Elisabeth Wiese

Elisabeth Wiese

Elisabeth Wiese (* 1850; † 2. Februar 1905 in Hamburg) war eine Hebamme aus Hamburg. Sie wurde wegen fünffachen Kindermordes verurteilt und hingerichtet.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre und Ehe

In jungen Jahren war sie Hebamme und galt als fleißig, so dass sie der Kesselflicker Heinrich Wiese trotz ihres sehr abstoßenden Äußeren heiratete. Sie brachte ihre Tochter Paula mit in die Ehe. Nach kurzer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass sie mehr an seinem Geld als an ihrem Mann interessiert war, so dass sie öfters Gift in seine Speisen tat und versuchte, ihn im Schlaf mit einer Rasierklinge zu ermorden, was jedoch an seiner Wachsamkeit scheiterte. Wegen diverser kleinerer Delikte wurde sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Die Serienmorde

Wieder auf freiem Fuß brachten sie Zeitungsanzeigen von ledigen, etwas besser verdienenden Müttern auf die Idee, gegen eine einmalige Abfindungssumme ihre Dienste als Pflegemutter anzubieten. Den verzweifelten Frauen erzählte sie, dass die Säuglinge in weit entfernten Städten von reichen Familien adoptiert worden wären, sie tötete und verbrannte die Kinder jedoch im Ofen. Wenn eine Mutter ihr Kind zurückhaben wollte, riet sie eindringlich davon ab, da das Kind es ja jetzt viel besser habe. Bald regte sich Verdacht, und durch öffentliche Ausschreibungen versuchte man, etwas über das Schicksal der verschwundenen Kinder zu erfahren.

Da ihr diese Abfindungsmorde zu viel Aufmerksamkeit erregten, zwang sie ihre Tochter Paula zur Prostitution. Diese flüchtete jedoch und wurde dann schwanger. Nach der Geburt ertränkte die Großmutter das Kind sofort und beseitigte es im Ofen. Angeblich hatten die Morde einen rituellen Hintergrund, da Elisabeth Wiese Kinderblut für glücksbringend hielt.

Am 15. Oktober 1904 wurde sie vom Hamburger Schwurgericht wegen Nötigung zur Prostitution, Betrügerei und fünffachem Kindsmord zum Tode verurteilt und 1905 durch die Guillotine hingerichtet.

Medien

2010 wurde das Leben der Elisabeth Wiese für eine Folge in der NDR–Serie „Das!“ unter dem Titel „Das war einmal“ verfilmt (Erstsendung am 7. März).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wiese (Familienname) — Wiese ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Elisabeth Schnack/Übersetzungen — Elisabeth Schnack übersetzte die folgenden, vorrangig englischsprachigen Werke ins deutsche: A Peter Abrahams Wilder Weg, München 1952 Kingsley Amis Glück für Jim, Zürich 1957 Reginald Arkell Blumen für Lady Charteris, Zürich 1954 B Jane Barlow… …   Deutsch Wikipedia

  • Elisabeth Katharina Paefgen — Elisabeth K. Paefgen (* 1954) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Literaturdidaktikerin. Von 1973 bis 1979 studierte sie Germanistik und Politologie an der Freien Universität Berlin. 1979 legte sie ihr erstes Staatsexamen ab, 1983… …   Deutsch Wikipedia

  • Von Wiese — Wiese bezeichnet: eine zum Anbau von Viehfutter landwirtschaftlich genutzte Fläche, siehe Wiese (Grünland) Wiese, geographisch: einen Fluss im Schwarzwald, siehe Wiese (Fluss) einen Ort in Österreich, siehe Wiese (Österreich) einen Ort in… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Maria zur Wiese (Soest) — Blick auf Soest, vom südlich gelegenen Haarstrang aus gesehen. Ganz rechts die zweitürmige gotische Wiesenkirche, der Südturm ist eingerüstet …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Wiese — Josef Anton Wiese (* 21. Mai 1932 in Mettingen; † 16. September 2009 ebenda) war ein deutscher Bäcker und Konditor sowie Unternehmer und Erfinder. Zusammen mit seinem Vetter Aloys Coppenrath war er 1975 Gründer der Conditorei Coppenrath Wiese,… …   Deutsch Wikipedia

  • Benno von Wiese — Benno von Wiese, eig. Benno Georg Leopold von Wiese und Kaiserswaldau (* 25. September 1903 in Frankfurt am Main; † 31. Januar 1987 in München) war ein deutscher Germanist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Zeit des Dritten Reiches …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula von Wiese — (* 21. April 1905 in Berlin; † 1. Mai 2002 in Zürich; eigentlich Ursula Renate von Wiese und Kaiserswaldau, nach der Heirat Ursula Guggenheim von Wiese) war eine Schweizer Schauspielerin, Verlagslektorin, Übersetzerin und Schriftstellerin… …   Deutsch Wikipedia

  • Friederike Elisabeth von Sachsen-Eisenach — (* 5. Mai 1669 in Altenkirchen; † 12. November 1730 in Bad Langensalza) war Prinzessin von Sachsen Eisenach aus dem Hause der ernestinischen Wettiner und durch Heirat Herzogin des kursächsischen Sekundogeniturfürstentums Sachsen Weißenfels… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wie — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”