- Diopter
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Ein Diopter ist eine Visiereinrichtung zum Anpeilen von Zielen mit dem Auge. Bei astronomischen Instrumenten wird er auch Absehe genannt. Es befinden sich immer zwei einfache optische Elemente (blendenartige und/oder stiftartige, keine Linsen) in der Visierlinie hintereinander. Die einfachste Visiereinrichtung am Gewehr besteht aus Kimme und Korn, als Diopter wird hier einschränkend nur der Ersatz der Kimme durch eine Lochblende bezeichnet.
Das einfache Peilen mit Diopter wurde bereits in der Antike bei geodätischen Vermessungen angewendet. Spätestens im Mittelalter wurde davon beim Astrolabium, dessen Alhidade zum Anpeilen der Himmelskörper dient, Gebrauch gemacht. Auf Schiffskompassen angebrachte Diopter ermöglichen Peilungen in Verbindung mit einer Seekarte. Entsprechendes gilt für einfache Kompasse zur Orientierung auf dem Land.
Diopter auf Gewehren
Der Diopter ist die hintere Visiereinrichtung auf der Waffe und besteht im Grundsatz aus einer höhen- und seitenverstellbaren Platte mit einer sehr kleinen Durchblicköffnung in der Mitte, durch welche der Blick auf die vordere Visiereinrichtung freigegeben wird. Das Auge muss sich sehr genau zentriert hinter dem Loch des Diopters befinden, damit dieser Punkt der Visierline immer gleich ist. Mit dem Diopter, dem Korntunnel und einem Ringkorn (vordere Visiereinrichtung auf dem Lauf der Waffe) wird ein sehr einfaches zentralsymmetrisches Zielbild erreicht. Diese Art der Visierung ist einfacher zu handhaben als Kimme und Korn und ist meist genauer, da mit längerer Visierlinie gearbeitet werden kann. Der Winkelfehler beim Zielen wird dadurch verkleinert. Häufig ist im Diopter anstelle eines fixen Loches eine variable Irisblende eingebaut. Dadurch ist der Diopter an verschiedene Lichtverhältnisse anpassbar. Nach den Richtlinien im Sportschießen darf eine Vergrößerung bei Wettkampfwaffen in der hinteren und vorderen Visierung im Allgemeinen nicht verwendet werden.
Militärische Waffen verfügen zum Teil über turmartige Diopter für das Schießen auf verschiedene Entfernungen. Dabei sind im „Turm“ die Löcher in unterschiedlicher Höhe gebohrt. Damit durch das Loch hindurchgesehen werden kann, ist dieser schräg gestellt. So sieht der Schütze durch das ihm zugewandte Loch und blickt dabei über den Turmrand an der anderen Seite hinweg.
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