Dölle

Dölle

Ernst August Dölle (* 1. Juli 1898 in Gifhorn, † 8. Mai 1972 in Konstanz) ist ein fiktiver Professor am Lehrstuhl für Psychologie und Pädagogik der Universität Konstanz.

Die fiktive Figur ist ein wissenschaftlicher Witz. Dölle wurde im Rahmen einer als Festschrift zum Gedächtnis ausgegebenen Aufsatzsammlung 1974 als Seelenforscher, Erkenntnistheoretiker und Universalgelehrter konstruiert. Die Festschrift war ein Beitrag zum sogenannten Positivismusstreit in den Sozialwissenschaften. Herausgegeben wurde sie von Theo Herrmann, Beiträge steuerten u. a. Wissenschaftler wie Hans Albert, Mario von Cranach, Thomas Ellwein, Otto Ewert, Klaus Foppa, Carl Friedrich Graumann, Kurt-Hermann Stapf, Werner Tack und Walter Toman bei.

Auch dreißig Jahre später wird der Witz weiterhin gepflegt; so hat Dölle im Jahr 2009 eine eigene Seite in der Internetpräsenz der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.[1] Auch in einem Standardlehrbuch der Differentiellen Psychologie, das einige Kurzbiografien führender Köpfe enthält, taucht ohne jeden relativierenden Kommentar eine Kurzbiografie Dölles auf.[2] Zur Düsseldorfer Biografie gibt es inhaltliche Überschneidungen, aber auch Unterschiede, das Foto ist ebenfalls ein anderes.

Literatur

  • Theo Herrmann (Hrsg.): Dichotomie und Duplizität: Grundlagen psychologischer Erkenntnis. Ernst August Dölle zum Gedächtnis. Bern: Huber, 1974, ISBN 978-3456800134
  • M. Rainer Lepsius: Dichotomie und Duplizität. Rezension von Theo W. Herrmann (Hrsg.), Dichotomie und Duplizität, Grundfragen psychologischer Erkenntnis, Ernst August Dölle zum Gedächtnis, Bern 1974. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Bd. 6, Heft 2 (1975), S. 179-183
  • Heinrich Zankl: Großer Seelenforscher: Der Psychologe Ernst August Dölle, in: Irrwitziges aus der Wissenschaft. Von Leuchtkaninchen bis Dunkelbirnen, Weinheim, Wiley-VCH, 2008, S. 141-146, ISBN 978-3527321148

Einzelnachweise

  1. Fiktiver Lebenslauf Dölles nebst Foto, Lyrik und Literaturangaben auf einer Webseite des Instituts für experimentelle Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, zuletzt abgerufen 29. Januar 2009
  2. Manfred Amelang, Dieter Bartussek, Gerhard Stemmler, Dirk Hagemann: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 6., vollständig überarbeitete Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2006, S. 520, ISBN 978-3170186408

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dolle — Ortsteil of Burgstall …   Wikipedia

  • Dolle — bezeichnet die Befestigung für Ruder am Ausleger, siehe Dolle (Rudern) den Namen eines Ortsteils der Gemeinde Burgstall im Landkreis Börde in Sachsen Anhalt, siehe Dolle (Burgstall) einen Holzdübel, wie er etwa im Fachwerkbau eingesetzt wird… …   Deutsch Wikipedia

  • Dollé — ist der Familienname folgender Personen: Dave Dollé (* 1969), schweizerischer Leichtathlet Guy Dollé (* 1942), französischer Manager …   Deutsch Wikipedia

  • Dölle' s Nr. 1 — (Eschwege,Германия) Категория отеля: 3 звездочный отель Адрес: Friedrich Wilhelm Str. 2, 37269 …   Каталог отелей

  • Dolle — Sf Pflock, Ruderpflock per. Wortschatz fach. (17. Jh.) Stammwort. Aus dem Niederdeutschen, mndd. dolle, dulle, wie in afr. tholl, ae. þoll m., nschw. tull m. Vielleicht liegt wegen der seltenen Bedeutung (und damit späten Beleglage)… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Dolle — »Ruderpflock«: Die paarweise im Bootsrand steckenden Pflöcke oder Eisengabeln zum Halten der Ruder heißen mnd. dolle, niederl. dol, engl. thole, schwed. tull. Außergerm. ist u. a. griech. tȳ̓los »Wulst, Schwiele, Pflock, Nagel« verwandt. Diese… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Dolle — Dolle, Karl Anton, geb. 1717 zu Rodenberg in der Grafschaft Schaumburg, wurde 1741 Conrector in Peine, 1742 hessischer Feldprediger u. zuletzt 1749 Superintendent u. Consistorialrath in Stadthagen, wo er 1758 starb. Er schr. u.a.: Bibliotheca… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dölle — Dölle, plur. die n, eine niedrige Stelle in einem Acker, S. 1 Dohle …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Dolle — Dọl|le 〈f. 19〉 gabelförmige, drehbare Vorrichtung zum Festhalten der Riemen am Ruderboot; Sy Rudergabel [<mnddt. dolle, engl. thole] * * * Dọl|le, die; , n [mniederd. dolle, eigtl. = die Dicke, verw. mit ↑ Daumen]: drehbare eiserne Gabel an… …   Universal-Lexikon

  • Dolle — This interesting and unusual surname is a German variant of Dole, which is of French origin, and is derived from a nickname for a troubled or anxious person, from the Old French dole , from dolere , to hurt, dolet , it is a matter of regret;… …   Surnames reference

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”