Eddelstorf

Eddelstorf

Eddelstorf im Landkreis Uelzen in Niedersachsen ist ein Ort mit 381 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2003) in der Gemeinde Altenmedingen in der Lüneburger Heide. Er gehört zur Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Bis zur Gemeindereform 1972 war Eddelstorf eine selbständige Ortschaft.

Geschichte

Der Name des Dorfes ist vermutlich auf einen altdeutschen Personennamen, Ethil, zurückzuführen. So wandelte sich die Bezeichnung des Ortes im Laufe der Zeit von Ethilsdorp in Eddelstorf.

Eddelstorf wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt, als der Zehnte des Dorfes von Gebhard von Meding dem Kloster in Medingen geschenkt wurde. Das Kloster kaufte dann von den Edelleuten Thune zwei Höfe des Dorfes. 1296 gingen noch weitere fünf Höfe in den Besitz des Klosters über.

Der Ort war ursprünglich als Rundling angelegt. Der Dorfplatz, oft durch einen mächtigen Lindenbaum geziert, befand sich etwa dort, wo die Häuslingswohnungen des Königsschen und Scharnhopschen Hofes stehen. Um 1760 lagen links des Dorfkrugs in den Wiesen noch drei Hofstellen, deren Gebäude teilweise erst in neuerer Zeit abgebrochen wurden. Hauptsächlich war es die Feuchtigkeit dieses Geländes, die die Bauern dazu veranlasste von hier fort zu gehen. Der zunehmende Hackfruchtanbau machte auch größere Kelleranlagen erforderlich. Diese konnte man in den Wiesen in Folge der Nässe nicht einrichten.

Alle Hofstellen waren damals durch Steinmauern eingefasst, ebenso die Hausgärten, die zum Teil links der Straße lagen. Diese Steine wurden vorwiegend aus den zahlreichen Hünengräbern, die damals vor allen Dingen westlich des Dorfes in dem Mohrmannschen Forst am Reisenmoor, im Kumlosen usw. in Richtung Aljarn lagen, ins Dorf geholt. Dabei wurden jedoch diese Zeugen der Vorzeit zerstört. Bei der „Topographischen Landesaufnahme“ der Königlich-Hannoverschen Regierung aus den Jahren 1764 – 1786 entstand die erste Karte vom Eddelstorf.

Die Besitzverhältnisse betreffs der Ländereien, die zu den einzelnen Häfen gehörten, haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Um 1950 kaufte der Ökonom Behrens zunächst den Schierwaterschen Hof, heute Nr. 8, und dann den einen Baumgartenschen Hof auf. Da Behrens in der Hauptsache Theoretiker war, ging sein Unternehmen in die Brüche und sein Besitz wurde wieder aufgeteilt.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellten mehrere Handwerksbetriebe ihre Tätigkeit ein. Dazu gehörten zwei Schneidereien, ein Schuhmacher, die Tischlerei Meywerk, Stellmacherei Walter Schulz und ein Lebensmittelladen. Die Ziegelei wurde 1969 stillgelegt und die Bäckerei stellte 1970 den Betrieb ein. Die Mühle steht seit 1961 still und in der Schmiede wird seit 1980 nicht mehr gearbeitet. Arbeitsplätze am Ort wurden Mangelware und der größte Teil der im Ort wohnenden Arbeitnehmer sind heute Pendler, die ihre Arbeitsplätze in den umliegenden Städten und Gemeinden haben. Lediglich ein paar landwirtschaftliche und Handwerksbetriebe sind erhalten geblieben. Eddelstorf gehörte in seiner Entwicklung verschiedenen Herzogtümern, Königreichen und Staaten an. Diese Tabelle gibt eine kurze Übersicht:

Zeitraum 1235-1269 1269-1705 1705-1814 1814-1866 1866-1871 1871-1945 1945-1949 seit 1949
Zugehörigkeit Herzogtum Braunschweig-Lüneburg Fürstentum Lüneburg Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg Königreich Hannover Königreich Preußen Deutsches Reich Britische Besatzungszone (Nordwestzone) Bundesrepublik Deutschland

Heute wird der Platz um den Dorfkrug bzw. um das Feuerwehrhaus als die Mitte des Dorfes Eddelstorf angesehen.

Die Vereine des Dorfes sind der SV Eddelstorf (SVE), SC Eddelstorf (SCE) und die Freiwillige Feuerwehr Eddelstorf.

Literatur und Quellen

  • Brohmann, Geschichte von B. und Kloster Medingen unter Berücksichtigung des alten Amtes Medingen, Lehrer Fatz und Manger, Lehrer Gustav Reck
  • Winsener Schatzregister 1450/51
  • Medinger Viehschatzregister aus dem Jahre 1564
  • Contributionsregister 1789
  • Geschichte der Gemeinde Eddelstorf von Gustav Reck, vorgetragen von Wilhelm Reck zur 750 Jahrfeier.
53.14638888888910.617777777778

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sühl — Dr. Klaus Sühl (* 28. September 1951 in Eddelstorf, Niedersachsen) ist Politikwissenschaftler und deutscher Politiker (DIE LINKE). Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Berufliche Laufbahn 3 OB Kandidat in Dresden …   Deutsch Wikipedia

  • Haaßel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Altenmedingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ralf Sievers — Football manager infobox playername = Ralf Sievers fullname = Ralf Sievers height = height|m=1.75 nickname = Colt Sievers dateofbirth = birth date and age|1961|10|30 cityofbirth = dateofdeath = countryofbirth = Germany position = Midfielder… …   Wikipedia

  • Jörg Sievers — als Torwarttrainer Spielerinformationen Geburtstag 22. September 1965 Geburtsort Römstedt, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Sühl — Klaus Sühl, 2009 Klaus Sühl (* 28. September 1951 in Eddelstorf, Niedersachsen) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Politiker (Die Linke). Er war von 2001 bis 2006 Staatssekretär in Mecklenburg Vorpommern …   Deutsch Wikipedia

  • Jörg Sievers — Football player infobox| playername= Jörg Sievers fullname = nickname = dateofbirth = birth date and age|1965|09|22 cityofbirth = Römstedt countryofbirth = Germany height = height|m=1.85 position = Goalkeeper clubnumber = youthyears = youthclubs …   Wikipedia

  • Liste der Ortsteile in Niedersachsen — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Ort / Ortsteil gehört zu …   Deutsch Wikipedia

  • Ralf Sievers — (* 30. Oktober 1961 in Lüneburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Zuletzt war er Trainer beim FC Hansa Lüneburg. Karriere Wie sein Bruder Jörg begann er seine Karriere beim niedersächsischen Verein SV Eddelstorf im Landkreis Uelzen.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”