- Doppel-Diffusor
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Als Diffusor bezeichnet man im Motorsport das nach hinten hochgezogene Leitwerk des Unterbodens am Heck eines Rennwagens.
Der Diffusor ist ein Teil, das der Aerodynamik des Fahrzeugs dient, meistens aus Kohlefaser besteht und aus der Luftfahrttechnik stammt.
Durch Vergrößern des Strömungsquerschnitts der Strömung unter dem Auto beim Übergang in die Umgebungsluft wird die Sogwirkung des Unterbodens vergrößert. Dieser Unterdruck wird in der Rennsporttechnik insbesondere seit den 1980er-Jahren verwendet, als die so genannten „Ground-Effect“-Fahrzeuge für Furore sorgten.
Formel 1
In der Formel 1 bewirkte die Einführung des Diffusors, dass der Windschatten voranfahrender Fahrzeuge schlechter genutzt werden konnte: Nachfolgende Fahrzeuge geraten durch ihn in tückische Verwirbelungen, welche den Anpressdruck der Flügel verringern und somit den Überholvorgang erschweren.
Der Diffusor erfuhr in den 1990er-Jahren besondere Bedeutung, da Teams wie Benetton und Ferrari es verstanden, unter geschickter Auslegung des Reglements Abgase in den Diffusor zu leiten, so dass durch stoßweises Gasgeben zwischen Brems- und Beschleunigungsvorgang in einer Kurve die Bodenhaftung verbessert werden konnte.
Der Einsatz des Diffusors unterliegt technischen Restriktionen der FIA.
Am 15. April 2009 wurden die Doppel-Diffusoren offiziell durch ein Gerichtsurteil der FIA zugelassen, nachdem mehrere Teams der Formel 1 Protest erhoben hatten. Profitieren hiervon konnten bisher nur die Teams, die schon im letzten Jahr diese Technik für die Saison 2009 entwickelt haben, wie Brawn GP, Williams und Toyota. Nach den ungeschriebenen Kopier-Gesetzen der Branche zwingt das Urteil die unterlegenen Parteien zu einem sehr kostspieligen System-Update.
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