Dreckbänker Erbstollen

Dreckbänker Erbstollen
Verlauf des Schlebuscher Erbstollens (rot)
Gezähekammer (links) und Fahrschacht des Schlebuscher Erbstollens

Der Schlebuscher Erbstollen ist mit seiner Verlängerung, dem Dreckbänker Erbstollen der längste Erbstollen im Steinkohlen-Bergbau des Ruhrgebiets. Sein Eingang befindet sich in der Nähe von Wengern. Der untere Teil des Stollen wurde bereits 1765 begonnen.

Benannt ist der „Schlebuscher Erbstollen“ nach der Schlebuscher Gewerkschaft, die den Erbstollen erbaut hat. Der Name „Dreckbänker Erbstollen“ weist dagegen auf die Gewerkschaft Dreckbank hin.

In den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Stollen erbaut. Er diente einzig dem Zweck, die an ihn angeschlossenen Zechen wasserfrei zu halten, ohne dass das Wasser abgepumpt werden musste. Im Jahre 1804 erreichte der Stollen die Zeche Trappe und damit auch die Kohlenfelder. In den nächsten Jahren wurde der Stollen durch die Berechtsame der Zeche Trappe weitergebaut und hinter Gevelsberg verstuft. Hier endet der Schlebuscher Erbstollen. Im Jahre 1841 setzte eine anderen Gewerkschaft den Stollen als Dreckbänker Erbstollen fort, um die Sprockhöveler Zechen zu entwässern.

Der Stollen erreichte eine Gesamtlänge von etwa 13 km und reichte bis zur heutigen Stadtgrenze bei Wuppertal in der Nähe von Sprockhövel-Herzkamp. Sein Mundloch liegt auf 92 Metern über NN, er entwässert 38 km² kohleführende Gesteinsschichten. Mit seiner Hilfe verschafften sich die Bergleute noch in 140 Metern Tiefe Zugang zur Steinkohle. Eine weitere Aufgabe des Stollens war die Heranführung frischer Luft (frische Wetter) zu den Arbeitsplätzen der Bergleute. Der „Schlebuscher Erbstollen“ ist seit nunmehr 250 Jahren in Betrieb, obwohl die angeschlossenen Bergwerke längst stillgelegt sind. Aus seinem Mundloch strömen große Mengen Wasser, die in etwa einem Kilometer Entfernung in die Ruhr münden. Nach starken Regenfällen wird seine Wasserführung so groß, dass die benachbarte Wiese komplett überschwemmt wird.

Quelle

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, Bochum 1998
  • bergbau-wetter.de

Weblinks

51.3886111111117.36757Koordinaten: 51° 23′ 19″ N, 7° 22′ 3″ O


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