Die Großherzogin von Gerolstein

Die Großherzogin von Gerolstein
Werkdaten
Titel: Die Großherzogin von Gerolstein
Originaltitel: La Grande-Duchesse de Gérolstein
Form: opéra-bouffe
Originalsprache: französisch
Musik: Jacques Offenbach
Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Uraufführung: 12. April 1867
Ort der Uraufführung: Paris
Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Großherzogtum Gerolstein um 1840
Personen
  • Julia, Großherzogin (Sopran)
  • Henry, Prinz von Sinistrien (Tenor)
  • Fritz Krüger, Grenadier (Tenorbuffo)
  • Wanda, ein Bauernmädchen, Verlobte von Fritz (Soubrette)
  • General Bumm (Bass)
  • Graf Brunnenborn (Tenor)
  • Baron Gappenach (Bariton)
  • Der Illermüller (Sprechrolle)
  • Ein Lakai (Sprechrolle)
  • Ein Kurier (Sprechrolle)
  • Hofgesellschaft, Diener, Soldaten, Volk (Chor)
Jacques Offenbachs Sopranistin Hortense Schneider in der Titelrolle

Die Großherzogin von Gerolstein ist eine französische Operette (opéra-bouffe) in drei Akten von Jacques Offenbach. Das Libretto verfassten Henri Meilhac und Ludovic Halévy. Die Uraufführung fand am 12. April 1867 im Théâtre des Variétés in Paris mit Hortense Schneider in der Titelrolle statt. Das Werk ist eine Satire, in der das Günstlingswesen und das militärische Brimborium verspottet werden.

Inhaltsverzeichnis

Orchester

Zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, vier Hörner, zwei Trompeten, drei Posaunen, Schlagzeug und Streicher

Handlung

Die Operette spielt in dem fiktiven deutschen Herzogtum Gerolstein um 1840. (Der Fantasieort hat also nichts mit der real existierenden Stadt Gerolstein in der Eifel zu tun.)

In dem kleinen Herzogtum Gerolstein hat die noch junge und in politischen Dingen unerfahrene Julia die Regentschaft übernommen. Weil sie alles besser zu wissen glaubt, fühlen sich ihre Minister an die Wand gedrängt. Der sich sehr wichtig nehmende Graf Brunnenborn versucht, seine Landesherrin mit dem Prinzen Henry von Sinistrien zu verkuppeln, um sie auf andere Gedanken zu bringen, aber sie geht nicht darauf ein.

Der ehrgeizige, aber etwas trottelig wirkende Heerführer General Bumm ist auf soldatischen Ruhm aus und überredet die Großherzogin, einen Krieg gegen das Nachbarland Laubenbach vom Zaune zu brechen. Bei einer Inspektion ihrer Truppen findet Julia Gefallen an den feschen Soldaten in ihren schmucken Uniformen. Dabei sticht ihr besonders der Grenadier Fritz Krüger ins Auge. Wohl wissend, dass dieser mit Bauernmädchen Wanda verlobt ist, will sie Fritz in einen höheren Stand versetzen, um ihn so gefügig zu machen. Es dauert auch nicht lange, da steigt Fritz in der militärischen Laufbahn erst zum Korporal, dann zum Leutnant und kurz darauf zum Major auf. Schließlich kommt es gar so weit, General Bumm durch Fritz zu ersetzen. Er muss nun die Truppen ins feindliche Lager führen.

Fritz ist das Kriegsglück hold. Weil er strategisch nicht ausgebildet ist, verfällt er auf eine List, um den Gegner zu überrumpeln: Er lässt an die feindliche Armee Wein im Überfluss ausschenken. Als alle betrunken sind, nimmt er ihnen die Waffen ab. Als siegreicher Held kehrt er in die Heimat zurück.

Die Höflinge neiden Fritz den Erfolg. Besonders der Ex-General Bumm versucht, seine Landesherrin auf andere Gedanken zu bringen. Weil Fritz trotz seiner Beförderung keine Sympathie für Julia zeigt und dann auch noch gegen deren Willen seine Wanda heiratet, beginnt das Fass schließlich überzulaufen. In der Absicht, den beiden Liebenden die Hochzeitsnacht gründlich zu verderben, degradiert sie als ersten Schritt Fritz wieder zum Grenadier und als zweiten Schritt entlässt sie ihn aus der Armee. Fritz jedoch empfindet dies nicht als Strafe, sondern als Belohnung, zumal ihm alles Militärische gründlich verhasst ist.

Musik

Bereits in der Ouvertüre dominiert das hymnusartige „Degen-Lied“ (So nimm den Degen, den Degen, den Degen), das sich nachher als Leitmotiv durch die gesamte Operette zieht.

Aufnahmen (Auswahl)

Originalsprache

  • Zareska, Dran, Prévet, Riley, Choeur Lyrique de Paris, Orchestre de l'Association des Concerts Pasdeloup unter René Leibowitz, Urania (Preiser) 1958
  • Crespin, Vanzo, Mesplé, Massard, Chor und Orchestre du Capitole de Toulouse unter Michel Plasson, CBS 1977
  • Felicity Lott, Beuron, Piau, Le Roux, Choeur des Musiciens du Louvre, Les Musiciens du Louvre Grenoble unter Marc Minkowski, Virgin 2005

In deutscher Sprache

  • Tarrés, Dallapozza, Gerritsen, Malta, Protschka. Kölner Rundfunkchor, Kölner Rundfunkorchester unter Pinchas Steinberg, EMI 1984.

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