Dorfkirche Frauenmark

Dorfkirche Frauenmark
Die Kirche von Südosten

Die Dorfkirche Frauenmark ist die Kirche der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Klinken im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Parchim der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die um 1230 gegründete Kirche ist eine der ältesten Kirchen Mecklenburgs. Als Stifter der Kirche und vermutlich auch als Gründer des Dorfes Frauenmark wird Hermann von Draguhn genannt. Sein Vater, Eilbertus von Draguhn, war ein Vasall der deutschen Grafen von Ratzeburg und wurde um 1200 zum Lokator der Hauptburg Gadebusch berufen und in den Adelsstand erhoben. Am 13. Februar 1264 „bestätigt der Bischof Herrmann von Schwerin dem Kloster in Rhün das Patronat der Kirche zu Frauenmark, welches dem Kloster von dem Grafen Gunzelin von Schwerin geschenkt wurde.“[1]

Baubeschreibung

Blick auf den Chor und die Apsis
Zeichnung eines Ritters im Triumphbogen

Der spätromanische Feldsteinbau hat eine für Mecklenburg seltene Einheitlichkeit. Die charakteristische Staffelung beginnt mit der halbrunden eingezogenen Apsis, der sich ein quadratischer überwölbter Chor und das durch einen halbrunden Triumphbogen abgesetzte breite flachgedeckte Kirchenschiff anschließen. Der massive Turm mit den bis zu drei Meter dicken Feldsteinmauern blieb unvollendet und erhielt später ein längsgerichtetes Satteldach mit Backsteingiebel im Westen. Der Giebel hat eine Blendengliederung und wird durch ein Vierpassfries und Fialtürmchen geschmückt.

Unter dem Giebel befinden sich ein eingestuftes Rundfenster und das spitzbogige Stufenportal. In Apsis und Chor sind noch die ursprünglichen Rundbogenfenster erhalten, die Apsis hat ein zusätzliches mittleres Rundfenster. Die spitzbogigen, mit Backstein eingefassten Fenster des Kirchenschiffs wurden 1872 in der heutigen Form saniert.

Inneneinrichtung

Während der Restaurierung 1968/69 wurden die 1872 mit einer neugotischen Ausmalung überdeckten, teilweise erhaltenen Wandmalereien aus der Bauzeit mit einem nur noch schemenhaft erkennbaren, von Engeln getragenem Gemmenkreuz in der Apsis und der Ritzzeichnung eines Ritters im Triumphbogen freigelegt. Dabei handelt es sich um das wohl älteste Bild eines Ritters in Mecklenburg. Vermutlich wurde hier dem Stifter der Kirche ein Denkmal gesetzt. Mit der Umgestaltung des Innenraums wurde den freigelegten Ausmalungen und der spätromanischen Raumwirkung Rechnung getragen. Der prächtige geschnitzte Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert wurde seitlich im Kirchenschiff aufgestellt und das geschnitzte Kruzifix, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, an einem filigranen Stahlkreuz, das den Blick auf die Apsis freigibt, angebracht. Altar, Kanzel und Taufstein aus Beton wurden von dem Crivitzer Bildhauer Wieland Schmiedel in einer schlichten, dem spätromanischen Kirchenraum entsprechenden Form gestaltet.[2][3]

Quellen

  1. FRAUENMARK, 725-Jahrfeier 1989 - Aus der Chronik, Hans-Joachim Ulbrich 1989
  2. Horst Ende: Dorfkirchen in Mecklenburg, Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1978
  3. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Mecklenburg-Vorpommern, Deutscher Kunstverlag, 2000

Literatur

Georg Christian Friedrich Lisch: Die Kirche zu Frauenmark (Aufsatz 12, Bd. 25), Schwerin 1860

Siehe auch

Weblinks

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