Dschibba

Dschibba
Dschibba
Mahdist in the Khalifa's house, Omdurman, Sudan.png
Angaben
Waffenart: Rüstung
Bezeichnungen: Dschibba, Jibbah
Verwendung: Schutzwaffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Afrika
Verbreitung: gesamte muslimische Welt
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Die Dschibba, auch Jibbah, ist eine Schutzwaffe aus Afrika, und war die typische Kleidung des Mahdi Muhammad Ahmad und seiner Anhänger, der Ansar.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Dschibba besteht aus schwerer, gesteppter Baumwolle. Diese Art der Rüstung (arab. al-qutun, „Baumwolle“) ist in der muslimischen Welt weit verbreitet. Die Rüstungen werden allein getragen oder dienen als Körperschutz unter Kettenrüstungen, wo sie für einen Wärmeausgleich sorgen und die Haut vor der Reibung des Kettengewebes schützen. Die Baumwolle, aus der sie hergestellt werden, wird (arab.) Dammur genannt. Die Herstellung dieses Stoffes war früher streng nach Geschlecht getrennt. Das Garn wurde von Frauen versponnen und von Männern verwebt. Oft ist ein komplexes Muster aus horizontalen- und vertikalen Linien eingearbeitet. Der geschlitzte Unterteil ermöglicht es, die Jibbah zu Fuß, aber auch beim Reiten zu tragen. Im Mittelalter wurde sie in der gesamten muslimischen Welt, in Afrika und Europa verwendet.

Entstehung

Im Zuge des Mahdi-Aufstand (arab. Mahdiya, 1881 bis 1899) es legte der Mahdi fest dass seine Anhänger eine einheitliche Kleidung tragen sollten. Er wollte damit gegen die mangelnde Ernsthaftigkeit bei der Ausübung des Islam und die Ausbreitung des Hangs zum Luxus vorgehen. Die Dschibba bestand aus einem knielangen, weißen Hemd, knöchellangen Hosen und dem Turban. Löcher wurden mit symmetrischen, schwarzen, blauen, roten, braunen oder grünen Flicken ausgebessert. Dies führte dazu, dass bis zur Schlacht von Omdurman eine regelrechte Uniform entstand und vor allem die Hauptleute des Mahdi sich mit bunten Flicken schmückten. Die farbigen Flicken wurden später durch farbige Aufdrucke ersetzt.

Die im Einzelnachweis abgebildete Dschibbah wurde von einem gefallenen Mahdi-Anhänger namens Ansar, einem Sufi-Krieger, nach der Schlacht von Omdurman (2. September 1898) erbeutet. Auf der Brust ist noch ein Einschußloch zu erkennen[1].

Einzelnachweise

  1. Jibbah im Pitt Rivers Museum, online einsehbar, (engl., eingesehen am 6. Januar 2011)

Quelle

  • Westphal, Wilfried: Sturm über dem Nil : der Mahdi-Aufstand, aus den Anfängen des islamischen Fundamentalismus. Sigmaringen 1998, ISBN 3-89340-025-7
  • Donald F. Featherstone, Khartoum 1885: General Gordon's last stand. (= Osprey military campaign series; Bd. 23), Osprey Publishing, London 1993, ISBN 1-85532-301-X
  • Donald Feathertone: Omdurman 1898. Kitchener’s victory in the Sudan. (= Osprey military campaign series; Bd. 29). Osprey, London 1994, ISBN 1-85532-368-0

Weblinks


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