- Lützelhausen
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Lützelhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorf liegt am Oberlauf des Schandelbaches, einem Nebenfluss der Kinzig, 180 m über NN und 4,3 km südlich von Gelnhausen.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals im Jahre 1326 erwähnt. Es gehörte im Mittelalter zum Gericht Altenhaßlau, aus dem sich das Amt Altenhaßlau entwickelte, das zur Herrschaft Hanau, später zur Grafschaft Hanau und letztendlich zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte.
In der Zeit um das Jahr 1400 brach eine große Bergwerksanlage in sich zusammen, in der Eisen und Kupfer gewonnen wurden. Der Bergbau hat in der Gemarkung des Ortes bis heute riesige Mulden hinterlassen. Vor und nach der Reformation war das Dorf in Altenhaßlau eingepfarrt. Die Reformation hatte hier – wie in der gesamten Grafschaft Hanau-Münzenberg – nach 1597 die reformierte Richtung eingeschlagen.
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch das Dorf Lützelhausen. 1821 kam das Dorf, nunmehr im „Kurfürstentum Hessen“ genannten Hessen-Kassel gelegen, bei einer dort durchgeführten grundlegenden Verwaltungsreform zu dem neu gebildeten Landkreis Gelnhausen.
1908 wurde Lützelhausen ans Wassernetz angeschlossen, 1920 ans Stromnetz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs siedelte sich kunststoffverarbeitende Industrie an. Einen Aufschwung durchlebte in dieser Zeit auch das Handwerk. Von 1958 bis 1960 wurde Auf dem Berg ein Hochbehälter errichtet, 1961 ein Feuerwehrhaus und 1965 eine Leichenhalle.
Zum 31. Dezember 1971 wurde Lützelhausen ein Ortsteil der Gemeinde Linsengericht. Nach der hessischen Gebietsreform gehörte Linsengericht-Lützelhausen dann ab 1974 zum Main-Kinzig-Kreis.
Ab 1972 wurde eine Umgehungsstraße zur Entlastung von Lützelhausen gebaut. Im Zuge von weiteren Straßenbegradigungsarbeiten wurde 1977–78 die alte Schule und das alte Rathaus abgerissen. Die wichtigste Einrichtung des Dorfes ist die Turnhalle. Sie entstand 1988/89 Auf dem Berg und verfügt über fünf moderne Tennisplätze.
Historische Namensformen
- Lutzelnhusen (1326, 1379)
- Luczelhausen (1556)
Einwohner
- 1587: 9 Schützen, 2 Spießer = 7 Haushaltungen
- 1632: 14 Dienstpflichtige = 14 Haushaltungen
- 1707: 23 Haushaltungen
- 1753: 30 Haushaltungen mit 147 Personen
- 1895: 317 Einwohner
- 1939: 372 Einwohner
- 1961: 539 Einwohner
- 1970: 624 Einwohner
Literatur
- Walter Engel: Die urkundlichen Ersterwähnungen der Linsengerichter Ortsteile in einer kurzen Zusammenfassung - Altenhaßlau - Eidengesäß - Geislitz mit Hof Eich, Großenhausen mit Waldrode - Lützelhausen. In: Mitteilungsblatt des Zentrums für Regionalgeschichte 30 (2005), S. 9. ISSN 0940-4198
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926., S. 213.
Weblinks
50.1648259.175416Koordinaten: 50° 9′ 53″ N, 9° 10′ 31″ OAltenhaßlau | Eidengesäß | Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle) | Großenhausen (mit Waldrode) | Lützelhausen
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