Eichermühle

Eichermühle
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Linsengericht
Linsengericht (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Linsengericht hervorgehoben
50.1747222222229.2013888888889166Koordinaten: 50° 10′ N, 9° 12′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 166 m ü. NN
Fläche: 29,82 km²
Einwohner: 9863 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 331 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63589
Vorwahl: 06051
Kfz-Kennzeichen: MKK, alt: HU, ganz alt: GN
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 018
Adresse der Gemeindeverwaltung: Amtshofstraße 1
63589 Linsengericht
Webpräsenz:
Bürgermeister: Albert Ungermann

Linsengericht ist eine Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, Deutschland, und liegt zwischen Schöllkrippen und Gelnhausen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Linsengericht grenzt im Norden an die Stadt Gelnhausen, im Osten an die Gemeinde Biebergemünd, im Süden an den Geiselbacher Forst (ein gemeindefreies Gebiet im Landkreis Aschaffenburg, Bayern) sowie im Westen an die Gemeinden Freigericht und Hasselroth.

Gemeindegliederung

Linsengericht besteht aus den Ortsteilen Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle), Großenhausen (mit Waldrode) und Lützelhausen. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Altenhaßlau.

Geschichte

Die Gemeinde Linsengericht wurde 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen gegründet. Ein Jahr später schloss sich auch Lützelhausen der neuen Großgemeinde an.

Als möglicher Name der Großgemeinde war zunächst neben Linsengericht alternativ Birkenhain im Gespräch. Die hessischen Landesbehörden befanden, dass der Name Linsengericht historisch treffender sei.

Die genannten fünf Gemeinden des Gerichtes Altenhaßlau sind durch ihre Lage und Geschichte eng miteinander verbunden. Das Gericht, das auch unter dem Namen Linsengericht bekannt ist, wird erstmals in einer Urkunde vom 20. September 1240 erwähnt. Für die Entstehung des Namens Linsengericht sind verschiedene Erklärungen bekannt: So könnte der Name eine Abänderung von „Lindengericht“ (Richtplatz unter einer Linde) darstellen. In Bezug auf dieses so genannte „freie Gericht“ gibt es auch eine andere Auslegung: Es wird berichtet, dass bei der Rechtsprechung dieses freien Gerichtes um keiner Linse Wert vom Recht abgewichen wurde. Nach einer anderen Deutung soll der Name dadurch entstanden sein, dass in früheren Zeiten in den Gemarkungen der Gerichtsgemeinde sehr viel Linsen angebaut wurden. Heute noch vorhandene Flurbezeichnungen (Linsenacker, Linsenrain, Linsengraben) deuten auf die Richtigkeit dieser Vermutung hin.

Ursprünglich war das Gericht „Hasela“ freies Reichsgut und unterstand nur dem Kaiser. Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Herrschaftsbereich des Bistums Würzburg. Vom damaligen Bischof erhielten die Ritter von Trimberg das Gericht zu Lehen. So gingen allmählich die Rechte und Freiheiten der Gerichtsbewohner, abgesehen vom Gerichtswald, an die Herren von Trimberg, dann an die von Eppstein und von Hanau verloren. Die niedere Gerichtsbarkeit übte der frei gewählte Zehntgraf auf der Gerichtsstätte in Altenhaßlau aus.

Großes Elend brachte der 30-jährige Krieg für die Dörfer des Gerichtes Altenhaßlau. Nach einem Verzeichnis des Jahres 1632, also vor den schlimmsten Kriegsjahren, standen in Eidengesäß 43, in Geislitz mit Hof Eich und Eichermühle 32, in Altenhaßlau 30, in Großenhausen 22 und in Lützelhausen 14 Häuser. Die Einwohnerschaft wird mit insgesamt 141 Ehepaaren angegeben. Die größten Verluste mussten die Dörfer in den Jahren 1634/35 hinnehmen, so dass nach Kriegsende im Jahre 1648 nur noch 14 Familien hier wohnten.

Die Gemarkung der einzelnen Dörfer hat sich im Laufe der Jahrhunderte allmählich aus dem alten Gerichtsbezirk „Zent-Hasela“ herausgeschält. Anfangs waren die Dorfmarken durch Hegzäune von Feld, Flur, Wiesen, Weide und Wald abgegrenzt. Der Bereich außerhalb der Dorfmarken war Allmende (Allmeinde), wie es bis heute beim Gerichtswald der Fall ist. Der Umfang des Kirchspiels Altenhaßlau stimmt noch jetzt mit dem des alten Gerichtsbezirks und der Märkergenossenschaft „Haselau“ überein.

„Linsengericht“ existiert auch als biblischer Begriff.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 19,9 5 20,0 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,0 9 31,5 10
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6,9 2 5,9 2
FDP Freie Demokratische Partei 0,3 0
BGL Bürgerliste Linsengericht 35,4 10 34,2 10
WIESO WIESO! -Liste Zukunft- 3,5 1 8,4 3
gesamt 100,0 27 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 49,1 54,6

Bürgermeister

Bürgermeister Albert Ungermann (SPD) wurde bei der Wahl am 2. März 2008 im ersten Wahlgang mit 56,4 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit bestätigt.

Partnergemeinden

Altenhasslau: Saint-Étienne-du-Bois, Frankreich (seit 1965)
Lützelhausen: Geboltskirchen, Oberösterreich (seit 1986)

Weblinks


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