- Die Geigerin
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Die Geigerin ist eine Novelle von Ferdinand von Saar, veröffentlicht im Jahr 1887.
Inhalt
Der Rahmenerzähler, wohl ein Schriftsteller der gerne musiziert, lernt den ehemaligen hohen Beamten Wallberg in einem Restaurant kennen, wo beide das Mittagessen einzunehmen pflegen. Sie befreunden sich. Auf einem gemeinsamen Spaziergang beobachten sie, wie eine tote Frau, welche sich in den Fluss geworfen hat, aus dem Wasser gezogen wird. Wallberg kennt sie und ist sichtlich bewegt. Er bittet seinen Freund in seine Wohnung, um nicht alleine zu sein. Dann erzählt er.
In der Binnenerzählung fällt Wallberg an einer Faschingsgesellschaft eine Geigerin in einer Damenkapelle auf. Monate später beobachtet er sie, wie sie vor einem eben geschlossenen Pfandleihhaus steht. Selbstlos bietet er ihr Hilfe an und beschafft ihr eine große Summe Geld. In der Folge wird er von Ludovica, so heißt sie, eingeladen. So wird er mit ihren beiden Schwestern bekannt und einem jungen Mann namens Alexis, für dessen Spielschulden Ludovica das Geld gebraucht hat. Mit einer gewissen Kühle erhält Wallberg später sein Geld zurück.
Ein halbes Jahr später besucht ihn Ludovica in seiner Wohnung. Sie bittet ihn, für sie zu Alexis zu gehen. Ihm, dem Hasardeur, hat sie ihr ganzes Herz geschenkt und ihm immer wieder aus der Patsche geholfen. Nun aber will er von ihr nichts mehr wissen und hat sich ihrer jüngeren Schwester Mimi zugewendet. Erfolglos kehrt Wallberg von Alexis zurück und muss die völlig verzweifelte Ludovica ihrem Schicksal überlassen. Später verheiratet sie sich mit einem verarmten Baron. Als dieser sie, um seine vielen Schulden bezahlen zu können, zur Prostitution zwingen will, nimmt sich Ludovica das Leben.
Kategorien:- Literarisches Werk
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