Die drei Feldscheerer

Die drei Feldscheerer

Die drei Feldscherer ist ein Märchen (Typ 660 nach Aarne und Thompson). Es ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 118 enthalten (KHM 118).

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Drei Feldscherer (Ärzte) auf der Durchreise wollen ihrem Wirt zeigen, dass sie sich Hand, Herz und Auge herausschneiden und wieder einsetzen können. Ein Mädchen soll die Teile über Nacht verwahren, doch die Katze klaut sie, als sie wegen ihres Liebhabers vergisst, die Schranktür zu schließen. Der Liebhaber, ein Soldat, nimmt die Hand eines Gehängten und Herz und Auge von einem Schwein und von der Katze. Die setzen die Feldscherer sich morgens ein. Der Wirt ist beeindruckt. Doch unterwegs merken sie, dass einer immer in den Mist laufen will, einer langt zu, als ein Reicher nicht auf sein Geld schaut, und einer sieht tagsüber schlecht, aber nachts die Mäuse im Dunkeln. Sie kehren um. Das Mädchen läuft weg, und der Wirt muss ihnen viel Geld zahlen.

Herkunft

Das Schwankmärchen ist in den Kinder- und Hausmärchen seit dem zweiten Teil der Erstauflage 1815 (da Nr. 32) an Stelle 118 enthalten. Es stammt wohl von Dorothea Viehmann (Aus Zwehrn). Die Anmerkungen berichten eine Variante aus Die Gesta Romanor: Zwei Ärzte setzen sich gegenseitig die Augen aus und ein, um zu sehen, wer besser ist. Einem stiehlt der Rabe eins vom Tisch. Da nimmt er das einer Ziege, das fortan immer zu den Baumblättern aufschaut. Weiterhin eine altdeutsche Erzählung wie ein künic Îsan einer katzen ouge gewan: Ein König lässt sich ein Katzenauge einsetzen, weil es nachts sehen kann, aber ist ärgerlich, als es dann immer nur Mäuse sucht. Es folgen weitere Motivvergleiche und Literaturstellen.

Literatur

  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 564-567. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 209-211, S. 491. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)

Weblinks


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