- Dierk Hoff
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Dierk Hoff (* 1948) ist ein ehemaliger Unterstützer der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Er war kein Mitglied der Gruppe, baute jedoch 1972 mehrere Bomben, die dann von der RAF eingesetzt wurden.
Leben
Dierk Hoff war kein Mitglied der RAF. Jedoch war er an deren Anschlägen 1971 und 1972 beteiligt. Hoff lebte 1970 in Frankfurt am Main, war Bildhauer und Metall-Kunsthandwerker und technisch versiert. Er unterhielt Kontakte zur linken Szene. Ende 1971 wurde er von den RAF-Mitgliedern Holger Meins und Jan-Carl Raspe aufgesucht und gebeten, Handgranatenattrappen, Rohrmäntel und andere Gegenstände als Requisiten für einen Film zu bauen. Auf Hoffs Nachfrage, um was für einen Film es sich handele, habe Meins mit dem Satz geantwortet:
„Eine Art Revolutionsfiktion.“
– Holger Meins[1]
Es stellte sich heraus, dass er echte Handgranaten und andere Waffen für die RAF bauen sollte. Nach eigenen Angaben habe Hoff, als er dies erkannte, empört versucht auszusteigen und sei daraufhin von Meins und Raspe mit Waffen bedroht worden. Er sei danach so eingeschüchtert gewesen, dass er weiter für die Gruppe arbeitete, gab er später an. Allerdings erhielt Hoff für seine Mitwirkung von den RAF-Mitgliedern mehrere tausend D-Mark in bar, die er annahm. Inwieweit die von Hoff gebauten Gegenstände eingesetzt wurden, ist nicht abschließend geklärt. Nachgewiesen ist der Einsatz einer von ihm gebauten Bombe bei dem Anschlag auf das Hauptquartier des V. Corps der US-Armee in Frankfurt 1972, bei dem es zwei Tote gab. Jedoch kamen auch noch diverse andere Sprengsätze zum Einsatz, sodass Hoffs Verantwortung für die Toten fraglich ist. Er wurde in diesem Zusammenhang später nicht angeklagt.
1972 baute Hoff die sogenannte "Baby-Bombe". Die Konstruktion bestand aus einem Stahlbehälter, den sich eine Frau umschnallen konnte. Der Behälter sah dann aus wie der Bauch einer Hochschwangeren. Nachdem die vermeintlich Schwangere die Bombe platziert hatte, konnte sie einen Ballon aufblasen, der wiederum einen dicken Bauch simulierte. Über die Baby-Bombe wurde immer wieder berichtet, sie wurde jedoch niemals eingesetzt.
Hoff war nach der Verhaftung der ersten Generation 1972 nicht mehr für die RAF aktiv. 1975 wurde er nach Aussagen einiger RAF-Mitglieder enttarnt und verhaftet. Er wurde nach einer kurzen Haftstrafe wieder auf freien Fuß gesetzt.
Quellen
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. Hoffmann & Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09516-X.
- Butz Peters: RAF - Terrorismus in Deutschland.Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-80019-5.
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