- Eastern Airlines
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Eastern Air Lines Betrieb eingestellt: 1991 IATA-Code: EA ICAO-Code: EAL Rufzeichen: Eastern Gründung: 1926 Sitz: Philadelphia, Vereinigte Staaten Drehkreuz: Heimatflughafen: Flughafen Atlanta Mitarbeiterzahl: 45.000 Vielfliegerprogramm: keines Flottenstärke: 434 Ziele: national und international Eastern Air Lines hat den Betrieb 1991 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes. Eastern Air Lines war eine US-Fluggesellschaft mit Hauptsitz in Philadelphia, die am 18. Januar 1991 Konkurs anmelden und den Betrieb einstellen musste.
Geschichte
Am 19. April 1926 unter dem Namen Pitcairn Aviation gegründet hat sich die Firma nach Gewinn eines Regierungsauftrages auf den Posttransport zwischen New York und Atlanta konzentriert. 1929 wurde sie von der North American Aviation übernommen und 1930 in Eastern Air Transport umbenannt. Man begann nun, das Streckennetz durch Übernahme verschiedener kleinerer Fluggesellschaften zu erweitern und stieg in den Passagierverkehr ein. 1938 erfolgte schließlich die Umbenennung in Eastern Air Lines. Für die Firma, inzwischen geführt von dem legendären Fliegerass Eddie Rickenbacker, begann eine wunderbare Zeit des Wachstums.
Nachdem man sich zunächst auf Strecken an der amerikanischen Ostküste konzentriert hatte, wurde das Netz nach 1945 auch auf das übrige Inland und ab 1956 auf internationale Routen ausgedehnt. 1960 wurden mit Maschinen der Typen DC-8 und Boeing 720 erstmals Jets in die Flotte aufgenommen. Eastern Air Lines war ab 1975 die erste amerikanische Fluggesellschaft, die mit dem Airbus A300 auch Maschinen des europäischen Herstellers einsetzte. Der Airline Deregulation Act vom 28. Oktober 1978 erschwerte das Geschäft der Fluggesellschaft. Die profitablere Delta Air Lines war direkter Wettbewerber am wichtigen Hartsfield-Jackson International Airport in Atlanta.
Ab 1985 nahm man mit der Strecke Miami-London den Transatlantikverkehr auf. Mitte der Achtziger bereiteten die steigenden Personalkosten der Firma mehr und mehr Probleme. Versuche, sie zu senken, führten zu massiven Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften aber nicht zum gewünschten Erfolg. 1986 musste der damalige Präsident der Gesellschaft, Ex-NASA-Astronaut Frank Borman, schließlich der Übernahme der geschwächten Firma durch die Texas Air-Holding zustimmen.
Das neue Management unter Frank Lorenzo verfolgte einen noch rigideren Sparkurs und geriet so ebenfalls in Konfrontation mit der Belegschaft. Zudem bemühte man sich, Eastern als Fluggesellschaft mit einem hohen Gewerkschafts-Organisationsgrad gezielt zu Gunsten anderer Gesellschaften der Texas-Air-Gruppe zu schwächen. So wurden z.B. Eastern-Gelder zu anderen Firmen des Konglomerates transferiert, Jets – ohne dass Zahlungen erfolgten – an Continental Airlines, ein weiteres Unternehmen unter Kontrolle der Gruppe, „verkauft“ und die Gesellschaft gezwungen, ihr funktionierendes Buchungssystem abzuschaffen und fortan das der Texas Air zu nutzen – gegen 10 Millionen US-Dollar Gebühr pro Monat.
In Folge dieser Aktionen und des ohnehin bereits bestehenden Kostenproblems geriet Eastern mehr und mehr in finanzielle Schwierigkeiten und war gezwungen, massiv Personal abzubauen. Dies wiederum verschärfte die Streitigkeiten zwischen Firmenleitung und den Gewerkschaften und damit auch die wirtschaftliche Schieflage. Zunächst versuchte man, das Unternehmen durch Verkäufe von Streckenrechten und der Schließung von Flughafendrehkreuzen finanziell zu entlasten. Trotzdem erwirtschaftete Eastern Air Lines 1989 mehr als 800 Millionen Dollar Verlust. Verschärft wurde die Situation durch Streiks, die zeitweise Teile der Flotte lahmlegten. Im Januar 1991 kam schließlich das endgültige Aus für Eastern Air Lines. Die Firma brach unter einer Schuldenlast von über anderthalb Milliarden Dollar zusammen.
Weblinks
- Bilder der Eastern-Flotte (engl.)
- Geschichte von Eastern Air Lines (engl.)
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