Dustmann-Meyer

Dustmann-Meyer
Marie Luise Dustmann-Meyer, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1860

Marie Luise Dustmann-Meyer, geb. Marie Luise Meyer, (* 22. August 1831 in Aachen; † 2. März 1899 in Berlin-Charlottenburg) war eine deutsche Opernsängerin und Sopranistin.

Dustmann-Meyer war die Tochter eines Theaterinspektors und einer Opernsängerin. Die spätere Schauspielerin Marie Meyer (1840-1908) war ihre jüngere Schwester.

Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt Dustmann-Meyer von ihrer Mutter in Breslau, wo diese als Soubrette tätig war. Für weiteren Unterricht ging sie mit 17 Jahren nach Wien; nach einem Artikel der Illustrirten Zeitung hatte sie dort "...während der Oktobertage des Jahres 1848 mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen ..."

Unter dem Kapellmeister Albert Lortzing konnte Dustmann-Meyer in der Saison 1848/49 am Theater in der Josefstadt debütieren. Von dort aus bekam sie ein Engagement an die Städtische Bühne Breslau. Die Jahre 1850 bis 1851 war sie als dramatische Sängerin am Hoftheater in Kassel engagiert, wo sie unter Louis Spohrs bereits große Erfolge erzielte. 1852 wechselte Dustmann-Meyer an die Hofoper nach Dresden, wo sie bis 1854 unter Vertrag stand. Sofort im Anschluss an dieses Engagement wurde sie an das Deutsche Theater nach Prag verpflichtet.

Dort wurde Ende 1856 Erzherzog Franz Karl auf Dustmann-Meyer aufmerksam und bat um ihre Anstellung an der Hofoper in Wien. Mit Wirkung vom 1. Januar 1857 wurde sie dann auch in das Ensemble aufgenommen. 1860 wurde sie noch zur Kammersängerin ernannt. Bereits 1858 hatte sie in Wien den Buchhändler A. Dustmann geheiratet. Bis 1875 hatte sie das dankbare Publikum in fast jeder wichtigen Rolle gesehen und gehört. In diesem Jahr beendete Dustmann-Meyer ihre Bühnenkarriere mit der Rolle der Elsa von Brabant aus Lohengrin von Richard Wagner. In den Jahren 1877 und 1881 trat sie nochmals als Gast in der Hofoper auf der Bühne.

Nach ihrem Abgang von der Bühne 1875 betraute man sie mit einem Lehrauftrag am Wiener Konservatorium. Dieses Amt hatte sie nahezu fünf Jahre inne, bis sie 1880 sich mit ihrem Ehemann in Berlin (Charlottenburg) niederließ.

Neben den Opern von Christoph Willibald Gluck, Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber sang sie immer wieder in denen von Richard Wagner. Dustmann-Meyer vor allem als Interpretin seiner Opern bekannt. Sie führte einen langen und ausführlichen Briefwechsel mit Wagner, der von ihr immer als seiner Sängerin sprach. Er stand auch zu ihr, als nach 57 Proben 1863 Tristan und Isolde als unaufführbar zurückgelegt worden war.

Im Alter von 67 starb Marie Luise Dustmann-Meyer am 2. März 1899 in Berlin-Charlottenburg.

Literatur


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