Ägyptische Chronologie

Ägyptische Chronologie
Das Alte Ägypten
Totenmaske des Tutanchamun
Zeitleiste
Vorgeschichte: vor 4000 v. Chr.
Prädynastische Zeit: ca. 4000–3032 v. Chr.
Frühdynastische Zeit: ca. 3032–2707 v. Chr.
1. bis 2. Dynastie
Altes Reich: ca. 2707–2216 v. Chr.
3. bis 6. Dynastie
Erste Zwischenzeit: ca. 2216–2137 v. Chr.
7. bis 11. Dynastie
Mittleres Reich: ca. 2137–1781 v. Chr.
11. bis 12. Dynastie
Zweite Zwischenzeit: ca. 1648–1550 v. Chr.
13. bis 17. Dynastie
Neues Reich: ca. 1550–1070 v. Chr.
18. bis 20. Dynastie
Dritte Zwischenzeit: ca. 1070–664 v. Chr.
21. bis 25. Dynastie
Spätzeit: ca. 664–332 v. Chr.
26. bis 31. Dynastie
Griechisch-römische Zeit: 332 v. Chr. bis 395 n. Chr.
Daten nach Stan Hendrickx und Jürgen von Beckerath
Zusammenfassung
Geschichte des Alten Ägypten
Weiterführendes
Portal Ägyptologie

Die Ägyptische Chronologie beschäftigt sich mit der zeitlichen Einordnung der Geschichtsdaten des alten Ägypten, im Besonderen mit der Datierung der Regierungszeiten der Pharaonen in den einzelnen Dynastien.

Inhaltsverzeichnis

Absolute und relative Chronologie Ägyptens

Die relative Chronologie befasst sich mit der zeitlichen Abfolge und Dauer von geschichtlichen Vorgängen, Regierungen oder archäologischen Fundschichten. Sie beantwortet die Frage, ob ein Gegenstand älter oder jünger als ein anderer ist, bzw. ob ein Ereignis vor oder nach einem anderen stattfand. Die absolute Chronologie versucht die Ereignisse auf unsere Zeitrechnung zu übertragen, d.h. mit konkreten Jahreszahlen zu versehen.

Die Alten Ägypter datierten vorwiegend nach den Regierungsjahren der jeweils herrschenden Königen und führten dazu auch Königslisten, die uns mehr oder weniger vollständig erhalten sind. Deshalb dient als (relatives) Grundgerüst in erster Linie eine historische Chronologie mit der Königsabfolge und der Festlegung ihrer Regierungslängen (siehe Liste der Pharaonen). Für die Festlegung der Daten in einer absoluten Chronologie werden vorwiegend astronomische und naturwissenschaftliche Methoden angewandt.[1]

Insbesondere für die prädynastische Zeit spielte für die relative Chronologie auch die vergleichende Datierung anhand von dekorativen Charakteristika und Formen der Keramik, die sogenannte Seriation, eine wichtige Rolle, wie sie als erster Flinders Petrie anhand der Naqada-Kultur durchführte. Allerdings fehlt bis heute eine umfassende Einteilung nach der Entwicklung der materiellen Kultur im dynastischen Ägypten.

Die Chronologie unterscheidet sich klar von der Kulturgeschichte, die eine bestimmte, eben kulturgeschichtliche, Perspektive auf die Gegenstände richtet.

Annalen

Die Ägypter führten in den Archiven der Residenz und vermutlich auch in den größeren Tempeln Listen, auf denen sie die Namen der Pharaonen seit Beginn der ersten Dynastie mit ihren Regierungslängen aufzeichneten. Diese auf Papyrusrollen festgehaltenen Annalen sind verloren gegangen, doch sind gewisse Reste von Abschriften erhalten geblieben.[2]

Annalenstein der 5. Dynastie

Insbesondere aus der ältesten Zeit sind die Reste einer Abschrift solcher Annalen erhalten geblieben. Dieser Annalenstein der 5. Dynastie stammte vermutlich aus Memphis, der Hauptstadt des Alten Reichs.[3] Die beiden größten Bruchstücke heißen aufgrund ihrer heutigen Aufstellungsorte „Palermostein“ (P) und „Kairostein“ (C1/K1). Daneben werden nach Wolfgang Helck fünf kleinere Teile unter den Bezeichnungen P1 sowie „Kairo-Fragmente“ Nr.2 bis 5 (C2–C5/K2–K5) geführt.[4][5][6]

Der Turiner Königspapyrus

Hauptartikel: Königspapyrus Turin

Weiter sind die Fragmente einer etwas nachlässigen Abschrift einer Königsliste aus den Archiven überliefert, die ein Beamter oder Priester zur Zeit Ramses II. auf die Rückseite einer Abgabenliste schrieb, der sogenannte Turiner Königspapyrus. Gewisse Fehler haben sich sicherlich auch durch das ständige Nachführen und wiederholte Abschreiben der Königslisten eingeschlichen.[7] Der Papyrus wurde um 1820 in Luxor gefunden, von Bernardino Drovetti nach Europa gebracht und 1824 vom Ägyptischen Museum in Turin erworben. Auf dem Transport nach Turin war er in unzählige kleine Stücke zerfallen.

Bereits Jean-François Champollion, der erste Entzifferer der Hieroglyphen erkannte, dass es sich um eine Königsliste handelte. Gustav Seyffarth versuchte als erster, wenn auch noch ohne Kenntnis der hieratischen Schrift, eine Anordnung der Fragmente anhand der Papyrusfasern, der Schriftform und der Farbe. Seither sind immer wieder kleinere Verbesserungsvorschläge in der Anordnung der Fragmente gemacht worden.

Wäre der Papyrus vollständig erhalten geblieben, enthielte er die chronologische Abfolge aller Könige von der 1. bis zur 17. Dynastie, mit ziemlich zuverlässigen Angaben ihrer Regierungslängen. Für Jürgen von Beckerath lässt sich aus den Resten erkennen, dass die Ägypter bis zurück in die Frühzeit ihrer Geschichte über eine auf korrekten, nicht mythisch-phantastischen Zahlen aufbauende Überlieferung verfügten - ganz im Gegensatz zu den übrigen Völkern des Altertums. Zwar beginnt auch diese Überlieferung mit der Herrschaft von Göttern und mit Dynastien von "Geistern", aber das betrifft nur die Zeit vor der ersten Dynastie, über die es keine schriftlichen Aufzeichnungen mehr gab.[8]

Transkription des Turiner Königspapyrus in Hieroglyphen

Königliche Ahnentafeln

Die Königsliste von Ramses II. aus Abydos, heute im British Museum

Die Königslisten der Archive dienten auch als Vorlage von königlichen Ahnentafeln, die im Neuen Reich an den Wänden von Tempeln angebracht wurden. Der Zweck dieser Liste war, die Vorgänger des regierenden Königs an seine Opfern teilnehmen zu lassen. Dabei wurden möglichst alle legitimen Herrscher seit König Menes aufgelistet, da sie nach dem Königsdogma eine direkte Ahnenlinie bildeten.[9]

Insgesamt gibt es vier königliche Ahnentafeln:

  • Die älteste ist die Königsliste von Karnak aus der Zeit des Thutmosis III. Auf ihr steht der Pharao opfernd vor insgesamt 61 sitzend abgebildeten Königen. Diese Darstellung gibt nur eine scheinbar willkürliche und nicht chronologisch geordnete Auswahl von Herrschern. Sie hat nur dadurch einige Bedeutung, dass sie auch in Theben anerkannte Herrscher der 1. und 2. Zwischenzeit führt, die in anderen Listen fehlen.[9]
  • Sehr gut erhalten ist die Königsliste im Tempel des Sethos I. in Abydos. Sie nennt 76 Könige, beginnend bei Menes. Es fehlen lediglich die Herrscher der Zwischenzeiten und einige später als nicht rechtmäßig angesehene Herrscher.[10]
  • Ebenfalls in Abydos befindet sich die zerstörte Liste des Ramses II. Teile davon befinden sich heute im Britischen Museum. Sie ist im Grunde eine Abschrift der Liste des Sethos.
  • Im Grab des memphitischen Priesters Tjuneroy in Sakkara entdeckte man eine weitere Königsliste. Sie ist wohl eine Abschrift einer Annalentafel, die sich im Ptah-Tempel in Memphis befunden haben muss. Beginnend mit Ramses II. endet sie rückwärts Mitte der 1. Dynastie. Aus Platzgründen fehlen die ersten Könige.

Antike Historiker und Gelehrte

Das Geschichtswerk des Manetho

Papyrus Baden 4.59, Verso (fünftes Jahrhundert n. Chr.): Vermutete Teilabschrift der Epitome, basierend auf den Aegyptiaca des Manetho
Hauptartikel: Aegyptiaca (Manetho)

Eine wichtige Quelle für die Chronologie ist, trotz aller Verfälschungen, das Geschichtswerk des Manetho, das unter dem lateinischen Titel Aegyptiaca bekannt ist. Manetho war wohl ein Priester aus Sebennytos in Unterägypten, der wahrscheinlich unter den Pharaonen Ptolemaios I., Ptolemaios II. und Ptolemaios III. lebte. Georgios Synkellos setzte Manethos Wirken zeitgleich oder etwas später als Berossos in die Regierungszeit von Ptolemaios II. (285–246 v. Chr.), unter welchem er die Aegyptiaca verfasst haben soll. Manethos Motive dürften einerseits in der ptolemäischen Unkenntnis der altägyptischen Sprache und andererseits im Widerlegen von Herodots Berichten über die altägyptische Geschichte begründet sein.[11]

Die Eckdaten, die das Grundgerüst der ägyptischen Chronologie bilden, stammen aus Schriften, die zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. geschrieben wurden und den ägyptischen Priester Manetho zitieren. Dies sind:

Die beiden letztgenannten Autoren dienten wiederum als Vorlage für die Weltgeschichte von Georg dem Mönch (Syncellus).

Aufgrund der vielfach verschriebenen, veränderten und verstümmelten Fragmente, die vom ursprünglichen Werk Manethos zeugen, lassen sich nur mit großer Vorsicht Schlüsse für die Datierung der ägyptischen Geschichte ziehen. Die Königsnamen sind zum Teil so stark abgeändert (z. B. in der 15. Dynastie), dass sie sich nur noch schwer zuordnen lassen. Dennoch lässt sich das Werk zur Ergänzung der bestehenden Listen heranziehen, insbesondere für die Zeit nach dem Neuen Reich, für die es keine altägyptischen Listen gibt. [12]

Griechische Historiker

Büste des Herodot, der als „Vater der Geschichtsschreibung“ (lat. pater historiae) gilt

Am Anfang der noch überlieferten Geschichtsschreibung stehen Hekataios von Milet (560 - 490) und Herodot von Halikarnass (ca. 484 - 425). Als viel gereiste Männer beschreiben sie die Länder und Völker der ihnen bekannten Welt. Herodot bereiste Ägypten zur Zeit der Perserherrschaft um 450 und schildert seine Eindrücke darüber im zweiten Buch seiner Historien. Zuerst beschreibt er Topographie, Sitten und Gebräuche und danach eine Darstellung der Geschichte des Landes. Bei der Beschreibung der noch nicht so lange zurückliegenden 26. Dynastie ist er verhältnismäßig genau, grundsätzlich ist es Herodot aber kaum auf eine genaue chronologische Ordnung der Herrscherfolge angekommen, vielmehr ging es darum, interessante Begebenheiten zu erzählen, die er der volkstümlichen sagenhaften Literatur entnahm. So schiebt er etwa die Erbauer der Pyramiden von Giza (Cheops, Chephren und Mykerinos) zwischen Ramses III. und die Spätzeit. Trotzdem stützten sich die späteren griechischen Autoren hauptsächlich auf Herodots Darstellung der Geschichte und ignorierten das zuverlässigere Werk Manethos.[13]

Noch vor der Eroberung Ägyptens durch die Perser 525 hatte offenbar Hekataios Ägypten besucht, sein Werk ist aber bis auf Fragmente verloren.[13]

Als erster Chronograph und Begründer der wissenschaftlichen Chronographie gilt Eratosthenes. Dieser leitete im Auftrag der ägyptischen Könige aus der Dynastie der Ptolemäer rund ein halbes Jahrhundert lang die Bibliothek von Alexandria, die bedeutendste Bibliothek der Antike. Sein Interesse richtete sich aber anscheinend mehr auf das Sammeln kulturhistorisch interessanter Nachrichten als auf die Bestimmung einer absoluten Chronologie. Daher ist seine Rolle auf diesem Gebiet nicht so herausragend, wie in der älteren Forschung öfters angenommen wurde. Unter anderem soll er in königlichem Auftrag eine Liste der ägyptischen Herrscher von Theben aus dem Ägyptischen ins Griechische übersetzt haben. Eine solche Liste ist erhalten, kann aber in der vorliegenden Fassung nicht von ihm stammen. Inwieweit sie Material enthält, das auf ihn zurückgeht, ist unklar.

Der Almagest des Claudius Ptolemäus

Neuzeitliches Idealporträt des Claudius Ptolemäus, der für seine astronomischen Aufzeichnungne einen Herrscher-Kanon anlegte
Hauptartikel: Almagest

Almagest nennt man eines der Hauptwerke der antiken Astronomie, das auf den hellenistisch-griechischen Gelehrten Claudius Ptolemäus zurückgeht. Dieses Lehrbuch, das er um die Mitte des 2. Jahrhunderts mit dem usrprünglichen Titel Mathematike Syntaxis (dt. „Mathematische Zusammenstellung“), erstellte, umfasste die kompetenteste Darstellung des astronomischen Systems der Griechen. Spätere Abschriften des hoch angesehenen Werkes trugen den Titel Megiste Syntaxis („Größte Zusammenstellung“), was als al-madschisti in die arabischen Übersetzungen übernommen wurde und von dort als Almagest in den heutigen Sprachgebrauch überging[14]. Im Gegensatz zu anderen Werken jener Zeit ist der Text des Almagest vollständig überliefert.

Für die Datierung der aufgezeichneten Himmelserscheinungen legte Claudius Ptolemäus einen Kanon der Herrscherjahre der ägyptischen Spätzeit an, der damit für die zeitliche Bestimmung der 27. - 31. ägyptischen Dynastie von Bedeutung ist. Für die Zeit vor Alexander dem Großen nutzte Ptolemäus die Aufzeichnungen der babylonischer Priester, danach jene der alexandrinischen Gelehrten.[15] Die chronologischen Angaben bezüglich astronomischer Aufzeichnungen rechnete Ptolemäus auf den ägyptischen Wandeljahrkalender um. Um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden, nennt er für nächtliche Ereignisse den ausgehenden und beginnenden altägyptischen Tag. Aufgrund jener präzisen Angaben sind die jeweiligen Vorkommnisse im julianischen Kalender exakt datierbar.

Neben der Bedeutung für die ägyptische Chronologie ist der Kanon des Ptolemäus auch für die Chronologie Babyloniens und Assyriens wertvoll, da durch ihn die Regierungen der letzten Herrscher der beiden Länder festgelegt sind und damit der Anschluss ihrer Königslisten an die absolut datierte hellenistische Zeit erreicht wird.[16]

Astronomische Datierung

Sothisdatierung

Als Verkörperung des Sterns Sirius kündigte die Göttin Sothis im Alten Ägypten mit ihrem Frühaufgang (heliakischer Aufgang) die bevorstehende Nilüberschwemmung an. Dieses Ereignis war ein wichtiger Signalgeber für die Landwirtschaft, denn mit der Nilflut begann die für den Anbau und die Aussaat wichtige Bewässerung und Versorgung mit dem Nilschlamm. Damit verbunden war auch das Neujahrsfest (Sothis-Fest). Neben diesem natürlichen Kalender führten die Ägyptern auch einen Verwaltungskalender ein, der als Wandeljahrkalender jedoch den Nachteil hatte, dass er keinen Schalttag hatte und damit vom Sonnenjahr alle vier Jahre um einen Tag abwich. Damit "wanderte" der Kalender im weiteren Verlauf durch die Jahreszeiten. Durch die jeweilige zeitliche Abweichung des Wandeljahres vom Sonnenjahr lässt sich die Dauer des Zeitraums errechnen, nach welchem sich der Wandeljahrkalender wieder mit den tatsächlichen Jahreszeiten deckt. Auf das Alte Ägypten bezogen handelt es sich um den Sothis-Zyklus, den Zeitraum, den Sirius mit seinem heliakischen Aufgang benötigt, um einmal den ägyptischen 365-Tages-Kalender zu durchlaufen.

Da man die ägyptischen Kalenderdaten in julianische umrechnen kann, ist es theoretisch möglich festzustellen, in welchem Jahr der Sothisaufgang auf ein überliefertes Datum fiel. Allerdings kann man die Daten der Sothisaufgänge nicht durch einfaches Zurückrechnen ermitteln, sondern muss Faktoren wie die Präzession der Erdachse und die Eigenbewegung des Sirius berücksichtigen. Man muss sich also astronomischer Berechnungen bedienen; sonst erhält man Daten, an denen der Sothisaufgang gar nicht gesehen werden konnte.[17]

Daneben muss man verschiedene Faktoren berücksichtigen, die zu einer gewissen Unsicherheit der berechneten Daten führen:

  • Der Sehungsbogen des Sirius: Damit der Stern Sirius bei seinem heliakischen Aufgang am Horizont sichtbar ist, muss der Abstand zur noch unter dem Horizont befindlichen Sonne groß genug sein, damit er nicht von dem Streulicht der Sonne überstrahlt wird. Diesen Minimalabstand für die Sichtbarkeit des Sterns im heliakischen Aufgang zwischen Stern und Sonne wird Sehungsbogen genannt. Die Größe des Sehungsbogens hängt von gewissen veränderlichen Faktoren ab, wie atmosphärische Bedingungen (z.B. zunehmende Licht- und Luftverschmutzung). Der Astronom Bradley Schaefer berechnete unter vollem Einsatz der modernen Astronomie einen Sehungsbogen von etwa 11°[18], gibt für den Sothiszyklus aber immer noch eine mögliche Abweichung von +/- 20 Jahren an.[19]
  • Beobachtungsort: Das Rechenergebnis hängt von der geographischen Breite des Beobachtungsorts ab. Gerade für Ägypten ist die Kenntnis des Beobachtungsorts sehr wichtig, da es sich von Norden nach Süden über mehr als sieben Breitengrade erstreckt, denn jede Abweichung um einen Breitengrad verändert das Ergebnis um vier Jahre früher oder später.[20]
  • Tetraëteris: Da sich der heliakische Aufgang der Sothis alle vier Jahre um einen Tag gegenüber dem Verwaltungskalender verschiebt, fällt dieser somit vier Jahre lang auf den gleichen Tag im Verwaltungskalender. Damit sind für die Datierung von vornherein vier aufeinanderfolgende Jahre (Tetraëteris) möglich.[21]

Sothisdatum des Papyrus Berlin 10012 aus al-Lahun

Der Papyrus Berlin 10012 besteht aus den beiden Fragmenten 10012A VS und 10012B, die von Ludwig Borchardt in al-Lahun 1899 erworben und anschließend erstmalig veröffentlicht wurden. Zwischenzeitliche Untersuchungen konnten den Papyrus dem König Sesostris III. zuordnen. Der Papyrus liefert das älteste und wertvollste Sothisdatum. Die Textstelle lautet: Wisse, dass das Herauskommen der Sothis geschehen wird am 16. VIII. Mögest du [benachrichtigen] die Stundenpriester des Tempels des Ortes Sechem-Senwosret (Lahun), des Anubis auf seinem Berg und des Suchos.[22] Das weitere Fragment liefert das Jahr 7 eines nicht genannten Königs, bei dem allgemein Sesostris III. angenommen wird, es sich theoretisch aber auch um Amenemhet III. handeln könnte. Für den Beobachtungsort wird grundsätzlich von der Höhe von Memphis ausgegangen, das nur wenig von Lahun abweicht.[22]

Synchronismen

Bei Synchronismen handelt es sich um geschichtlich dokumentierte Verbindungen zu gleichzeitigen Daten anderer Kulturen. Da wo die ägyptischen Quellen wegen ihrer Lücken nicht ausreichen und Synchronismen mit sicherer datierbaren Ereignissen bestehen, können sie eine chronologische Stütze bieten.[23]

Antikes Griechenland

Für die ägyptische Chronologie brauchbare Daten aus dem antiken Griechenland gibt es erst aus relativ später Zeit, davor sind die ägyptischen Daten sicherer und dienen eher als Stütze für die Chronologie im ägäischen Bereich. Für die spätere Zeit der 27. bis 31. Dynastie liefern griechische Schriftsteller verwertbare Datierungen für das Alte Ägypten:[24]

  • Herodot berichtet in seinen Historien, dass es vier Jahre nach der Schlacht bei Marathon, die 490 v. Chr. stattfand, einen Aufstand gegen die persische Herrschaft in Ägypten (27. Dynastie) gegeben hat.[25]
  • Die Regierungszeit von Inaros II. setzten die griechischen Historiker während der persischen Herrschaft auf etwa 460 v. Chr. an. Demnach war Inaros der Sohn Psammetichs IV. und Gegenkönig des Artaxerxes I. Er stieß 463/2 v. Chr. von der Festung Marea ins Nildelta vor und schlug den Satrapen Achaimenes bei Papremis. 460 v. Chr. brachte er die Ägypter dazu, einen Aufstand gegen die Perser zu beginnen und beherrschte, abgesehen von Memphis, ganz Unterägypten. Als Unterstützung gewann er 459 v. Chr. die Athener. Der Aufstand brach erst im Frühjahr 454 zusammen. Er dürfte kurz nach der Ermordung des Xerxes I. (Aug. 465) ausgebrochen sein.[26]
  • Euagoras I., ein König des antiken Stadtstaates Salamis auf Zypern, führte einen zehnjährigen Krieg mit dem Perserrich (von 390 bis 380 v. Chr.). Dabei ging er ein Bündnis mit Athen und Nepherites I. von Ägypten ein. Sein Nachfolger Hakor setzte dieses Bündnis fort.[27][28]
  • 383 konnte Hakor einen Vorstoss der Perser abwehern.[29]
  • 373 konnte Nektanebos I. ebenfalls einen Perser-Angriff abwehren.[30]
  • Ein Jahr nach den Satrapenaufständen gegen Artaxerxes II. im Jahr 360 v. Chr. unternahm der ägyptische Pharao Tachos in seinem 46. Regierungsjahr selbst einen Feldzug nach Asien.[31]
  • Die Rückeroberung Ägyptens durch Artaxerxes III., womit die 30. Dynasite endet, lässt sich auf den Winter 343/42 festlegen.[32]
  • Nachdem Alexander der Große Tyros im August 332 v. Chr. eingenommen hatte, marschierte er etwa 3 Monate später in Ägypten ein, jedoch sicher nach dem 14. 11., dem ägyptischen Neujahrstag. Die Gründung der Stadt Alexandria datiert ins Jahr 331.[33]

Assyrisches Reich

Einer der Amarna-Briefe, Tontafeln in akkadischer Keilschrift des Palastarchives des Pharao Echnaton, die u.a. von assyrischen Kontakten zeugen.

Das assyrische Reich existierte etwa 1000 Jahre, vom 18. Jahrhundert v. Chr. bis zu seiner Vernichtung um 609 v. Chr. Die assyrische Königsliste (AKL) führt die Namen der Assyrischen Könige von den Anfängen bis 722 auf. Zwischen 722 und 911 kann die AKL mit der Eponymenliste abgeglichen werden, die zwischen 649 und 911 komplett vorliegt. Für die ältere Zeit gibt es wenig Berührungspunkte mit Ägypten, erst am Ende des 8. und im 7. Jh. gab es unmittelbare Verbindungen und es kam sogar zu einer verübergehenden Besatzung Ägyptens durch die Assyrer. Assyrisch-babylonische Synronismen legen zudem die babylonische Chronologie fest, die wiederum wichtige Synchronismen mit Ägypten aufweist und deren Ausgang sich anhand des Almagest des Claudius Ptolemäus zeitlich festlegen lässt.[34]

  • Für die älteren Assyrerkönige ist lediglich (in den Amarna-Briefen Nummer 15 und 16) belegt, dass Aššur-uballit I. bald nach seiner Thronbesteigung an den Pharao Echnaton schrieb. Darin wird auch die Korrespondenz des Aššur-nadin-ahhe II. mit Amenophis III. erwähnt.[35]
  • In den Annalen des Šarrum-ken II. von 712 wird berichtet, dass Ägypten nun zu Nubien gehört: Damit ist sicher, dass die Eroberung Unterägyptens durch den nubischen (kuschitischen) Pharao Schabako, das Ende des Bokchoris (24. Dynastie) und der Anfang der 25. Dynastie, im Jahr 712 oder kurz zuvor stattgefunden haben muss.[36]
  • Im Februar 673 v. Chr. unternahm Asarhaddon einen ersten Angriff auf Ägypten, der von Taharqa zurückgeschlagen wurde.[37]
  • 671 v. Chr. belagert Asarhaddon erst Tyros, dessen König Baal zu Taharqa übergelaufen ist, und führt dann am 16./29. Juni[38] und 1. Juli[39] drei siegreiche offene Feldschlachten gegen das ägyptische Heer. Nach der dritten Schlacht wird am 5. Juli[40] Memphis eingenommen.
  • Nachdem Asarhaddon abgezogen war, ergriff Taharqa wieder die Macht. Asarhaddon zog 669 v. Chr. erneut gegen Ägypten, starb aber unterwegs. 667/666 v. Chr. schlägt der Nachfolger von Asarhaddon Assurbanipal das ägyptische Heer und unterwirft Ägypten bis nach Theben.

Die C14-Methode

Die 14C-Datierung (Radiokohlenstoffdatierung) ist ein Verfahren zur radiometrischen Datierung von kohlenstoffhaltigen, insbesondere organischen Materialien. Das Verfahren beruht darauf, dass in abgestorbenen Organismen die Menge an gebundenen radioaktiven 14C-Atomen gemäß dem Zerfallsgesetz abnimmt. Mit zunehmender Verfeinerung findet die Methode auch Anwendung für Zeitbestimmungen in der ägyptischen Chronologie.

Die 14C-Daten liefern tendenziell für die Frühdynastische Periode und das Alte Reich Ergebnisse, die älter sind als die historisch-archäologischen Altersangaben:

„Für die Zeit zwischen (konventionell) 3000 und 2250 v.Chr. liefert die 14C-Datierung Alter, die um mehrere Jahrhunderte über den historisch archäologischen Altern liegen. Derselbe Trend jedoch mit geringeren Diskrepanzen von 100 bis maximal 150 Jahren ergibt sich für die Zeit zwischen (konventionell) 1600 und 1400 v.Chr. Für die Zeit um (konventionell) 1200 v.Chr. scheint keine Diskrepanz nachweisbar, obwohl einige Messungen in Richtung höherer, andere in Richtung niedrigerer 14C-Alter weisen. Für die anschließende Zeit und insbesondere für die Zeit um (konventionell) 1000 bis 900 v.Chr. deuten sich 14C-Alter an, die um 60 bis 100 Jahre geringer sein könnten als die historisch-archäologischen Alter. Allerdings sind definitive Aussagen aufgrund der vergleichsweise hohen Fehlermarge nur schwer möglich.“

Uwe Zerbst: [41]

Als Konsequenz fordern Naturwissenschaftler eine Korrektur der konventionellen Chronologie der frühen Perioden zu höheren Werten. Dabei weisen sie auf methodische Unsicherheiten der historisch-archäologischen Datierung hin, obwohl der Fehler potentiell auch auf Seiten der 14C-Datierung liegen kann. Bisher widersetzen sich die meisten Archäologen, die historisch-archäologischen Daten zugunsten der 14C-Daten zu ersetzen.[41]

Bisher haben Forscher versucht, aufgrund von 211 14C-Datierungen eine neue Chronologie Ägyptens zu entwickeln.[42] Bei den Proben handelte es sich um kurzlebige Materialien von Körben, Textilien, Pflanzen, Körnern und Früchten aus den Beständen von europäischen und amerikanischen Museen, die sich eindeutig dem Regierungsjahr eines Pharaos oder dem Gründungsjahr eines Tempels zuordnen ließen. Als weiteres benutzten sie eine statistische Methode, um Muster in den Radiokarbon- und historischen Daten auszumachen und so die wahrscheinlichsten Beziehungen zwischen beiden zu finden.[43]

Datierungen in der Wikipedia

Der erste Versuch einer ägyptischen Chronologie in der frühen Neuzeit stammt wohl von Joseph Scaliger um 1600, der dafür die Angaben des Chronisten Eusebius und den ptolemäischen Kanon verwendete (Thesaurus Temporum und Emendatio Temporum).

Die frühesten Versuche einer Chronologie stammen im 20. Jahrhundert aus dem Jahre 1904 bzw. 1907 von Eduard Meyer, der seinerseits auf Flinders Petrie basiert; eine spätere von R. Weill von 1928 und die letzte umfassende Chronologie von Ludwig Borchardt von 1935.

Erst der Ägyptologe Jürgen von Beckerath hat 1997 mit den MÄS 46 (Münchner Ägyptologische Studien, Band 46) eine Überarbeitung dieser Chronologie vorgenommen, die in internationalen Fachkreisen heute das Standardwerk ist. In einzelnen Epochen gibt es natürlich auch abweichende Daten durch jüngste Forschung oder andere Auslegung der wissenschaftlichen Belege. Ein garantiertes, festes Gerüst gibt es durch fortschreitende Erkenntnisse zwar nicht, jedoch wird die Chronologie durch neuere Studien weiter enger eingegrenzt.

In den Artikeln der deutschsprachigen Wikipedia werden, wenn nicht anders angegeben, von Beckeraths Zeitangaben benutzt. Diese haben sich weitestgehend in der neueren wissenschaftlichen Literatur durchgesetzt. Liegen keine Datierungen des vorgenannten Autoren vor, kommen Angaben nach Thomas Schneider zum Zug.

Siehe auch

Literatur

Allgemeiner Überblick

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Philipp von Zabern, Mainz 1997. ISBN 3-8053-2310-7
  • Wolfgang Helck: Schwachstellen der Chronologie-Diskussion. In: Göttinger Miszellen 67, 1983, S. 43-49.
  • Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology. Handbook of Oriental Studies. Section 1: The Near and Middle East, Bd. 83, Brill, Leiden/Boston 2006 ISBN 978-90-04-11385-5
  • Kenneth Anderson Kitchen: The Chronology of Ancient Egypt. In: World Archeology 23.2, 1991, S. 201-208. (Online)
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Artemis & Winkler, Düsseldorf 1997. ISBN 3-7608-1102-7
  • Ian Shaw (Hrsg.): Oxford History of Ancient Egypt. Oxford, 2000.
  • Hana Vymazalova, Miroslav Barta (Hrsg.): Chronology and Archeology in Ancient Egypt (The Third Millennium). Prag, 2008.

Annalen

  • Donald B. Redford: Pharaonic Kinglists, Annals, Day Books. 1986.

Astronomische Datierung

  • Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten. Studien zur atronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Hildesheim 1985.
  • Ulrich Luft: Die chronologische Fixierung des ägyptischen Mittleren Reiches nach dem Tempelarchiv von Illahun. Wien, 1992.
  • Bradley E. Schaefer: The Heliacal Rise of Sirius and Ancient Egyptian Chronology. In: JHA 31, 2000. (Online)

Synchronismen

  • Manfred Bietak (Hrsg.): The synchronisation of civilisations in the Eastern Mediterranean in the second millennium B.C. Wien 2003, 2007.

C14-Methode

  • Georges Bonani et alii: Radiocarbon dates of Old and Middle Kingdom monuments in Egypt. In: Radiocarbon 43, 2001, S. 1297-1320 (Online)
  • Christopher Bronk Ramsey et alii: Radiocarbon-based Chronology for Dynastic Egypt. In: Science 328, 2010, S. 1554-1557. (Online)
  • Uwe Zerbst: Radiokarbon und historisch-archäologische Datierung für den alten Orient. Neue Entwicklungen. In: Studium Integrale Journal 12.1, Mai 2005, S. 19-26. (Online)

Einzelnachweise

  1. Beckerath, Chronologie, S. IX und S. 3
  2. Beckerath, Chronologie, S. 13
  3. Beckerath, Chronologie, S. 13f.
  4. Francesco Raffaele: Alle Fragmente des Annalensteins nach Wolfgang Helck
  5. Catchpenny: Alle Fragmente des Annalensteins nach Wolfgang Helck
  6. Kairo-Fragment (C1) mit weiteren Teilstücken C2–C5 und Rekonstruktionen/Transkriptionen
  7. Beckerath, Chronologie, S. 19
  8. Beckerath, Chronologie, S. 20
  9. a b Beckerath, Chronologie, S. 23
  10. Beckerath, Chronologie, S. 24
  11. Folker Siegert: Flavius Josephus: Über die Ursprünglichkeit des Judentums (Contra Apionem). S. 34.
  12. Beckerath, Chronologie, S. 37f.
  13. a b Beckerath, Chronologie, S. 32-33
  14. Paul Kunitzsch: Der Almagest. Die Syntax mathematica des Claudius Ptolemäus in arabisch-lateinischer Überlieferung. Harrassowitz, Wiesbaden, 1974
  15. Beckerath, Chronologie, S. 58-59
  16. Beckerath, Chronologie, S. 59
  17. Beckerath, Chronologie, S. 42f.
  18. Bradley E. Schaefer: The Heliacal Rise of Sirius and Ancient Egyptian Chronology. In: JHA 31, 2000, S. 151
  19. Bradley E. Schaefer: The Heliacal Rise of Sirius and Ancient Egyptian Chronology. In: JHA 31, 2000, S. 153
  20. Beckerath, Chronologie, S. 43
  21. Beckerath, Chronologie, S. 43 und ferner: Erik Hornung: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte des Neuen Reiches. Wiesbaden 1964, S. 15ff.
  22. a b Beckerath, Chronologie, S. 44
  23. Beckerath, Chronologie, S. 4
  24. Beckerath, Chronologie, S. 57
  25. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf Herodot, VII, 1
  26. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf Thukydides I, 109-10 und Meyer, Geschichte des Altertums, IV, 1939, S. 568, Anm. 3
  27. Theopompos, FGrH 115 F 103
  28. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf F. K. Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jh. Berlin 1953, S. 82-88.
  29. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf Isokrates, IV, 140-1; Panegyrikos, Kap. 39 und Meyer, Geschichte des Altertums V, 1958, S. 306, Anm. 1
  30. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf Diodor, XV 29, 38, 41-44 und F. K. Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jh., 1953, S. 96, Anm. 2
  31. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf F. K. Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jh. 1953, S. 96
  32. Beckerath, Chronologie, S. 57 mit Verweis auf F. K. Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jh. 1953, S. 170-73
  33. Beckerath, Chronologie, S. 57 und Anm. 238
  34. Beckerath, Chronologie, S. 59.
  35. Beckerath, Chronologie, S. 61 und Anm. 256.
  36. Beckerath, Chronologie, S. 62
  37. Beckerath, Chronologie, S. 62 mit Verweis: Nach einer babylonischen Chronik P, veröffentlicht von F. Delitzsch, Abh. Akad. Leipzig 25. Januar 1907
  38. Gemäß Angaben der Königschronik von Asarhaddon: Die erste Schlacht wurde am 3. Du'zu geschlagen. Der Beginn des 3. Du'zu fiel 671 v. Chr. auf den Abend des 23. Juni und der Frühlingsanfang auf den 29. März im proleptischen julianischen Kalender. Zum gregorianischen Kalender beträgt die Zeitdifferenz 8 Tage, die vom 23. Juni in Abzug gebracht werden müssen. Berechnungen nach Jean Meeus: Astronomische Algorithmen - Anwendungen für Ephemeris Tool 4,5 -, Barth, Leipzig 2000 und Ephemeris Tool 4,5 Umrechnungsprogramm.
  39. 2 Tage nach der zweiten Schlacht.
  40. 4 Tage nach der dritten Schlacht.
  41. a b http://www.si-journal.de/index2.php?artikel=jg12/heft1/sij121-3.html
  42. http://www.sciencemag.org/content/328/5985/1554.abstract
  43. http://aegyptengruppe.blog.de/2010/06/21/neue-chronologie-aegyptens-hilfe-c14-methode-8838646/

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