Agon (Wettstreit)

Agon (Wettstreit)

Ein Agon (griechisch ἀγών, „Kampf“, „Wettkampf“, „Wettstreit“) war in der griechischen Antike ein sportlicher oder musischer Wettstreit. Agonistik ist die zum Zweck des Wettkampfs getriebene Gymnastik. Für Friedrich Nietzsche und Jacob Burckhardt stellte es das Grundprinzip der griechischen Kultur dar: Der Einzelne kann seine Fähigkeiten im geordneten Wettkampf erweitern und verbessern, wobei er gleichzeitig der Gemeinde nützlich ist.

Die Griechen unterschieden drei Arten von Agonen:

  • gymnische Agone, welche sich auf Leibesübungen bezogen,
  • hippische Agone, die sich auf Fahren und Reiten bezogen, sowie
  • musische Agone, die Musik, Dichtkunst und Tanz zum Gegenstand hatten.

Die berühmtesten Agone waren die Olympischen, Pythischen, Nemeischen und Isthmischen[1] Spiele, die man zusammen als Panhellenische Spiele bezeichnet. Daneben gab es noch weitere zum Teil nur über einen kürzeren Zeitraum bestehende Wettkämpfe wie die Ptolemäen oder die Antinóeia.

Die griechischen Agonen fanden seit Augustus häufige Nachahmungen in Rom und anderen Städten des Römischen Reichs. Nero stiftete nach dem Muster der Olympischen Spiele die alle vier Jahre wiederkehrenden Neroneen. Bis in die letzte Zeit des Altertums hielt sich der kapitolinische Agon, 86 n. Chr. von Domitian gestiftet, und die hiermit verbundene Sitte der Dichterkrönung fand das ganze Mittelalter hindurch Nachahmung. Als Personifikation des Wettkampfs wurde Agon als Athlet mit Sprunggewichten dargestellt.

Literatur

  • Michael Krüger: Einführung in die Geschichte der Leibeserziehung und des Sports. Band 1: Von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert, Hofmann, Schorndorf 2004, ISBN 3-7780-7781-3 (Reihe Sport und Sportunterricht; Band 8).

Anmerkungen

  1. Vgl. Schillers Auftaktzeilen in seinen „Kranichen des Ibykus“: Zum Kampf der Wagen und Gesänge, | Der auf Corinthus' Landesenge | Der Griechen Stämme froh vereint, | ...

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