- Afghanistan-Konferenz
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Die Afghanistan-Konferenz ist eine seit dem Jahr 2001 unregelmäßig stattfindende Zusammenkunft einiger Staaten der Erde, die die Koordinierung des politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbaus des Landes nach 23 Jahren Krieg zum Ziel hat.
Bisher stattgefundene Konferenzen
Hauptartikel: Petersberg-Prozess, Afghanistan Compact, Afghanistan-Konferenz 2010
Die erste Konferenz fand vom 27. November bis zum 5. Dezember 2001 auf dem Petersberg in Königswinter statt. An der Konferenz nahmen vier Delegationen verschiedener afghanischer Gruppierungen mit insgesamt 28 Delegierten teil. Sie endete mit der Verabschiedung des Petersberger Abkommens, das einen Stufenplan zur Machtübergabe an eine demokratisch legitimierte Regierung nach der Entmachtung der Taliban vorsah. Mit dem Abkommen wurde der sogenannte Petersberg-Prozess eingeleitet, der zur Demokratisierung und Befriedung des Landes führen sollte.
Am 21./22. Januar 2002 tagte in Tokio eine Geberkonferenz für Afghanistan, die insgesamt Wiederaufbauhilfen in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar zusagte. Auf der Konferenz wurde auch entschieden, dass die Koordination des Aufbaus von afghanischen Institutionen einzelnen Staaten zugeordnet wurden. Zuständig für den Aufbau der Polizei wurde Deutschland, für den Aufbau der Armee die USA, für den Aufbau der Justiz Italien, für die Drogenbekämpfung Großbritannien und für die Demobilisierung, Entwaffnung und Reintegration ehemaliger Milizen Japan, in Zusammenarbeit mit der UNAMA.
Am 2. Dezember 2002 fand, wiederum auf dem Petersberg, eine weitere Konferenz statt, auf der Festlegungen zur Struktur und Größe der zu schaffenden afghanischen Armee getroffen wurden.
Am 31. März und 1. April 2004 fand die vierte Zusammenkunft im Berliner Interconti-Hotel statt. Die Konferenz mit mehr als 60 Delegationen wurde durch den deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und den afghanischen Interimspräsidenten Hamid Karzai eröffnet und stand unter dem gemeinsamen Vorsitz von Deutschland, Japan, Afghanistan und den Vereinten Nationen. Afghanistan erhielt neue internationale Hilfszusagen in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro. Ein Schlüsselthema dieser Konferenz war die Bekämpfung des Drogenanbaus im Land.
Auf der Afghanistan-Konferenz vom 31. Januar bis 1. Februar 2006 in London wurde der erfolgreiche Abschluss des Petersberg-Prozesses festgestellt und mit dem Abschlussdokument Afghanistan Compact ein Rahmen für die zweite Phase des Wiederaufbaus des Landes in den folgenden fünf Jahren geschaffen.
Die Afghanistan-Konferenz 2007 fand am 2.-3. Juli 2007 in Rom statt. Das Thema war „Rule of Law“ in Afghanistan.
Die Afghanistan-Konferenz 2008 fand am 12. Juni 2008 in Paris statt.
Die Afghanistan-Konferenz 2009 fand am 31. März 2009 in Den Haag statt.
Die Afghanistan-Konferenz 2010 fand am 28. Januar 2010 in London statt. Thema war die Übergabe der Verantwortung an die afghanische Armee.
Am 20. Juli 2010 fand in Kabul eine Konferenz statt. Themen waren die Übergabe der Sicherheitsverantwortung und ein Aussteigerprogramm im Umfang von mindestens 350 Millionen Euro für Taliban.[1]
Die nächste Afghanistan-Konferenz wird am 5. Dezember 2011 in Bonn stattfinden, zehn Jahre nach der Petersberg-Konferenz, symbolhafterweise unter afghanischem Vorsitz.
Weblinks
- Petersberg-Übereinkommen der ersten Konferenz 2001 (PDF)
- Britain stages UN summit in attempt to speed up reconstruction of Afghanistan („The Guardian“, 19. Januar 2006 – Vorbericht über den UN-Gipfel „Bonn-Zwei“ Ende Januar 2006 in London)
- Auswärtiges Amt über die 1. Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg 2001
- Berichterstattung des WDR über die Afghanistan-Konferenz
- Londoner Afghanistan-Konferenz (englischer Text)
- Afghanistan-Konferenz 2011 in Bonn
Belege
Kategorien:- Politik (Afghanistan)
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