- E-6-Prozess
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E-6 ist ein standardisierter Prozess in der chemischen Fotografie zur Entwicklung von Diapositivfilmen (gelegentlich auch: E6). Die Bezeichnung stammt von dem Erfinder dieses Verfahrens, Kodak; andere Unternehmen wie Agfa, Tetenal oder Fujifilm bieten funktional gleichwertige Dia-Entwicklungsprozesse unter anderen Bezeichnungen an.
Alle aktuellen Diafilme werden heute im E-6-Verfahren entwickelt; die einzige Ausnahme bildet der Kodachrome-Film, der nach dem K-14-Prozess verarbeitet wird. K-14 ist wesentlich aufwendiger und wird in Europa nicht mehr durchgeführt; eine E-6-Filmentwicklung ist dagegen in jedem Schnellentwicklungs-Labor sowie im eigenen Fotolabor möglich. Kodak zufolge wurde eine K-14 Entwicklung in Lausanne nur noch bis August 2006 (Kodachrome K40 Super8-Material) bzw. Herbst/Jahresende 2006 (16-mm-Produkte) angeboten, derzeit werden Kodachrome-Filme zur Entwicklung in die USA geschickt. Filme, die im E6-Verfahren entwickelt werden, lösen damit nun Kodachrome nahezu endgültig ab.
Siehe auch: C-41, K-14, E-4, Filmentwicklung
Verarbeitung
Für den E-6-Prozess werden in der ursprünglichen Form sieben Bäder benötigt; er dauert 32 Minuten; eine kürzere und neuere Variante kommt mit drei Bädern aus und dauert 26 Minuten. Die Verarbeitungstemperatur liegt in beiden Fällen bei 38 Grad Celsius.
Original-Prozess:
- Erstentwicklung
- Umkehrbad
- Farbentwicklung
- Konditionierbad
- Bleichbad
- Fixierbad
- Stabilisierbad
Verkürzter Prozess:
- Erstentwicklung
- Umkehr- und Farbentwicklung
- Bleichfixierbad
- Stabilisierbad
Durch das Verändern der Prozessbedingungen lassen sich gezielt farbverfälschende Effekte in Dias einführen.
Entwicklungskits
Die Fotowirtschaft bietet für Hobbylaboranten eine Reihe von E-6-Entwicklungkits an:
- Agfa AP-44
- Fuji Provia/Velvia 100F
- Kodak-Ektachrome Prozess E-6
- Kodak Hobby-Pac E-6
- Photo Color Chrome Six
- Tetenal UK-6
- Tetenal Colortec© E-6 3-Bad
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