Emil Hermann Hartwich

Emil Hermann Hartwich

Emil Hermann Hartwich (* 1802 in Bensdorf, Brandenburg; † 17. März 1879 in Berlin) war ein deutscher Eisenbahningenieur.

Hartwich wurde 1824 mit den Regulierungsarbeiten des Finowkanals und der Havel bei Liebenwalde, 1827 mit den zur Fortsetzung des Finowkanals erforderlichen Bauten betraut, 1829 zum Wasserbauinspektor in Steinau (heute Ścinawa) in Schlesien und 1834 zum Regierungs- und Baurat in Danzig ernannt.

Er vollendete die Molen in Danzig-Neufahrwasser, führte die mit dem Durchbruch der Weichsel in die See bei Neufähr verbundenen Arbeiten aus und leitete den Bau des bischöflichen Schlosses und die Restaurierung der Kirche in Pelplin.

1845 übernahm er den Bau der Stargard-Posener Bahn, welche durch die gewölbte Brücke über die Warthe bei Wronke ausgezeichnet ist. 1849 trat er als vortragender Rat in das königliche Handelsministerium, wo ihm außer dem Eisenbahnwesen die Melioration des Niederoderbruchs übertragen war. 1855 fungierte er bei Gelegenheit der Weltausstellung Paris 1855 als Präsident der Klasse für Eisenbahn- und Transportwesen und bereiste Frankreich.

1856 schied Hartwich wieder aus dem Staatsdienst aus und übernahm die Erweiterungsbauten der Rheinischen Eisenbahn, deren Hauptbauwerke unter diesem Titel in drei Abteilungen:

  • Rheinbrücke bei Koblenz,
  • Fähranstalten für den Eisenbahnverkehr und
  • Eiserne Brücken (Berlin 1867), erschienen sind.

Unter denselben nimmt die Koblenzer Rheinbrücke, sowohl was die Kühnheit der Konstruktion als die Schönheit der Form betrifft, die erste Stelle ein und hat später auch der Rheinbrücke bei Rheinhausen als Muster gedient. 1871 wurde Hartwich in das Reichskanzleramt berufen, übernahm aber schon 1872 die Leitung der „Deutschen Eisenbahnbaugesellschaft“, von welcher er noch vor deren Zusammenbruch zurücktrat. Er starb am 17. März 1879 in Berlin.

Durch seine Bemerkungen über den bisherigen Gang der Entwickelung des Eisenbahnwesens (Berlin 1877) hat er sich für die Förderung der Lokalbahnen eingesetzt.

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