Edith Lassmann

Edith Lassmann
Pumpspeicher Latschau, dahinter: Lünerseewerk

Edith Lassmann (* 12. Februar 1920 in Ebenfurth in Niederösterreich) ist eine österreichische Architektin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Edith Jurecka besuchte in Wien Volksschule und Realschule und studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und wurde 1941 mit 21 Jahren Diplomingenieur. Ihr Vater war Bauingenieur und Wasserbautechniker, ihr Bruder hatte Architektur studiert. Sie war von 1941 bis 1944 Hochschulassistentin bei Professor Alfred Keller für Gebäudelehre und promovierte 1944 bei Karl Holey zum Doktor der Technischen Wissenschaften. [1] Anfang 1945 heiratete sie den Arzt Lassmann und bekam 1947 und 1949 zwei Kinder.

Architektur

Von 1942 bis 1944 war Jurecka Mitarbeiterin im Atelier Alfred Keller; von 1945 bis 1948 war sie im Atelier Hans Petermair beschäftigt. Haupttätigkeit war der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, wie das Erzbischöfliche Churhaus am Stephansplatz, das Oberes Belvedere, die Pfarrkirche Gumpendorf, die Pfarrkirche Hernals. 1952 erlangte sie die Befugnis zum Ziviltechniker und machte sich selbständig.

Mitgliedschaften

  • ab 1955 Jurorin bei Architekturwettbewerben [2]
  • 1968-72: Vorstandsmitglied im Landesverband der Akademikerinnnen Österreichs
  • 1954-59 und 1983-92 Kammerrat und Vorstandsmitglied der Architekten in der Ingenieurkammer für Wien, NÖ und Burgenland

Entwürfe und Realisationen (Auswahl)

  • 1946: Haus der berufstätigen Frau in Wien-Penzing Hardikgasse
  • 1947-52: Wohnungseigentumsanlage in Wien-15, Schwendergasse 57
  • 1950: 3. Wettbewerbspreis: Gestaltung der Sperrenkrone und des Krafthauses Limberg [3]
  • Detailplanung und Bauleitung des Krafthauses Limberg beim Kraftwerk Kaprun [4]
  • 1955: Planungen für das Lünerseewerk der Vorarlberger Illwerke [5]
  • 1960-70: Haus für berufstätige Mütter in Wien-Döbling, Bauernfeldgasse
  • 1960: Erstes Pensionistenheim Sonnenhof als Versuchsbau der Stadt Wien in Wien-Donaustadt [6]
  • 1960: 3. Wettbewerbspreis: Kraftwerk Ybbs-Persenbeug
  • 1961: 1. Wettbewerbspreis: Danubia Petrochemie [7]
  • 1963-65: Pensionistenwohnhaus Föhrenhof in Wien-Hietzing, 1968-70: Zubau [8] [9]
  • 1969: 2. Wettbewerbspreis: Stadt des Kindes
  • 1970: 1. Wettbewerbspreis: Kleingarten
  • 1974-77: Pensionistenwohnhaus Atzgersdorf in Wien-Liesing, erstmalig mit Altenpflegestation [10]

Literatur

  • Erika Thurner: Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945, Studienverlag, Innsbruck 2000, ISBN 3-7065-1423-0. [11]
  • Brigitta Keinzel, Ilse Korotin: Wissenschafterinnen in und aus Österreich: Leben - Werk - Wirken, Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99467-1; zu Edith Lassmann-Jurecka die Seiten 446 - 449. [12]

Filme

  • Anita Lackenberger: 50 Jahre Staatsvertrag aus der Sicht der Frauen, Darstellung von 100 österreichischen Frauen, 2005. [13] [14]

Einzelnachweise

  1. Universität Wien Jurecka-Lassmann Edith, Architektin, *1920
  2. Stadt Wien Edith Lassmann (Fachpreisrichterin): Ideenwettbewerb für das Bezirkszentrum Kagran, RK 16. Oktober 1964.
  3. daskonstruktiv.at Caroline Jäger: Kraftwerke als baukulturelles Erbe, konstruktiv 248, Seite 16, März / April 2005, PDF 46KB.
  4. FLuMiNuT@Scienceweek Welche Architektin hatte die Aufsicht bei der Erbauung des Kraftwerks Kaprun?, 27. Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik, TU Wien 24. bis 27. Mai 2001.
  5. Stadt Feldkirch Lünerseewerk: 1954-1958: Damals stärkstes Pumpspeicherwerk der Welt, abgerufen 18. Februar 2009.
  6. Stadt Wien Erstes Wiener Pensionistenheim heißt Sonnenhof, Rathauskorrespondenz 26. September 1964.
  7. Borealis Polyolefine GmbH 1958: Gründung der Danubia Petrochemie AG, abgerufen am 18. Februar 2009.
  8. Stadt Wien Grundsteinlegung zum zweiten Wiener Pensionistenheim, RK 28. April 1964.
  9. Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser Haus Föhrenhof, abgerufen am 18. Februar 2009.
  10. APA OTS Martina Hödl: Junges Herz und graue Haare, Haus Atzgersdorf wurde 30!, PID 29. November 2007.
  11. Gesellschaft für Politische Aufklärung Karin Liebhart: Rezension, Information 72, März 2000, zu: Erika Thurner: Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945, siehe Literatur. In Österreich wurden Frauen in leitenden Funktionen verschwiegen. Erst mit dem Interview der Historikerin Erika Thurner trat Edith Lassmann etwas aus dem Dunkel.
  12. TU Wien Ute Georgeacopol-Winischhofer zu Edith Lassmann
  13. Stadt Salzburg Anita Lackenberger (Regie): 50 Jahre Staatsvertrag aus der Sicht der Frauen, Frauenbüro, Vorpremiere, Salzburg 31. Mai 2005.
  14. der wiener salon Filmdokumentation: 50 Jahre Staatsvertrag - die Sicht der Frauen, CREI 5. Dezember 2005.

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