- Dezimalwaage
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Eine Dezimalwaage (auch Dekawaage, Dezimalbrückenwaage oder Sackwaage) ist eine Wiegevorrichtung zur Gewichtsbestimmung einer unbekannten Masse durch den direkten Vergleich mit der Gewichtskraft einer bekannten Masse. Die unbekannte Masse, das Wiegeobjekt, steht dabei in einem Verhältnis von 10:1 zur bekannten Masse, den aufgelegten Standardgewichten.
Beschreibung
Die Dezimalwaage besitzt einen ungleicharmigen Waagebalken, wobei das Teilstück des Waagebalkens, auf das die aufgelegten Standardgewichte wirken, zehnmal so lang ist wie das Teilstück, auf das der zu wiegende Gegenstand, das Wiegeobjekt wirkt. Aufgrund des Hebelgesetzes lässt sich deshalb mit den aufgelegten Standardgewichten jeweils die zehnfache Wägemasse bestimmen, was bei größeren Gewichtslasten eine wesentliche Verbesserung gegenüber der gleicharmigen Balkenwaage darstellt. Mit der Dezimalwaage können schwere Gegenstände mit nur wenigen, vergleichsweise leichten Gewichten gewogen werden.
Die Dezimalwaage ist die bekannteste Form einer Brückenwaage, bei der das Wiegeobjekt auf eine Plattform (Brücke) gelegt wird. Diese Plattform ist über einen Unterbalken sowie Zwischen- und Traghebel mit dem am Rahmen der Waage befestigten Waagebalken verbunden.
Geschichte
Die im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Dezimalwaage geht auf den Benediktinermönch Friedrich Alois Quintenz (* 1774 in Gengenbach; † 1822 in Straßburg) zurück. Quintenz verbesserte die von dem Uhrmacher Jean-Baptiste Schwilgué konstruierte Dezimal-Brückenwaage, indem er die bei der Schwilgué-Dezimalwaage noch obenliegende Brücke nach unten verlegte. Mit der im Jahr 1821 in Straßburg zum Patent angemeldeten Quintenz-Dezimalwaage wurde die Gewichtsbestimmung vergleichsweise großer Massen wesentlich erleichtert, denn nun musste das schwere Wägegut nicht mehr allzu hoch gehoben werden.
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