- Edward Hugh Hebern
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Edward Hugh Hebern (* 23. April 1869 in Streator, Illinois; † 10. Februar 1952) war ein US-amerikanischer Kryptologe. Er erfand eine der ersten Rotor-Chiffriermaschinen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Kleinkind zog Hebern er nach Bloomington (Illinois), bevor er im Alter von 14 auf einem Bauernhof in der Nähe der Stadt Odin lebte und arbeitete. Später arbeitete er als Zimmermann. Er starb im Alter von 82 Jahren an den Folgen eines Herzanfalls.
Werk
Im Jahre 1917 erfand er die erste Rotor-Chiffriermaschine. Dies geschah kurz bevor unabhängig voneinander drei weitere Erfinder aus drei anderen Ländern ihre eigenen Ideen zu Rotormaschinen zum Patent anmeldeten. Dabei handelte es sich um den Deutschen Arthur Scherbius im Jahr 1918, sowie Hugo Koch aus den Niederlanden und den Schweden Arvid Gerhard Damm, die im Jahr 1919 ihre Patente anmeldeten. Aufgrund unglücklicher Umstände konnte Hebern seine Erfindung erst 1921 zum Patent einreichen, später als Scherbius, Koch und Damm.[1][2]
Hebern gründete eine Firma in Kalifornien, um seine „Hebern-Rotormaschine“ zu vermarkten. Eine seine Mitarbeiterinnen war Agnes Meyer, die im Jahr 1923 die US Navy in Washington DC verließ, um für Hebern zu arbeiten.
Heberns Rotor-Schlüsselmaschine erwies sich (ähnlich wie später auch die deutsche ENIGMA) als weniger sicher gegen unbefugte Entzifferung als zunächst angenommen. Der amerikanische Kryptologe William F. Friedman konnte kryptographische Schwächen des „Hebern-Prinzips“ aufdecken, nachdem die Methode der US-Regierung angeboten worden war. Heberns Unternehmen gelang kein großer wirtschaftlicher Erfolg, so dass bald auch Agnes Meyer wieder nach Washington zurückkehrte, um ab 1924 weiter für die US Navy zu arbeiten.
Friedman entwickelte in der Folge eine weitaus kompliziertere und kryptographisch deutlich bessere Rotor-Schlüsselmaschine, die im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielen sollte und niemals gebrochen werden konnte. Sie wurde unter dem Namen SIGABA berühmt.
Literatur
- Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse, Methoden und Maximen der Kryptographie. Springer, Berlin 2000 (3. Aufl.). ISBN 3-540-67931-6
- Rudolf Kippenhahn: Verschlüsselte Botschaften, Geheimschrift, Enigma und Chipkarte. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999. ISBN 3-499-60807-3
Weblinks
- Hebern Code Machines mit Fotos von Edward Hebern. Abgerufen: 16. Juli 2008.
Belege
- ↑ a b Patent US 1510441 Edward H. Hebern: „Electric Coding Machine“ angemeldet am 31.03.1921
- ↑ Friedrich L. Bauer: An error in the history of rotor encryption devices. Cryptologia, Juli 1999.
ENIGMA | ENIGMA-M4 | Fialka | Heberns Electric Code Machine | Kryha | Lorenz SZ42 „Tunny“ | M-209 | NEMA | PURPLE | Schlüsselgerät 41 | Schlüsselgerät 39 | Siemens T52 „Sturgeon“ | Siemens T43 | SIGABA | TypeX
Personendaten NAME Hebern, Edward Hugh KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Kryptologe GEBURTSDATUM 23. April 1869 GEBURTSORT Streator STERBEDATUM 10. Februar 1952
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