Elisa Klapheck

Elisa Klapheck

Elisa Klapheck (* 10. Dezember 1962 in Düsseldorf) ist eine liberale Rabbinerin in Deutschland. Sie arbeitet in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Elisa Klapheck ist Tochter einer jüdischen Mutter, die in Rotterdam geboren wurde und des erst spät zum Judentum übergetretenen Künstlers Konrad Klapheck.[1] Angehörige ihrer Mutter wurden in den Konzentrationslagern Auschwitz und Theresienstadt ermordet. Klapheck wuchs in Düsseldorf und in den Niederlanden auf. Sie studierte Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Judaistik in den Städten Nijmegen, Hamburg und Berlin.[2] 1998 wurde sie Pressesprecherin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und verantwortliche Redakteurin des Gemeindemagazins jüdisches berlin.[3] Bis dahin arbeitete sie als Journalistin und Redakteurin für Zeitungen wie den Berliner Tagesspiegel und die taz,[4] sowie für Rundfunk und Fernsehen. Einer ihrer Themenschwerpunkte war die Öffnung Mittel- und Osteuropas. Hierüber verfasste sie zahlreiche Reportagen.

Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert sie sich in der jüdischen Erneuerungsbewegung in Deutschland. So gehörte sie zu den Mitbegründern der liberalen Synagoge Oranienburger Straße in Berlin. Als jüdische Feministin initiierte sie im Mai 1999 gemeinsam mit Lara Dämmig und Rachel Monika Herweg „Bet Debora“ – eine historisch erste „Tagung europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen und rabbinisch gelehrter Jüdinnen und Juden“ in Berlin. Es folgten hierauf noch zwei weitere Tagungen von „Bet Debora“ in Berlin sowie darauf folgend auch in anderen europäischen Städten.

Parallel zu ihrer Berufstätigkeit bildete sich Klapheck über fünf Jahre zur Rabbinerin aus und erhielt im Januar 2004 durch das „Aleph Rabbinic Program“ in den USA ihre S‘micha (Ordination). 2005 zog sie für vier Jahre nach Amsterdam und war dort als erste Rabbinerin in der niederländisch-jüdischen Geschichte bei der Gemeinde „Beit Ha’Chidush“ (Haus der Erneuerung) angestellt. Im Jahre 2009 kam sie nach Deutschland zurück und ist seitdem offiziell Rabbinerin des „Egalitären Minjan“ (die liberalen Juden) in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Außerdem ist sie Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ARK) sowie assoziiertes Mitglied des Rabbinic Board von „Liberal Judaism“ in London.

Klapheck engagiert sich für eine Erneuerung der jüdischen Tradition in der Auseinandersetzung mit heutigen, gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Sie schreibt regelmäßig rabbinisch-politische Kommentare für die „Jüdische Allgemeine“ und verschiedene Radiosender. Ihre Autobiographie So bin ich Rabbinerin geworden erschien im Jahr 2005. Außerdem verfasste sie eine Darstellung über die erste Rabbinerin Regina Jonas und gab gemeinsam mit Lara Dämmig die Gebete von Bertha Pappenheim neu heraus.

Werke

Presseberichterstattung

  • Astrid Ludwig: Keine Frau der leisen Töne. Frankfurter Rundschau vom 27. Januar 2010, online
  • Elisa Klapheck: „Ich bin für ein wehrhaftes Judentum.“ Interview in der taz vom 1. März 2004, online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Elisa Klapheck im Gespräch mit Ralf Lilienthal. a tempo, 7/2009. S. 1
  2. Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Elisa Klapheck im Gespräch mit Ralf Lilienthal. a tempo, 7/2009. S. 1 u. 3
  3. http://www.jg-berlin.org/ueber-uns/juedisches-berlin.html
  4. Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Elisa Klapheck im Gespräch mit Ralf Lilienthal. a tempo, 7/2009. S. 3

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