- Eddelak
-
Wappen Deutschlandkarte 53.959.152Koordinaten: 53° 57′ N, 9° 9′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Dithmarschen Amt: Burg-Sankt Michaelisdonn Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 9,22 km² Einwohner: 1.367 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 148 Einwohner je km² Postleitzahl: 25715 Vorwahl: 04855 Kfz-Kennzeichen: HEI Gemeindeschlüssel: 01 0 51 024 Adresse der Amtsverwaltung: Holzmarkt 7
25712 BurgWebpräsenz: Bürgermeister: Reimer Borchers (EWG) Lage der Gemeinde Eddelak im Kreis Dithmarschen Eddelak ist eine Gemeinde im Süden des Kreises Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Außer Eddelak liegen auch Behmhusen, Theeberg und Warferdonn im Gemeindegebiet.
Geschichte
Früheste Besiedlungsspuren von Eddelak gehen zurück bis in die Römische Kaiserzeit. Im Jahr 1877 wurde bei der Flur „Pütten“, einer Marschfläche südwestlich der Ortschaft gelegen, eine germanische Flachsiedlungsschicht von circa 6 ha Größe archäologisch festgestellt. Zahlreiche Keramikfunde (Scherben und Urnen) führte zu Annhmen das die Siedlung der Keramikherstellung oder zum Zweck der Salzsiede diente, des Weiteren wurde der Siedelplatz im Kontext der Stammesbildung der Sachsen unter Einbezug der Chauken in der Forschung diskutiert.
Die Geschichte Eddelaks ist unterteilt in die Geschichte des Kirchspiels Eddelak und die Geschichte der modernen Gemeinde Eddelak.
Im Siedlungsraum Eddelak konnte 1140 so erfolgreich Ackerbau betrieben werden, dass dem Domkapitel Hamburg mit dieser Begründung der Zehnte von Ethelekeswisch zugesprochen wurde. Um 1200 entstand aus dem Siedlungsraum das Kirchspiel Eddelak, das 1281 durch einen Vertrag mit Hamburg erstmals schriftlich in Erscheinung trat. Das Kirchspiel Eddelak (Siegelinschrift: Eddelake) und das Land Dithmarschen sicherten der Frühhanse einen landesweiten Schutz der Kaufleute, ihrer Fahrzeuge und ihrer Waren zu und versprachen außerdem, obwohl ebenso wenig Anrainer der Elbe wie die meisten der zwölf übrigen beteiligten Dithmarscher Kirchspiele, den traditionellen Strandraub abzuschaffen.
Das Kirchspiel Eddelak bestand ursprünglich aus den fünf Bauerschaften Averlak, Behmhusen, Dingen, Warfen und Westerbüttel, seit 1811 durch Abspaltung von Blangenmoor-Lehe von Averlak aus nun sechs Bauerschaften mit einer gemeinsamen Kirche im (zwischen Warfen und Behmhusen hälftig geteilten) Kirchort Eddelak. Nach der schleswig-holsteinischen Landesgemeindeordnung von 1892 trat 1893 die Kirchspielslandgemeinde Eddelak an die Stelle der Verwaltung des Kirchspiels.
Die Bauerschaften blieben mit sich wandelnden Zuständigkeiten zunächst bestehen. Aus ihnen wurden 1934 die gleichnamigen Gemeinden gebildet. Die Gemeinde Eddelak entstand 1953 durch Umbenennung der Gemeinde Warfen; die Gemeinde Behmhusen gab 1966 ihre gemeindliche Eigenständigkeit durch Beitritt zur Gemeinde Eddelak auf; die Gemeinden Averlak und Dingen blieben selbständig, die Gemeinden Westerbüttel und Blangenmoor-Lehe schlossen sich 1970 bzw. 1972 der Stadt Brunsbüttel an.
Politik
Gemeindevertretung
Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft EWG seit der Kommunalwahl 2008 neun Sitze und die CDU vier.
Wappen
Blasonierung: „In Grün über einer goldenen heraldischen Krone eine silberne holländische Windmühle mit fast ebenerdiger Galerie.“[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Eddelak stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Bauwerke
Die barocke Backsteinkirche St. Marien wurde 1740 vom Baumeister Johann Georg Schott über dem Fundament der Vorgängerin errichtet. Sie ist als einfacher Saalbau mit hohen, rundbogigen Fenstern über einem rechteckigen Grundriss ausgeführt. Der Innenraum ist durch ein hölzernes Muldengewölbe unter einem im Osten abgewalmten Satteldach abgeschlossen. Im Norden und Süden schützen je ein vorgesetzter, rechteckiger Windfang die seitlichen Eingänge. Unmittelbar vor dem Westgiebel steht auf eigenem Fundament der 1676 erneuerte, hölzerne Glockenturm.[3]
Glockenturm und Kirche sind damit die ältesten Gebäude im früheren Kirchspiel Eddelak.
In Eddelak steht noch der aus dem Jahr 1865 stammende Zwickstellholländer Gott mit uns, der Vorbild für das Wappenmotiv war. Die Mühle wurde teilweise aus Resten einer älteren Mühle gebaut, die Christian Harms, der Bruder des Theologen Claus Harms, 1802 aus Meldorf nach Eddelak versetzte und von einer Stampf- in eine Kornmühle umbauen ließ. 1976 beschädigte ein Sturm die Mühle, woraufhin Müller Albert Haalck den Mühlbetrieb einstellte. Die 1986 denkmalgeschützte und 1990 erstmals renovierte Mühle ist theoretisch noch heute voll funktionsfähig, dreht aber nur noch, mahlt jedoch nicht mehr. Heute betreut sie der örtliche Mühlenverein, zudem können hier standesamtliche Trauungen durchgeführt werden. Das Standesamt Sankt Michaelisdonn zählt jährlich etwa 25 bis 30 solcher Hochzeiten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Ende der 1960er Jahre wurde in Eddelak eine Dörfergemeinschaftsschule gebaut. Die Gemeinden Averlak, Dingen und Eddelak finanzierten das Vorhaben gemeinsam an. Gebaut wurde nicht auf der grünen Wiese, sondern auf einer Wanderdüne. Rund um die Schule wurden Bauplätze ausgewiesen, Einfamilienhäuser entstanden und es folgte ein Kindergarten.
Verkehr
Der 1878 von der Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Bahnhof Eddelak wurde am 27. Mai 1988 stillgelegt. Die Buslinien 2507 und 2509 (Dithmarschenbus) verbinden heute fast nur im Schülerverkehr die Bahnhofstraße in Eddelak mit Brunsbüttel und Meldorf.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Wilhelm Johnsen: Die Kirche in Eddelak, ihre Geschichte und ihre Erneuerung, Sonderdruck der Eddelaker Nachrichten 1950
Albersdorf | Arkebek | Averlak | Bargenstedt | Barkenholm | Barlt | Bergewöhrden | Brickeln | Brunsbüttel | Buchholz | Bunsoh | Burg (Dithmarschen) | Busenwurth | Büsum | Büsumer Deichhausen | Dellstedt | Delve | Diekhusen-Fahrstedt | Dingen | Dörpling | Eddelak | Eggstedt | Elpersbüttel | Epenwöhrden | Fedderingen | Frestedt | Friedrichsgabekoog | Friedrichskoog | Gaushorn | Glüsing | Großenrade | Groven | Gudendorf | Hedwigenkoog | Heide | Hellschen-Heringsand-Unterschaar | Helse | Hemme | Hemmingstedt | Hennstedt | Hillgroven | Hochdonn | Hollingstedt | Hövede | Immenstedt | Kaiser-Wilhelm-Koog | Karolinenkoog | Kleve | Krempel | Kronprinzenkoog | Krumstedt | Kuden | Lehe | Lieth | Linden | Lohe-Rickelshof | Lunden | Marnerdeich | Marne | Meldorf | Neuenkirchen | Neufeld | Neufelderkoog | Nindorf | Norddeich | Norderheistedt | Nordermeldorf | Norderwöhrden | Nordhastedt | Odderade | Oesterdeichstrich | Oesterwurth | Offenbüttel | Osterrade | Ostrohe | Pahlen | Quickborn | Ramhusen | Rehm-Flehde-Bargen | Reinsbüttel | Sankt Annen | Sankt Michaelisdonn | Sarzbüttel | Schafstedt | Schalkholz | Schlichting | Schmedeswurth | Schrum | Schülp | Stelle-Wittenwurth | Strübbel | Süderdeich | Süderdorf | Süderhastedt | Süderheistedt | Tellingstedt | Tensbüttel-Röst | Tielenhemme | Trennewurth | Volsemenhusen | Wallen | Warwerort | Weddingstedt | Welmbüttel | Wennbüttel | Wesselburen | Wesselburener Deichhausen | Wesselburenerkoog | Wesseln | Westerborstel | Westerdeichstrich | Wiemerstedt | Windbergen | Wöhrden | Wolmersdorf | Wrohm
Wikimedia Foundation.