- Egidius Schiffer
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Egidius Schiffer (* 1956) ist ein deutscher Serienmörder, der als „Würger von Aachen“ in die Kriminalgeschichte einging. Zwischen 1983 und 1990 ermordete er fünf Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 31 Jahren und missbrauchte drei davon sexuell. Seine Taten wurden als „Anhaltermorde“ bzw. „Discomorde“ bekannt. 1985 wurde auch mit der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ nach ihm gefahndet.
Mordserie
Der erste Mord, den Egidius Schiffer beging, ereignet sich im Juli 1983 in der Nähe von Alsdorf. Die 18-jährige Marion G. steigt an einer Bushaltestelle in das Cabrio des Täters. Als er sie angreift, wehrt sie sich mit ganzer Kraft und zertritt sogar die Windschutzscheibe. Sie kann zwar eine Vergewaltigung verhindern, wird jedoch von Schiffer erdrosselt, entkleidet und in einen Angelweiher geworfen.
Im Februar 1984 überfällt Egidius Schiffer die 15 Jahre alte Andrea W. in der Nähe von Würselen, als sie gewohnheitsmäßig nach einem Besuch in einer Diskothek nach Hause trampt. Er vergewaltigt die Schülerin, bevor er sie erwürgt und ihren toten Körper an einem Feldweg ablegt.
Am 31. August 1984 steigt die 17-jährige Angelika S. auf dem Heimweg von der Diskothek "Rockfabrik" an der B 221 nahe Geilenkirchen in den Wagen von Schiffer. Die Leiche der Schülerin, nur mit einem BH und Strümpfen bekleidet, wird in einem Waldstück entdeckt.
Im Oktober 1987 wird die 18-jährige Marion L. in Aachen verschleppt, vergewaltigt und getötet. Auch sie hatte an einer Bushaltestelle gestanden. Eine Stunde fährt Schiffer mit der Leiche im Kofferraum übers Land, bis er einen Ablegeort gefunden hat. Ihren entblößten Körper deckt er mit Laub zu.
Am 16. Juni 1990 verschwindet Sabine N. bei Niederkrüchten auf dem Heimweg von der Diskothek "Inside". Egidius Schiffer hatte die 31-Jährige in seinen Mercedes gezerrt, vergewaltigt und erdrosselt. Ihre skelettierte Leiche finden Spaziergänger erst ein Jahr später in einem Waldstück bei Wegberg. Anhand der Zahnabdrücke konnte man die Leiche der verschwundenen Sabine N. zuordnen.
Festnahme und Verurteilung
Im August 2007 wird Egidius Schiffer in Heinsberg beim Stehlen von Metallschrott ertappt und verhaftet. Er gibt dabei freiwillig eine Speichelprobe ab, die ihn des Mordes überführt. Während des Verhöres gesteht er die fünf Morde, widerruft jedoch vor dem Landgericht mit der Begründung, er habe sadomasochistische Neigungen; die Morde habe er nur zugegeben, weil der Gedanke an Untersuchungshaft und Bestrafung ihn erregt hätten. Zudem sei er zu dem Geständnis gezwungen worden. Das Gericht stützte sich jedoch auf das mehrmalig wiederholte Geständnis, in dem Schiffer auch Täterwissen preisgab, sowie die DNA-Spuren an den Tatorten.
Er wurde am 19. August 2008, 18 Jahre nach seinem letzten Mord, vom Aachener Landgericht wegen Mordes in fünf Fällen und Vergewaltigung in zwei Fällen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.
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