- Eberhard VI. von Nellenburg
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Rekonstruktion der Grablege der Nellenburger im Kloster Allerheiligen: In der Mitte Graf Eberhard als Gründer und Stifter des Klosters mit dem Kirchenmodell im Arm, nördlich seine Gemahlin, Gräfin Ita († nach 1100), Gründerin des Doppelklosters St. Agnes, und südlich ihr Sohn Burkhard († 1101/02) mit Bäumchen oder Halm mit Wurzelballen (festuca) in den Händen, welches die Schenkung symbolisiert.
Eberhard VI. von Nellenburg der Selige (* um 1015; † 26. März 1078/79 / 1. März 1080 im Kloster Allerheiligen, Schaffhausen) war Graf von Nellenburg und ab 1036 Graf im Zürichgau. Da er sich als erster Graf von Nellenburg nannte, ist er auch als Eberhard I. von Nellenburg bekannt. Er war der jüngere Sohn des Grafen Eberhard V. (Eppo) von Nellenburg und der Hedwig.
1046/47 folgte er Heinrich III. auf dessen erstem Italienzug. Dafür erhielt er das Münzrechts in Schaffhausen verliehen und die Grafschaft Chiavenna überschrieben. 1049 errichtete Eberhard mit Unterstützung Papst Leos IX. auf seinem Eigengut in Schaffhausen das Kloster Allerheiligen.
Etwa in der Zeit 1050 bis 1056 erbaute er auch die Nellenburg bei Stockach, nach der er sich nun benannte. Er verlegte seinen Herrschaftsschwerpunkt vom Zürichgau hierher. Er heiratete Ita (* 1015, † 26. Februar 1106), Tochter des Grafen Welf II. von Altdorf und der Imiza von Luxemburg.
Als er, etwa sechs Jahre vor seinem Tod, von einer Wallfahrt aus dem spanischen Santiago de Compostela in die Schweiz zurückkehrte, soll er so tief beeindruckt gewesen sein, dass er beschloss, als Laienmönch in das Kloster Allerheiligen einzutreten.
Literatur
- Georg von Wyß: Nellenburg, Eberhard III., Graf v. N., zubenannt der Selige. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 418–421.
- Eberhard von Nellenburg. Konverse in Schaffhausen. in: Arno Borst, Mönche am Bodensee 1978 (farbenreiche biografische Darstellung)
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