Ecgfrith

Ecgfrith

Ecgfrith (* 645; † 20. Mai 685) war in den Jahren 670–685 König des angelsächsischen Reiches Northumbria.

Ecgfrith war ein Sohn Oswius, seines Vorgängers im Königsamt. Nach Angaben von Beda Venerabilis war Ecgfrith Geisel in Mercia, als dieses 655 unter König Penda gegen Northumbria marschierte. Da Penda aber die Schlacht von Winwaed verlor und ums Leben kam, konnte Ecgfrith zu seinem Vater heimkehren, der ihn zunächst als Regent im Unterkönigreich Deira Regierungserfahrung sammeln ließ, ehe er nach Oswius Tod am 15. Februar 670 zum König Northumbrias aufstieg. Nunmehr setzte er selbst für Deira einen Unterkönig ein, seinen Bruder Ælfwine. Er selbst hatte Æthelthryth, die Tochter von König Anna von East Anglia, geheiratet, die allerdings 660 Nonne wurde. Möglicherweise war dies der Anlass, aus dem er mit dem Erzbischof von York, Wilfrid, in Streit geriet. Später heiratete er eine Eormenburgh und vertrieb Wilfrid außer Landes.

Im Norden siegte er früh gegen die Pikten, nachdem diese das Unter-Königreich Lothian errichtet hatten. 674 besiegte er König Wulfhere von Mercia und nahm von diesem Lindsey in Besitz. Zu einer weiteren Schlacht gegen Mercia kam es am Trent im Jahr 679, nunmehr gegen König Æthelred, der Ecgfriths Schwester Ostryth geheiratet hatte. In der Schlacht kam Ælfwine ums Leben, sodass Ecgfrith der Eigenständigkeit Deiras endgültig ein Ende setzte, das in Northumbria aufging. Im Anschluss an die Schlacht vermittelte Theodor von Tarsus, der Erzbischof von Canterbury, einen Frieden, wonach Lindsey an Mercia fiel, dieses aber weiterhin Tribute an Northumbria zahlte.

684 erfolgte eine Militärexpedition nach Irland, die wohl wenig erfolgreich war, aber immerhin die Reichweite von Ecgfriths Macht demonstriert. 685 kam es dann erneut zu einem Krieg mit den Pikten, die von Brude mac Bili geführt wurden. Bei Nechtansmere, dem heutigen Dunnichen, kam es zur Schlacht, wo Ecgfriths Truppen unterlagen und er selbst im Kampf fiel. Beda sieht in diesem Ereignis den Beginn des Niedergangs der northumbrischen Macht; tatsächlich erreicht keiner der folgenden Könige mehr die Vorrangstellung innerhalb der Heptarchie, die Northumbria im 7. Jahrhundert auszeichnete. Ecgfriths direkter Nachfolger als König wurde sein illegitimer Halbbruder Aldfrith.


Vorgänger Amt Nachfolger
Oswiu König von Northumbria
670685
Aldfrith

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