- Die drei Kreuze
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Die drei Kreuze Rembrandt van Rijn, 1653 Radierung, 38,5 cm × 45 cm Die drei Kreuze ist eine Radierung von Rembrandt van Rijn. Sie stammt aus dem Jahr 1653 und ist 38,5 Zentimeter hoch und 45 Zentimeter breit. Dargestellt ist die Kalvarienszene, ein traditionelles Thema von Bildern, der sich Rembrandt jedoch anders näherte und sie damit neu interpretierte.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Radierung illustriert eine Bibelstelle aus dem Evangelium nach Matthäus. In ihr wird die Bedeutung des Todes von Jesus für die Geschichte mit einem Erdbeben als Folge der Kreuzigung dargestellt, das dem Hauptmann und anderen anwesenden Personen klar werden lässt, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes war.[2] Rembrandt verzichtete in seiner Interpretation dieser Geschichte auf typische Elemente wie das Würfeln der Soldaten um die Kleider des gekreuzigten Jesus. Stattdessen fokussierte er auf die Reaktionen der Anwesenden auf Jesus Tod und die nachfolgende Naturerscheinung, sowie die drei Kreuze. Aus dem Himmel brechen Lichtstrahlen hervor, die in ihrer geometrischen Struktur den sakralen Charakter der Radierung herausstellen. Sie beleuchten Jesus und den guten Schächer, während der zweite Räuber im Dunkeln bleibt.[3] Die Wirkung auf die anwesenden Personen stellte Rembrandt auf verschiedene Weisen dar. So ist beispielsweise der Hauptmann auf die Knie gefallen, während am linken Bildrand im Vordergrund ein überwältigter Mann weggeführt wird. Die Darstellung dieses Mannes wurde von Rembrandt dem die Erschütterung des Paulus nach seiner Bekehrung zeigenden Stich von Lucas van Leyden entlehnt. Frauen sind zu Boden gestürzt und jede Figur zeigt auf irgendeine Art und Weise ein Gefühl der Verzweiflung, Angst und Schmerz. Darin rezipierte Rembrandt vor allem Darstellungen aus den Renaissance und der Antike.[3]
Museen
Die Radierung Die drei Kreuze ist in mehreren Zuständen, die sich an kleinen Veränderungen des Motives festmachen lassen, erhalten geblieben. Von diesen gibt es zudem mehrere Drucke. So ist die Radierung Bestandteil einiger Sammlungen. Zum Beispiel ist sie im Museum Het Rembrandthuis, im Rijksmuseum Amsterdam, im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, im British Museum und im Kupferstichkabinett Dresden zu sehen.
Preise
Die drei Kreuze erzielt im Markt hohe Preise im Vergleich zu vielen Radierungen Rembrandts, die nur einige Hundert oder Tausend Dollar erzielen können. 2006 kostete die Radierung auf der European Fine Art Fair in Maastricht beim Kunsthändler David Tunick 1,4 Millionen Dollar. 1983 kostete es 425.000 Dollar. Und 1968 war dasselbe Blatt bei einer Auktion noch für 20.000 Dollar zu haben. Ein anderer Abzug erzielte 1987 in London 361.000 Euro. Andere Blätter dieser Radierung erzielten 1990 in New York 800.000 Euro und 1991 in London 317.000 Euro.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Christian Tümpel: Rembrandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1977. Seite 101.
- ↑ Matthäus 27, Vers 54 auf bibleserver.com, Zugriff am 4. Oktober 2008
- ↑ a b Christian Tümpel: Rembrandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1977. Seite 103.
- ↑ Peter Dittmar: Rembrandt, bezahlbar vom 26. März 2006 in der Welt. Zugriff am 28. Dezember 2008.
Literatur
- Christian Tümpel: Rembrandt. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2006. ISBN 3-499-50691-2.
- Christopher White: Rembrandt as an etcher. Yale University Press, New Haven, Conn. 1999, ISBN 0-300-07953-2.
Kategorien:- Kunstwerk (Grafik)
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