Einzellaufen

Einzellaufen
Carolina Kostner hier bei der Qualifikationskür bei der Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen 2004 in Dortmund

Das Einzellaufen ist eine Disziplin der Sportart Eiskunstlauf, bei der die Programme von einer einzelnen Person ausgeführt werden. Es gibt:

  • Einzellaufen für Herren und
  • Einzellaufen für Damen.

Zum Einzellauf gehören:

  • das Kurzprogramm (engl. short program) – mit Pflichtelementen,
  • die Kür (engl. free skate) – die Elemente werden vom Eisläufer gewählt,
  • die Interpretationskür (engl. interpretive free skate) - mit verschiedenen Eiskunstlaufelementen. Harmonie mit der Musik und künstlerischer Ausdruck stehen dabei im Mittelpunkt, nicht die technischen Schwierigkeiten.

Die Interpretationskür gibt es nur beim Grand-Prix-Finale, nicht jedoch bei Europa-, 4-Kontinente- oder Weltmeisterschaften.

Inhaltsverzeichnis

Kurzprogramm

Die Dauer des Kurzprogramms beträgt höchstens 2 Minuten und 50 Sekunden. Jedes Element, das nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit begonnen wird, wird nicht mehr in die Wertung übernommen. Wird das Kurzprogramm nicht innerhalb des Zeitlimits beendet, gibt es einen Abzug von 1.0 Punkten pro jeweils fünf Sekunden Zeitüberschreitung. Der Zeitnehmer muss die Preisrichter informieren.

Das Kurzprogramm im Einzellaufen (Senioren und Junioren) besteht aus 8 geforderten Elementen, die durch Verbindungselemente miteinander verknüpft werden müssen. Die Reihenfolge der Elemente ist beliebig. Zusätzliche oder wiederholte Elemente sind nicht erlaubt. Ihre Benutzung führt zu Punktabzügen in der Wertung.

Das Kurzprogramm der Senioren besteht aus den folgenden geforderten Elementen:

Herren:

  • doppelter oder dreifacher Axel Paulsen;
  • ein dreifacher oder vierfacher Sprung, dem Verbindungsschritte oder andere vergleichbare Kürelemente unmittelbar vorangehen;
  • eine Sprungkombination (ein doppelter und ein dreifacher Sprung oder zwei dreifache Sprünge oder ein vierfacher und ein doppelter oder dreifacher Sprung);
  • eingesprungene Pirouette;
  • eine Waage- oder Sitzpirouette mit nur einem Fußwechsel;
  • eine Pirouettenkombination mit einem Fußwechsel und mindestens zwei Positionwechseln (Waage-, Sitz- Standpirouette und ihre Variationen);
  • zwei verschiedene Schrittfolgen (Kreis-, Serpentinen-, Längsschrittfolgen).

Damen:

  • doppelter Axel Paulsen;
  • ein dreifacher Sprung, dem Verbindungsschritte oder andere vergleichbare Kürelemente unmittelbar vorangehen;
  • eine Sprungkombination (ein doppelter und ein dreifacher Sprung oder zwei dreifache Sprünge);
  • eingesprungene Pirouette;
  • eine Grundpirouette;
  • eine Pirouettenkombination mit einem Fußwechsel und mindestens zwei Positionwechseln (Waage-, Sitz- Standpirouette und ihre Variationen);
  • eine Spiralfolge;
  • eine Schrittfolge (Kreis-, Spiral-, Längsschrittfolgen).

Kür

Die Dauer einer Kür beträgt bei den Herren 4 Minuten 30 Sekunden (Junioren 4 Minuten), bei den Damen 4 Minuten (Junioren 3 Minuten 30 Sekunden). Die Kür darf jeweils 10 Sekunden über oder unter dem Zeitlimit liegen. Wird das Kürprogramm nicht innerhalb des Zeitlimits beendet, gibt es einen Abzug von 1.0 Punkten pro jeweils fünf Sekunden Zeitüberschreitung. Der Zeitnehmer muss die Preisrichter informieren.

Die Kür besteht aus einem gut ausgeglichenen Programm der Elemente (engl. Well Balanced Program).

  • Alle Elemente müssen mit Verbindungsschritten verschiedener Art und anderen Kürelementen verknüpft werden, in Übereinstimmung mit der Musik und unter Ausnutzung der vollen Eisfläche. Die Musik ist vom Sportler frei wählbar.
  • Die Anzahl der Elemente ist ausschlaggebend für die Technikwertung.

"Well Balanced Program"

Ein gut ausgeglichenes Seniorprogramm muss Folgendes beinhalten:

Herren

  • acht Sprungelemente (darunter muss ein Axel Paulsen sein);
  • drei verschiedene Pirouetten, davon eine kombinierte, eine eingesprungene und eine nur mit einer Position;
  • zwei Schrittfolgen; (Spiralschrittfolgen, Längsschrittfolgen, Kreisschrittfolgen, Serpentinenschrittfolgen).

Damen

  • sieben Sprungelemente (darunter muss ein Axel Paulsen sein);
  • drei verschiedene Pirouetten, davon eine kombinierte, eine eingesprungene und eine nur mit einer Position;
  • zwei Schrittfolgen (Spiralschrittfolgen, Längsschrittfolgen, Kreisschrittfolgen, Serpentinenschrittfolgen).

Sprungelemente

Ein Sprungelement (engl. jump element) bezeichnet

  • einen Einzelsprung (engl. individual jump),
  • eine Sprungkombination (engl. jump combination) oder
  • eine Sprungfolge (engl. jump sequence).

Die Anzahl der Doppel-, Dreifach- und Vielfachsprünge ist nicht begrenzt und völlig dem Athleten überlassen. Jedoch muss eine Kür mindestens eine Sprungkombination (höchstens drei Sprünge) oder eine Sprungfolge (Anzahl der Sprünge ist beliebig) haben, allerdings nicht mehr als drei.

Wiederholen dürfen sich nur zwei verschiedene Dreifach- oder Vierfachsprünge, entweder in der Sprungkombination oder in der Sprungfolge, und kein Dreifach- oder Vierfachsprung darf mehr als zweimal ausgeführt werden.

Sprungfolgen

Eine Sprungfolge besteht aus mindestens zwei Sprüngen, die durch kleinere schnelle, nicht als Sprünge klassifizierte Schritte oder Drehungen miteinander verbunden sind. Eine Folge muss im Takt ausgeführt werden, so dass Beginn und Ende der Folge sichtbar sind.

Pirouetten

Mindestens vier verschiedenen Pirouetten (engl. Spins) bei Senioren und drei verschiedenen bei Junioren, davon eine kombinierte und eine eingesprungene Pirouette. Pirouetten sollen mindestens sechs Drehungen und eine Kombination von Pirouetten insgesamt zehn Drehungen haben. In der Kombination von Pirouetten ist ein Fußwechsel obligatorisch. Weitere Pirouettekombinationen oder Pirouetten, die zusätzlich gezeigt werden, müssen nicht der Anzahl der Drehungen genügen.

Schritte

Der Sportler kann die Schrittfolgen (engl. step sequences) frei wählen. Schrittfolgen können auch Sprünge beinhalten. Bei den Schrittfolgen muss die ganze Eisfläche ausgenutzt werden.

Bewegungen auf dem Eis

(engl. moves in the field) Diese folge muss Elemente wie Drehungen, Spiralen, „Ina Bauer“, u.a. enthalten. Dabei muss die ganze Eisfläche ausgenutzt werden.

Spiralfolgen

Eine Spiralschrittfolge (engl. spiral step sequence) kann aus Spiralschritten kombiniert mit anderen Kürelementen (Drehungen, Arabesquen u.a.) bestehen.

die Interpretationskür (engl. interpretive free skate) - verschiedene Eiskunstlaufelemente. Der Eindruck der Harmonie mit der Musik und der künstlerische Ausdruck stehen dabei im Mittelpunkt, nicht die technischen Schwierigkeiten (nur beim Grand-Prix-Finale, nicht jedoch bei Europa, 4-Kontinente- oder Weltmeisterschaften).

  • Anzahl der doppelten oder mehrfachen Sprüngen ist begrenzt
    • Damen: drei Sprünge mit doppelter oder mehrfacher Drehung
    • Herren: vier doppelte, dreifache oder vierfache Sprünge
  • Eine Sprungfolge oder Sprungkombination ist erlaubt, genauso wie einfache und doppelte Sprünge. Die Zahl der Pirouetten ist nicht begrenzt.

Die Musikauswahl ist nicht eingeschränkt. Requisiten, die in der Hand gehalten, auf dem Kopf getragen oder am Kostüm befestigt werden, sind erlaubt.

Siehe auch

Weblinks

ISU-Regeln


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