- Linsengericht (Hessen)
-
Wappen Deutschlandkarte 50.1747222222229.2013888888889166Koordinaten: 50° 10′ N, 9° 12′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Main-Kinzig-Kreis Höhe: 166 m ü. NN Fläche: 29,82 km² Einwohner: 9.847 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 330 Einwohner je km² Postleitzahl: 63589 Vorwahl: 06051 Kfz-Kennzeichen: MKK, alt: HU, ganz alt: GN Gemeindeschlüssel: 06 4 35 018 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Amtshofstraße 1
63589 LinsengerichtWebpräsenz: Bürgermeister: Albert Ungermann Lage der Gemeinde Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis Linsengericht ist eine Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, Deutschland, und liegt zwischen Schöllkrippen und Gelnhausen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Linsengericht grenzt im Norden an die Stadt Gelnhausen, im Osten an die Gemeinde Biebergemünd, im Süden an den Geiselbacher Forst (ein gemeindefreies Gebiet im Landkreis Aschaffenburg, Bayern) sowie im Westen an die Gemeinden Freigericht und Hasselroth.
Gemeindegliederung
Linsengericht besteht aus den Ortsteilen Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle), Großenhausen (mit Waldrode) und Lützelhausen. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Altenhaßlau.
Geschichte
Die Gemeinde Linsengericht wurde 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen gegründet. Ein Jahr später schloss sich auch Lützelhausen der neuen Großgemeinde an.
Als möglicher Name der Großgemeinde war zunächst neben Linsengericht alternativ Birkenhain im Gespräch. Die hessischen Landesbehörden befanden, dass der Name Linsengericht historisch treffender sei.
Die genannten fünf Gemeinden des Gerichtes Altenhaßlau sind durch ihre Lage und Geschichte eng miteinander verbunden. Das Gericht, das auch unter dem Namen Linsengericht bekannt ist, wird erstmals in einer Urkunde vom 20. September 1240 erwähnt. Für die Entstehung des Namens Linsengericht sind verschiedene Erklärungen bekannt: So könnte der Name eine Abänderung von „Lindengericht“ (Richtplatz unter einer Linde) darstellen. In Bezug auf dieses so genannte „freie Gericht“ gibt es auch eine andere Auslegung: Es wird berichtet, dass bei der Rechtsprechung dieses freien Gerichtes um keiner Linse Wert vom Recht abgewichen wurde. Nach einer anderen Deutung soll der Name dadurch entstanden sein, dass in früheren Zeiten in den Gemarkungen der Gerichtsgemeinde sehr viel Linsen angebaut wurden. Heute noch vorhandene Flurbezeichnungen (Linsenacker, Linsenrain, Linsengraben) deuten auf die Richtigkeit dieser Vermutung hin.
Ursprünglich war das Gericht „Hasela“ freies Reichsgut und unterstand nur dem Kaiser. Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Herrschaftsbereich des Bistums Würzburg. Vom damaligen Bischof erhielten die Ritter von Trimberg das Gericht zu Lehen. So gingen allmählich die Rechte und Freiheiten der Gerichtsbewohner, abgesehen vom Gerichtswald, an die Herren von Trimberg, dann an die von Eppstein und von Hanau verloren. Die niedere Gerichtsbarkeit übte der frei gewählte Zehntgraf auf der Gerichtsstätte in Altenhaßlau aus.
Großes Elend brachte der 30-jährige Krieg für die Dörfer des Gerichtes Altenhaßlau. Nach einem Verzeichnis des Jahres 1632, also vor den schlimmsten Kriegsjahren, standen in Eidengesäß 43, in Geislitz mit Hof Eich und Eichermühle 32, in Altenhaßlau 30, in Großenhausen 22 und in Lützelhausen 14 Häuser. Die Einwohnerschaft wird mit insgesamt 141 Ehepaaren angegeben. Die größten Verluste mussten die Dörfer in den Jahren 1634/35 hinnehmen, so dass nach Kriegsende im Jahre 1648 nur noch 14 Familien hier wohnten.
Die Gemarkung der einzelnen Dörfer hat sich im Laufe der Jahrhunderte allmählich aus dem alten Gerichtsbezirk „Zent-Hasela“ herausgeschält. Anfangs waren die Dorfmarken durch Hegzäune von Feld, Flur, Wiesen, Weide und Wald abgegrenzt. Der Bereich außerhalb der Dorfmarken war Allmende, wie es bis heute beim Gerichtswald der Fall ist. Der Umfang des Kirchspiels Altenhaßlau stimmt noch jetzt mit dem des alten Gerichtsbezirks und der Märkergenossenschaft „Haselau“ überein.
„Linsengericht“ existiert auch als biblischer Begriff.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 42,3 12 34,0 9 BGL Bürgerliste Linsengericht 26,9 7 35,4 10 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 17,8 5 19,9 5 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,6 3 6,9 2 FDP Freie Demokratische Partei 0,3 0 0,3 0 WIESO WIESO! -Liste Zukunft- — — 3,5 1 gesamt 100,0 27 100,0 27 Wahlbeteiligung in % 51,2 49,1 Bürgermeister
Bürgermeister Albert Ungermann (SPD) wurde bei der Wahl am 2. März 2008 im ersten Wahlgang mit 56,4 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit bestätigt.
Partnergemeinden
Altenhasslau: Saint-Étienne-du-Bois, Frankreich (seit 1965)
Lützelhausen: Geboltskirchen, Oberösterreich (seit 1986)Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Linsengericht (Hesse) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Linsengericht
- Links zum Thema Linsengericht im Open Directory Project
- Literatur von und über Linsengericht (Hessen) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-KreisBad Orb | Bad Soden-Salmünster | Biebergemünd | Birstein | Brachttal | Bruchköbel | Erlensee | Flörsbachtal | Freigericht | Gelnhausen | Großkrotzenburg | Gründau | Hammersbach | Hanau | Hasselroth | Jossgrund | Langenselbold | Linsengericht | Maintal | Neuberg | Nidderau | Niederdorfelden | Rodenbach | Ronneburg | Schlüchtern | Schöneck | Sinntal | Steinau an der Straße | Wächtersbach
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Linsengericht (Hesse) — Linsengericht … Wikipédia en Français
Linsengericht — Der Name Linsengericht bezeichnet eine Gemeinde im Main Kinzig Kreis in Hessen, siehe Linsengericht (Hessen) eine Redewendung, die auf einer biblischen Geschichte beruht, siehe Linsengericht (Bibel) ein Gericht, zubereitet mit Linsen, z. B.… … Deutsch Wikipedia
Linsengericht — Infobox German Location Art = Gemeinde Name = Linsengericht Wappen = Wappen Linsengericht (Hessen).svg lat deg = 50 |lat min = 10 lon deg = 09 |lon min = 13 Lageplan = Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Darmstadt Landkreis = Main Kinzig Kreis … Wikipedia
Altenhaßlau (Linsengericht) — Evangelische Martinskirche Altenhaßlau ist ein Ortsteil der Gemeinde Linsengericht (Hessen) im Main Kinzig Kreis im Bundesland Hessen. Inhaltsverzeichnis 1 … Deutsch Wikipedia
Detailergebnisse der Kommunalwahlen in Hessen 2006 — Dieser Artikel beinhaltet die Detailergebnisse der Kommunalwahlen in Hessen 2006. Inhaltsverzeichnis 1 Landkreise 1.1 Regierungsbezirk Darmstadt 1.1.1 Kreis Bergstraße (HP) 1.1.1.1 … Deutsch Wikipedia
Municipios de Hessen — Anexo:Municipios de Hessen Saltar a navegación, búsqueda El País de Hessen ( Land Hessen ) es un Estado federado alemán. Limita al norte con el País de Baja Sajonia; al este con el Estado Libre de Turingia y el Estado Libre de Baviera; al sur con … Wikipedia Español
Liste von Ortsteilen in Hessen — Anmerkungen: Die nachfolgende Liste soll, wenn sie fertig ist, alle nichtselbständigen Stadtteile und Ortschaften (bzw. Ortsteile) von Städten und Gemeinden in Hessen zu verzeichnen. Bisher ist sie aber nicht vollständig, da noch nicht alle… … Deutsch Wikipedia
Freigericht (Hessen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Landesstraßen in Hessen — Die Liste der Landesstraßen in Hessen ist eine Auflistung der Landesstraßen in Hessen. Name Verlauf L 534 Wahlsburg Vernawahlshausen L 3392 Uslar Ahlbershausen, Niedersachsen … Deutsch Wikipedia
Gebietsreform in Hessen — Die Gebietsreform in Hessen wurde von 1972 bis 1977 durchgeführt. Die Gebietsreform hatte das Ziel, mittels größerer Verwaltungseinheiten leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen. Zum Stichtag 28. Februar 1969 gab es in Hessen 2642… … Deutsch Wikipedia