- Dritter Englisch-Niederländischer Seekrieg
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Der Dritte Englisch-Niederländische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich England und den Vereinigten Provinzen der Niederlande in den Jahren von 1672 bis 1674. Es war der dritte Krieg in einer Reihe Englisch-Niederländischer Seekriege im 17./18. Jahrhundert und Teil des 1672 bis 1678 dauernden Französisch-Niederländischen Krieges, auch Holländischer Krieg genannt.
In der Auseinandersetzung ging es vor allem um wirtschaftliche Interessen des englischen Königshauses, welches sich 1670 in dem geheimen Vertrag von Dover mit dem Königreich Frankreich gegen die Vereinigten Niederlande verbündet hatte. Beide Staaten griffen im Frühjahr 1672 an und der Krieg weitete sich bald zu einem gesamteuropäischen Konflikt aus.
Zu den Vorbereitungen, um die Niederländer zu einem neuen Krieg zu provozieren, gehörte auch die Ernennung von Robert Holmes (Admiral) zum Befehlshaber in Porthmouth, wo er ein starkes Geschwader mit dem 90-Kanonen-Flaggschiff „St. Michael“ kommandierte. Am 13. März 1672 erhielt Holmes die Erlaubnis, den nach Holland fahrenden niederländischen Smyrna-Konvoi anzugreifen. Zwei Tage lang lieferten sich die bewaffneten Handelsschiffe und ihre Eskorte eine heftige Schlacht mit dem englischen Geschwader - die Beute war dagegen eher klein.
Michiel de Ruyter führte das Kommando über die niederländische Flotte. Er siegte 1672 in der Seeschlacht von Solebay und 1673 in der Ersten und Zweiten Seeschlacht von Schooneveld und in der Seeschlacht vor Texel.
Schlachten des dritten Englisch-Niederländischen Krieges (1672–1674) Solebay – Erste Schooneveld – Zweite Schooneveld – Texel Nach den für die Briten erfolglosen Seeschlachten zwang das englische Parlament schließlich König Charles II. zum Friedensschluss. Mit dem Frieden von Westminster schied England am 9. Februarjul./ 19. Februar 1674greg. ohne Gewinne aus dem Krieg aus.
Weitere Ereignisse
Der Krieg der Niederlande gegen Frankreich dauerte noch bis 1679. Im Dezember 1675 ging eine niederländische Flotte mit 15 Schiffen unter de Ruyter ins Mittelmeer, um die Spanier bei der Verteidigung Siziliens gegen die Franzosen zu unterstützen [1]. Dort kam es 1676 zu weiteren Seeschlachten: die Seeschlacht bei Stromboli, die Seeschlacht bei Augusta, in der Michiel de Ruyter tödlich verwundet wurde, und die Seeschlacht vor Palermo gegen die überlegene französische Flotte unter Admiral Abraham Duquesne. 1677 kam es in der Karibik zur Schlacht von Tobago.
Literatur
- Charles Ralph Boxer: The Anglo-Dutch Wars of the 17th Century, Her Majesty's Stationery Office, London 1974.
- Roger Hainsworth/ Christine Churchers: The Anglo-Dutch Naval Wars 1652–1674, Sutton Publishing Limited, Thrupp/ Stroud/ Gloucestershire 1998. ISBN 0-7509-1787-3
- James R. Jones: The Anglo-Dutch Wars of the Seventeenth Century, Longman House, London/ New York 1996. ISBN 0-582-05631-4
- Alfred Thayer Mahan: Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte 1660–1812, Herford 1967.
- Alexander Meurer: Seekriegsgeschichte in Umrissen, Leipzig 1942.
- Heinz Neukirchen: Seemacht im Spiegel der Geschichte, Berlin 1982. ISBN 3-8112-0368-1
Einzelnachweise
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