- Dunkle Zeitalter
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Als Dunkle Jahrhunderte oder Dunkle Zeitalter werden Zeiträume bezeichnet, in denen die Vor- bzw. Frühgeschichte einer bestimmten Region mangels Schriftquellen oder archäologischer Funde wenig bis gar nicht erforscht ist. In der Regel gehen diesen Dunklen Jahrhunderten Zeitabschnitte voraus, die relativ besser bekannt sind.
Im übertragenen Sinn bezeichnet man auch Zeiten, in denen das zivilisatorische Niveau (z. B. durch Krieg, Unterdrückung und Ausbeutung, Kreuzzüge, Pogrome, Inquisition oder Seuchen) niedrig war, als dunkel, resp. dunkle Jahrhunderte. In diesen Zeiten ist ein Rückgang des Kulturschaffens und damit auch der Schriftproduktion zu verzeichnen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass informative Schriftquellen überliefert wurden, drastisch reduziert wird. Ein etwa durch Seuchen oder Kriege verursachter Rückgang der menschlichen Besiedlungsdichte verringert auch die Möglichkeit archäologischer Funde.
In der Renaissance prägten Humanisten den Topos vom „dunklen“ oder „finsteren Mittelalter“, das ihrer eigenen, nun erleuchteten Zeit voranging und in dem religiös begründeter Dogmatismus den Geist verfinstert habe.
In der Altertumsforschung wird der Ausdruck „Dunkle Jahrhunderte“ vor allem für die griechischen und die anatolischen Dunklen Jahrhunderte angewendet. Häufig werden auch Teile des europäischen Frühmittelalters, sowie das sich an den Rückzug der Römer aus der Provinz Britannia anschließende Zeitalter als Dunkle Zeitalter bezeichnet.
Antike
Siehe: Dunkle Jahrhunderte (Antike)
Antikes Ägypten
Siehe: Ägyptische Chronologie
Europäisches Mittelalter
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