- Dult
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Eine Dult ist im bairischen Sprachraum von der ursprünglichen Bedeutung her ein Kirchenfest. (Althochdeutsch tuld „Fest, Feier; Jahrmarkt“[1], mittelhochdeutsch tult, dult auch: „Kirchenfest“[2]. Das Wort stammt vermutlich aus dem Gotischen und bedeutete dort so viel wie „ausgelassenes Fest“.[3] Während eines Festes zu Ehren eines Heiligen wurden in der Regel um die ihm geweihte Kirche Stände aufgebaut, um Waren anzubieten. Infolge dieser Tradition beschränkte sich die Bedeutung von Dult zunehmend auf „Jahrmarkt“.
Die bekannteste Dult ist heute die Auer Dult, die dreimal jährlich jeweils für neun Tage auf dem Mariahilfplatz im Münchner Stadtviertel Au stattfindet. Die erste Dult, die sogenannte Maidult, beginnt am Samstag vor dem 1. Mai, die zweite, die Jakobidult, im Juli und die dritte Dult am Wochenende vor Kirchweih.[4]
Eine der ältesten bayerischen Dulten ist die Förnbacher Fraudult an Mariä Himmelfahrt, die 1402 erstmals erwähnt wurde.
Daneben gibt es große, als Dult bezeichnete Jahrmärkte auch in Augsburg (1 km lang), Gern (Eggenfelden), Landshut, Passau, Altötting und Regensburg. Zu den Pfingsttagen finden sog. Pfingstdulten statt, etwa in Simbach am Inn oder in Amberg, aber auch in der Stadt Salzburg. Zusätzlich bezeichnete dort der Name Dult früher auch den heute alljährlich im September stattfindenden Rupertikirtag.
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Köbler: Althochdeutsches Wörterbuch. 4. Aufl. 1993 (online).
- ↑ Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Leipzig 1872–1878 (online).
- ↑ Winfred Philipp Lehmann: A Gothic etymological dictionary. E.J. Brill, Leiden/Netherland 1986, ISBN 90-04-08176-3, S. 97 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ http://www.auerdult.de/termine/index.html
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