu Unternehmenszusammenschlüssen kommt. In heutiger Sprache entspricht die Kapitalzentralisation ungefähr der relativen Konzentration. Die Zentralisation des Kapitals ist eng mit dem Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate verknüpft.
Zentralisation des Blutkreislaufs
Bei größeren Blutverlusten kommt es zu einem rapiden Abfall des Blutdrucks. Der Organismus reagiert darauf mit einer Zentralisation der Durchblutung, d.h. er schränkt die Versorgung für das Überleben weniger wichtiger Organe zugunsten lebenswichtiger Organe wie Herz und Gehirn stark ein. Ein äußerlich sichtbares Zeichen dafür ist die auftretende Blässe infolge der Mangeldurchblutung der Haut beim Schock.
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