Afrocarpus falcatus

Afrocarpus falcatus
Gewöhnliches Afrogelbholz
Systematik
Abteilung: Pinophyta
Klasse: Pinopsida
Ordnung: Kiefernartige (Pinales)
Familie: Steineibengewächse (Podocarpaceae)
Gattung: Afrogelbhölzer (Afrocarpus)
Art: Gewöhnliches Afrogelbholz
Wissenschaftlicher Name
Afrocarpus falcatus
C.N.Page

Das Gewöhnliche Afrogelbholz (Afrocarpus falcatus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Afrogelbhölzer (Afrocarpus) in der Familie der Steineibengewächse (Podocarpaceae). Die immergrüne Baumart ist im südlichen Afrika heimisch.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Gewöhnliche Afrogelbholz wächst als Baum und erreicht Wuchshöhen von meist 10 bis 25, selten bis zu 60 Meter. Der Stamm größerer Exemplare ist bis in über 20 Meter Höhe astrein. Es werden Stammdurchmesser von bis zu zwei Metern erreicht. Die Rinde des Stammes ist braungrau bis purpurgrau; an jungen Bäumen ist sie mehr oder weniger glatt; an älteren Exemplaren springt sie in dünnen, rechteckigen bis rundlichen Schuppen ab.

Die Zweige sind im Querschnitt rund oder – vor allem bei jüngeren Exemplaren – quadratisch; die Blattbasen abgefallener Blätter hinterlassen erhabene Furchen am Zweig. Die Endknospen sind etwa 1 Millimeter groß. Die äußeren Knospenschuppen sind sehr schlank dreieckig, 2 bis 2,5 Millimeter lang und etwa 1 Millimeter breit. Die Blätter sind spiralig angeordnet; sie sind glänzend dunkelgrün bis gelbgrün. An der Basis sind die Blätter gedreht, womit sie ein sichelförmiges Aussehen erhalten. Die Blätter sind schmal linealisch-lanzettförmig bis linealisch-elliptisch und enden spitz bis stumpf; sie sind 2 bis 4 (seltener 1 bis 5) Zentimeter lang und 2 bis 4 (seltener 1,2 bis 6) Millimeter breit. Junge Blätter sind bisweilen auch bis 12 Zentimeter lang. Die Mittelrippe ist auf der Unterseite leicht erhaben. Auf beiden Seiten des Blattes sind etwa 14 bis 20 Stomabänder vorhanden.

Die Art ist zweihäusig. Männliche Zapfen stehen einzeln oder in Gruppen zu zwei bis vier Stück; sie sitzen fast stiellos auf. Die männlichen Zapfen sind 5 bis 13 Millimeter lang und etwa 3 Millimeter breit; sie sind bräunlich. Die Pollensäcke sind 0,6 bis 0,7 Millimeter lang und 0,3 bis 0,4 Millimeter breit. Die weiblichen Zapfen stehen einzeln; sie sind 7 bis 27 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit; nur die äußerste Schuppe bildet einen Samen. Die zirka 1,5 Zentimeter großen Samen sind rundlich bis obovoid; sie sind glänzendgrün bis graugrün und von einem mit einer Wachsschicht überzogenen Arillus umschlossen. Im reifen Zustand werden sie hellgelb bis hell rötlichbraun. Der harzige Arillus ist essbar; er dient unter anderem Vögeln, Affen und Fledermäusen als Nahrungsquelle.

Die Samen sind erst nach Entfernung des fleischigen Arillus keimfreudig; offenbar enthält der Arillus die Keimung hemmende Substanzen.

Verbreitung und Standort

Das Gewöhnliche Afrogelbholz ist im südlichen Afrika heimisch. Es kommt in küstennahen und montanen Wäldern vom Westkap in Südafrika in östlicher und nördlicher Richtung bis zum Limpopo und dem südlichen Mosambik vor.

Systematik

1800 veröffentlichte der schwedische Naturforscher Carl Peter Thunberg eine Beschreibung unter dem Taxon Taxus falcata, ordnete die Art also zunächst in die Gattung der Eiben (Taxus) ein.[1] Das Artepitheton falcata ist lateinisch für „sichelförmig“ und bezieht sich auf das Aussehen der Blätter.

Der britische Botaniker Robert Brown beschrieb die Art unter dem Taxon Podocarpus falcatus; seine Beschreibung wurde 1825 vom französischen Botaniker Charles François Brisseau de Mirbel veröffentlicht.[2]

Der französische Botaniker Élie-Abel Carrière vergab der Art 1869 das Taxon Nageia falcata.[3]

1969 ordnete David John de Laubenfels die Art unter dem Taxon Decussocarpus falcatus nochmals einer anderen Gattung zu.[4]

Erst 1989 stellte der Botaniker Christopher Nigel Page die Art unter dem heute anerkannten Taxon Afrocarpus falcatus in die Gattung Afrocarpus.[5]

Nutzung

Das Holz wird für die Herstellung von Möbeln, Dachbalken, Fußböden, Tür- und Fensterrahmen sowie im Bootsbau eingesetzt. Viele berühmte Antiquitäten aus Gelbholz in Südafrika wurden aus dem Holz dieser Art hergestellt. Die Stämme wurden früher als Masttopp im Schiffbau verwendet. Die Rinde wird zum Gerben von Leder verwendet.

Besondere Exemplare

Vom Department of Water and Forests (Wasser- und Forstministerium) in Südafrika wurden einige der größten Bäume als „Champion Trees“ ausgezeichnet; darunter sind die folgenden:

  • Der „Tsitsikamma Big Tree“ mit einer Höhe von 39 Metern und einem Brusthöhendurchmesser des Stammes von 3,13 Metern. Die Krone dieses Exemplares ist 37,5 Meter breit (Robert Van Pelt, Messwerte von 2003). Dieser Baum steht im Plaatbos Nature Reserve, Storms River State Forest, Storms River, Ostkap und ist eine Touristenattraktion.
  • Der „King Edward VII Tree“ ist das höchste aller öffentlich zugänglichen Exemplare und steht im Diepwalle State Forest, Knysna, Westkap.
  • Der „Woodville Big Tree“ (Koordinaten: 33.934° S, 22.645° O) ist ebenfalls touristisch erschlossen; er steht im Bergplaas State Forest, Collins' Hoek, Westkap.
  • Der „Eastern Monarch“ befindet sich in der Nähe des Tyume-Bergpfades im Auckland Nature Reserve, Keiskamma State Forest, Ostkap.

[6]

Quellen

Belege

  1. Prodromus Plantarum Capensium 117. 1800. Siehe Eintrag bei GRIN (englisch).
  2. Mém. Mus. Hist. Nat. 13:75. 1825. Siehe Eintrag bei GRIN (englisch).
  3. Rev. Hort. (Paris) 40:370. 1869 (O. Kuntze, Revis. gen. pl. 2:800. 1891). Siehe Eintrag bei GRIN (englisch).
  4. J. Arnold Arbor. 50:359. 1969. Siehe Eintrag bei GRIN (englisch).
  5. Notes Roy. Bot. Gard. Edinburgh 45:383. 1989 (in einer Vorveröffentlichung 1988 noch mit dem Artepitheton falcata). Siehe Eintrag bei GRIN (englisch).
  6. Siehe Weblink The Gymnosperm Database. Darin wird folgende Quelle hierfür angegeben: Department of Water and Forests. 2006.12.06. National Forests Act (8411998): Declaration of particular trees and particular group of trees "Champion Trees" under section 12 (1) (a)a nd (b) of the Act. Government Gazette 29452: 3–5. Available: http://www2.dwaf.gov.za/webapp/index.php?page_id=95, accessed 2008.09.12.

Literatur

  • O. A. Leistner: Podocarpaceae. In: L.E. Codd, B. De Winter, H. B. Rycrodt (Hrsg.): Flora of Southern Africa, Volume I. Republic of South Africa Department on Agricultural Technical Services. 1966, S. 34–41 (dort als Podocarpus falcatus beschrieben). 

Weblinks


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