Edu Wald

Edu Wald

Eduard (Edu) Wald (* 10. März 1905 in Kiel, † 5. November 1978 in Lachen am Ammersee) war ein kommunistischer Politiker, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus

Leben

Der gelernte Gärtner trat 1924 der KPD bei und wurde früh Mitglied der Bezirksleitung Niedersachsen, wo er für Agitation und Propaganda und den Rotfrontkämpferbund zuständig war und wurde 1926 Redakteur der Niedersächsischen Arbeiterzeitung, wofür er wegen Pressevergehen zwischen 1926 und 1929 zwölf Vorstrafen erhielt, und von 1926 bis 1927 Bezirkskassierer. 1929 absolvierte er kurzzeitig wegen eines Lungenleidens eine Kur in der Sowjetunion und war danach kurzzeitig in der Bildungsarbeit der KPD aktiv. Als Mitglied der kritisch zur ultralinken Politik der Parteiführung um Ernst Thälmann stehenden Strömung der Versöhnler verlor er noch 1929 seine Anstellung bei der Partei (wurde trotz Parteiverfahren allerdings nicht ausgeschlossen) und war zeitweise erwerbslos, dann von 1930 bis 1933 als Fabrikarbeiter tätig. Ab 1930 begann Wald auf überregionaler Ebene ein Netzwerk von Versöhnlern innerhalb und außerhalb der KPD aufzubauen.

Nach dem Machtantritt der NSDAP musste Wald im Mai 1933 untertauchen. Ihm gelang es, mit Zentrum in Hannover die mehrere hundert Mitglieder zählende Widerstandsgruppe Komitee für Proletarische Einheit aufzubauen. Enge Kontakte pflegte er dabei mit einer anderen Versöhnler-Gruppe um Hans Westermann in Hamburg und der Hannoverschen SAPD-Gruppe um Otto Brenner. Ab 1934 war Wald in Berlin ansässig, wo er sich um die reichsweite Koordination verschiedener Versöhnler-Gruppen bemühte. Am 11. Mai 1936 von der Gestapo verhaftet, wurde Wald am 30. Juni 1937 vom Volksgerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, die er bis zu seiner Befreiung in den Emslandlagern und im Zuchthaus Brandenburg verbüßte.

1945 übernahm Wald wieder Funktionen in der niedersächsischen KPD, so war er 1946 Abgeordneter des ernannten Landtages des Landes Hannover sowie bis zu seinem aus Kritik an der stalinistischen Politik der Partei erfolgten Austritts 1948 Lizenzträger der Niedersächsischen Volkszeitung. Ab 1948 war Wald als hauptamtlicher Funktionär des DGB in Niedersachsen und auf Bundesebene tätig, ab 1950 gab er den Informationsdienst Feinde der Demokratie heraus und trat im selben Jahr der SPD bei.

Werke

  • Die Gewerkschaften im politischen Zeitgeschehen. Frankfurt am Main 1953

Literatur

  • Wilhelm Sommer: Edu Wald und die Widerstandsgruppe "Komitee für proletarische Einheit" in Hannover – mit einem Text von Peter Wald. In: Hannoversche Geschichtsblätter (Neue Folge), Bd. 57/58, 2003/2004. Hannover 2004, S. 205-218.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wald-Fiederzwenke — Wald Zwenke links: Wald Zwenke (Brachypodium sylvaticum) Systematik Ordnung: Süßgrasartige (Poales) …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Wald — Eduard (Edu) Wald (* 10. März 1905 in Kiel; † 5. November 1978 in Lachen am Ammersee) war ein kommunistischer Politiker, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Orli Wald — on arrival at Auschwitz, March 26, 1942 Orli Wald (July 1, 1914 – January 1, 1962) was a member of the German Resistance in Nazi Germany. She was arrested in 1936 and charged with high treason, whereupon she served four and a half years in a… …   Wikipedia

  • Orli Wald — Orli (Aurelia) Wald, geb. Torgau, gesch. Reichert (*1. Juli 1914 in Bourell bei Maubeuge; † 1. Januar 1962 in Ilten bei Hannover), war Widerstandskämpferin und als NS Verfolgte von 1936 bis 1945 Zuchthaus und Konzentrationslager Gefangene. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Schlacht am Teutoburger Wald — Römisch Germanische Kriege Grabstein des Marcus Caelius, „gefallen im Krieg des Varus“ (bello Variano) …   Deutsch Wikipedia

  • Schlacht im Teutoburger Wald — Römisch Germanische Kriege Grabstein des Marcus Caelius, „gefallen im Krieg des Varus“ (bello Variano) …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Wald — (b. June 29, 1947) is a physicist who specializes in general relativity and the thermodynamics of black holes. He is well known as the author of a widely used graduate textbook, General Relativity (ISBN 0 226 87033 2). Wald is a professor at the… …   Wikipedia

  • George Wald — Infobox Scientist name = George Wald box width = image size =150px caption = George Wald birth date = November 18, 1906 birth place = New York City death date = April 12, 1997 death place = Cambridge, Massachusetts residence = |citizenship =… …   Wikipedia

  • Florence Wald — (1917 ) is an American nurse, former Dean of Yale School of Nursing, and largely credited as the founder of the U.S. hospice movement. [http://www.cwhf.org/hall/wald/wald.htm Wald Biography] ] .BiographyWald was born in New York City in 1917 and… …   Wikipedia

  • Abraham Wald — (* 31. Oktober 1902 in Kolozsvár (Klausenburg), im damaligen Ungarn; † 13. Dezember 1950 in Travancore, Indien) war ein deutschsprachiger, rumänisch US amerikanischer Mathematiker aus Siebenbürgen. Er gilt als einer der bedeutendsten Statistiker… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”