- Eklogen (Vergil)
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Die Eclogae (auch Eklogen) sind die ursprünglich Bucolica genannten Hirtengedichte des Publius Vergilius Maro (70 - 19 v. Chr.). Kurz wird er auch Vergil genannt.
Formales Vorbild der Eclogae sind die Gedichte (Idyllen) des Bukolikers Theokrit aus Syrakus (Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr.). Ähnlich wie bei Theokrit singen auch bei Vergil Hirten im Schäferparadies Arkadien ihre sentimentalen Lieder zur Verherrlichung des Landlebens. Vergil verschafft der bukolischen Gattung aber einen großen Gewinn an Tiefe, indem er Themen der Zeitgeschichte und echte menschliche Emotionen einbindet. Zudem huldigt er auch seinen Gönnern Octavian, Alfenus Varus, Cornelius Gallus, Gaius Asinius Pollio.
Die berühmteste Ekloge ist die Pollio gewidmete 4. Ekloge, die ca. aus dem Jahr 40 v. Chr. stammt. In diesem Gedicht wird die Geburt eines Weltenheilands und der Beginn eines neuen Zeitalters prophezeit, was die Christen als Ankündigung der Geburt Christi auslegten. Dies brachte Vergil seinen Ruf als anima naturaliter christiana, als „von Natur aus christliche Seele“ ein, wodurch er trotz seines vorchristlichen Glaubens zu einem der auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit einflussreichsten Autoren wurde.
Literatur
- Bruno Snell: Arkadien. Entdeckung einer geistigen Landschaft, in: ders., Die Entdeckung des Geistes, Hamburg 1949 u.ö.
- Friedrich Klingner: Virgil, Bucolica/Hirtengedichte, dtv München 1977, ISBN 3-423-09127-4
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