- Kraftwerk Ybbs-Persenbeug
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Kraftwerk Ybbs-Persenbeug Kraftwerk Ybbs-Persenbeug Lage Koordinaten 48° 11′ 25″ N, 15° 4′ 13″ O48.19027777777815.070277777778226.20Koordinaten: 48° 11′ 25″ N, 15° 4′ 13″ O Land: Österreich-NÖ Ort: Ybbs/Persenbeug Gewässer: Donau Gewässerkilometer: km 2060,42 Höhe Oberwasser: 226,2 m ü. A. Kraftwerk Eigentümer: VERBUND Hydro Power AG Betreiber: VERBUND Hydro Power AG Bauzeit: 1954-1959 Technik Engpassleistung: 236,5 Megawatt Durchschnittliche
Fallhöhe:10,9 m Ausbaudurchfluss: 2.650 m³/s Regelarbeitsvermögen: 1.336 Millionen kWh Turbinen: 6 Kaplanturbinen Generatoren: 7 Synchrongeneratoren Sonstiges Das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug ist ein Laufkraftwerk in der österreichischen Donau im Bundesland Niederösterreich. Es liegt am Ende des Strudengaus zwischen Ybbs an der Donau und Persenbeug.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Planungen für das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug gab es Anfang der 1920er. Neben der Energieproduktion sollte damit auch für die Schifffahrt der Wasserspiegel bei den Felsschwellen im Strudengau und beim Aschacher Kachlet angehoben werden. Ein Vorprojekt plante 1924 der Schweizer Zivilingenieur Oskar Höhn. Auf dem basierend erhielt das „Syndikat für das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug“ ein Konzession für 90 Jahre durch das Österreichische Landwirtschaftsministerium. Die wasserrechtliche Bewilligung folgte 1936 für die Sydndikatsmitglieder Österreichische Creditanstalt, Wiener Bankverein und Oskar Höhn. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich übernahm die Rhein-Main-Donau AG das Projekt mit dem Ziel bis 1943 das Kraftwerk in Betrieb zu nehmen. 1938 begannen die vorbereitenden Bauarbeiten. Im August 1939 waren die ersten Spundwände gerammt, als die Bauarbeiten eingestellt wurden. Es folgte auf Intervention von Arno Fischer der Beschluss, das Kraftwerk umzuplanen, um statt eines konventionellen Kraftwerkes mit Kaplanturbinen ein Unterwasserkraftwerk der Bauweise Arno Fischer, bei einer Erhöhung des Stauzieles um 1,5 Meter, zu errichten. Im Jahre 1943 wurden die Bauarbeiten im Fluss wieder aufgenommen und Ende 1943 erneut eingestellt.[1]
Den endgültigen Bau begannen nach 55 Projektvarianten und der endgültigen Umplanung auf Kalpanturbinen die Österreichische Donaukraftwerke AG, im Jahre 1954. Zuvor musste noch im Sommer 1953 die Freigabe der beschlagnahmten, deutschen Baustelleneinrichtung durch die sowjetische Besatzungsmacht vereinbart werden. Die Stauanlage wurde im Strombett in Nassbauweise errichtet. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1959 das erste Wasserkraftwerk der Österreichischen Donaukraftwerke eröffnet und als Symbol des österreichischen Wiederaufbaus in den Nachkriegsjahren und der Zweiten Republik gefeiert.
In den 1990er Jahren baute der Betreiber bei weiterlaufendem Vollbetrieb einen zusätzlichen Maschinensatz ein. Seit dessen Inbetriebnahme 1996 entspricht die Effizienz der Wassernutzung den modernen Anforderungen. Der Betreiber DoKW wurde 1999 in die Austrian Hydro Power AG umgewandelt.
Technische Beschreibung
Stauanlage
Die 460 m lange Staumauer staut die Donau bei Stromkilometer 2.060,42 auf eine Länge von rund 34 km bis zu einer Höhe von 10,9 m auf. Der Inhalt des Stauraumes beträgt ca. 74 Mio. m³, das Stauziel liegt auf einer Seehöhe von 226,2 m.
Am linken, nördlichen Ende der Staumauer liegen die beiden Schiffsschleusen mit jeweils einer nutzbaren Länge von 230 m und einer nutzbaren Breite von 24 m.
Das Wehr besteht aus 5 Wehrfeldern mit einer Breite von jeweils 30 m und befindet sich in der Mitte der Staumauer.Maschinenhaus
Ursprünglich wurden je ein Maschinenhaus links (Nordkraftwerk) und rechts (Südkraftwerk) der Wehranlage errichtet. Darin erzeugen 6 Maschinensätze elektrischen Strom für das öffentliche Stromnetz und zwei kleinere Maschinensätze Strom für den Eigenbedarf des Kraftwerkes. Der in den 1990er Jahren eingebaute Maschinensatz 7 erhielt ein neues Maschinenhaus beim Südufer.
Technische Daten Maschinensätze
1 - 4, 6Maschinensatz
5Eigenbedarfs-
maschinensätzeMaschinensatz
7Turbinen Typ Kaplan-Turbine Kaplan-Rohrturbine Anordnung senkrecht waagrecht Nennleistung in kW 32.300 33.800 1.765 48.000 Nenndurchfluss in m³/s 350 500 Durchmesser Laufrad in m 7,4 7,6 7,5 Nenndrehzahl in 1/min 68,2 75,0 75,0 Drehstromgeneratoren Nennleistung in kVA 45.000 46.000 Nennspannung in Volt 10.300 8.000 Insgesamt verfügt das Kraftwerk über eine Engpassleistung von 236,5 MW.
Bei einem Ausbaudurchfluss von 2.650 m³/s beträgt das Regelarbeitsvermögen jährlich 1.335,9 Mio kWh.
Verkehr
Bis 1959 war der Strudengau sehr gefährlich und in der Schifffahrt gefürchtet. Die Stauanlage entschärfte diesen Streckenabschnitt endgültig.
Über die Staumauer führt eine Straßenbrücke.
Siehe auch
Literatur
- Gerhard A. Stadler, Manfred Wehdorn, Monika Keplinger, Valentin E. Wille: Architektur im Verbund (= Schriftenreihe der Forschung im Verbund 100). Springer Verlag, Wien u. a. 2007, ISBN 978-3-211-75795-6.
Einzelnachweise
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- ↑ Martin Gschwandtner:Es war einmal ein Kohlenklau – Technik unter dem Joch der NS-Diktatur Arno Fischer und der Irrweg der Unterwasserkraftwerke in der Zeit von 1933 – 1945. Grin Verlag, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-640-56524-5, S. 51 ff
Weblinks
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Commons: Kraftwerk Ybbs-Persenbeug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Donaukraftwerke
- Infozentrum des Kraftwerks
- Kraftwerk Ybbs Persenbeug, Seite 10f (herunterladen als PDF; 3,04 MB)
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