- Doris Gercke
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Doris Gercke (* 7. Februar 1937 in Greifswald) ist eine deutsche Krimi-Schriftstellerin. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Marie-Jo Morell.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Doris Gercke entstammt einer Arbeiterfamilie und absolvierte eine Ausbildung zur Verwaltungsbeamtin. Sie heiratete mit 20. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes gab sie ihren Beruf auf und lebte als Ehefrau, Hausfrau und Mutter. 1980, nach 15-jähriger Erziehungspause mit Anfang Vierzig, machte sie das Begabtenabitur und studierte Rechtswissenschaften. Den Beruf einer Juristin übte sie jedoch nie aus. Stattdessen entschied sie sich 1988, ihren ersten Roman zu schreiben: Weinschröter, du mußt hängen. Inspirieren ließ sie sich dabei nach eigenen Angaben durch Romane von Raymond Chandler sowie des schwedischen Autorenpaars Maj Sjöwall und Per Wahlöö. Der Krimi um die Ermitterin Bella Block wurde ein Erfolg. Darauf folgten weitere Kriminalromane mit Block, der populärsten Figur aus Gerckes Feder. Die Figur der selbstbewussten, raubeinigen und trinkfesten Kriminalbeamtin wurde durch die Fernsehverfimungen mit Hannelore Hoger in der Titelrolle einem breiten Publikum bekannt. Die Drehbücher werden mittlerweile jedoch von anderen Autoren verfasst, nachdem sie die Rechte an der Fernsehfigur abgegeben hat. Sie schreibt zudem Kinder- und Jugendbücher sowie Gedichte.
Die Autorin betrachtet sich als politisch links. Eng verbunden fühlt sie sich mit der Friedensbewegung sowie dem Kampf gegen Neofaschismus, ist aber parteilos. Gercke nimmt regelmäßig an Veranstaltungen wie den Ostermärschen, Demonstrationen und Konferenzen der linken Opposition teil. Sie trat auch auf den UZ-Pressefesten der DKP auf.[1]
Auszeichnungen
- 1991 Schwedischer Krimipreis (International) für: Du skrattade, du ska dö. Skriftställarna, Lund 1991 (dt.: Weinschröter, du musst hängen. Edition Galgenberg, Hamburg 1988)
- 2000 Glauser Ehrenpreis der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren – Syndikat für das „Gesamtschaffen einer Person im Dienste des deutschen Krimis“
Werke
- Pasewalk. Eine deutsche Geschichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3-455-40188-2
- Beringers Auftrag. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-08423-4
- Milenas Verlangen. Roman. Ullstein, München 2002, ISBN 3-550-08363-7
- Duell auf der Veddel. Ein Krimi-Märchen. Hamburger Abendblatt, Hamburg 2001, ISBN 3-921305-47-0
- Der Tod ist in der Stadt. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1998, ISBN 3-455-02294-4
- Für eine Hand voll Dollar. Jugendbuch. Elefanten Press bei Bertelsmann 1998, ISBN 3-570-14560-3
- Eisnester. Gedichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-02292-8
- Kein fremder Land. 1993, ISBN 3-455-02287-1
- Versteckt. Ein Kinderkrimi. Espresso/Elef.Press, Berlin 1993, ISBN 3-88520-430-4
Krimis aus der Bella Block-Reihe:
- Schweigen oder Sterben. Hoffmann und Campe, Hamburg 2007, ISBN 978-3-455-40076-2
- Georgia. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-40013-2
- Bella Ciao. Ullstein, München 2004, ISBN 3-548-25804-2
- Schlaf, Kindchen, schlaf. Ullstein, München 2004, ISBN 3-550-08607-5
- Die schöne Mörderin. Ullstein, Berlin 2001, ISBN 3-89834-032-5
- Die Frau vom Meer. Hoffmann und Campe, Hamburg 2000, ISBN 3-455-02295-2
- Dschingis Khans Tochter. Hoffmann und Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-02293-6
- Auf Leben und Tod.. Hoffmann & Campe 1995, ISBN 3-455-02289-8
- Ein Fall mit Liebe. Hoffmann und Campe 1994, ISBN 3-625-20394-4
- Kinderkorn. Galgenberg, Hamburg 1991, ISBN 3-925387-89-7
- Die Insel. Galgenberg, Hamburg 1990, ISBN 3-925387-74-9
- Der Krieg, der Tod, die Pest. Galgenberg, Hamburg 1990, ISBN 3-925387-69-2
- Moskau meine Liebe. Galgenberg, Hamburg 1989, ISBN 3-925387-59-5
- Nachsaison. Galgenberg, Hamburg 1989, ISBN 3-925387-46-3
- Weinschröter, du mußt hängen. Galgenberg, Hamburg 1988, ISBN 3-925387-41-2
Quellen
- ↑ Unsere Zeit, 2. Februar 2007, S. 13
Weblinks
- Literatur von und über Doris Gercke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elin Nesje Vestli: "Auf die Geschichte projiziert: Doris Gerckes Bella-Block-Romane". In: Eva Lambertsson Björk, Karen Patrick Knutsen, Elin Nesje Vestli (Hrsg.): Modi operandi. Perspektiver på kriminallitteratur. Halden: Høgskolen i Østfold, 2003, S. 179-194. [1]
- Porträt und Interview bei krimi-forum.de
- www.krimilexikon.de
- „Hannelore Hoger als „Bella Block“. Am liebsten würde sie die Verbrechen verhindern“, FAZ, 14. Januar 2006, Nr. 12, S. 45, Interview mit Hannelore Hoger und Doris Gercke
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